Weihnachten – das Fest der Liebe und Freude. Doch die Advent- und Weihnachtszeit bringt vielen Menschen leider mehr Stress und Hektik denn je.Da frage ich mich, was hier mehr zählt. Ist es der Umsatz, der gemacht werden soll, damit es der Wirtschaft gut geht? Oder ist es die Selbstbehauptung mancher Menschen, zu zeigen, dass sie mit Geld hantieren können, als gäbe es kein Morgen mehr? Liegen hinter den sündteuren Geschenken gar verdeckte Schuldgefühle, die einem - von mangelnder Zeit gegenüber seiner Liebsten das ganze Jahr hindurch - befreien sollen?
Gerade zu der Zeit sind die Menschenextrem leicht reizbar undin den Einkaufszentren am aggressivsten.AllesMUSSrasch und gleich und sofort und überhaupt …. passieren.Vor allem das Besorgen von Geschenken, der weihnachtliche Hausputz sowie das Vorbereiten für einen gelungenen Weihnachtsabend nehmen viel Zeit und Energie in Anspruch. Eigentlich genau das Gegenteil von dem, was diese Zeit uns vermitteln bzw. geben will.
„Sybille“ z.B. beginnt mit ihren Weihnachsteinkäufen jährlich fast zwei Monat vorher. Dabei rast sie von einem Einkaufszentrum zum nächsten. Alle wollen beschenkt werden. „Stress pur, aber es gehört sich ja so!“, stammelt sie erschöpft. Weihnachtsbaum, -schmuck, -putz, -bäckerei, -essen, usw. alles für das große Fest – alles MUSS besorgt und erledigt werden. Als junge Mutter von zwei Kindern, sieht sie sich ebenso verpflichtet, die lange Weihnachtswunschliste ihrer Kinder lückenlos abzuarbeiten. Am Heiligen Abend türmt sich unter dem Christbaum ein schier unendlicher Berg aus Geschenkspackerln. Eine Menge Euro prägen diesen kurzweiligen Moment. Endlich Bescherung! Die ungeduldigen Kinder stürzen sich verheißungsvoll auf die Geschenke und reißen eine Verpackung nach der anderen auf. Während die Kinder mit ihren neuen Errungenschaftenheillos überfordert sind, darf Sybille massenhaft Verpackungsmaterial aufräumen und entsorgen „So, nun ist dieser Zauber auch wieder vorbei!“, stöhnt der Opa zwischen den herumjagenden Jungs. Undnach der Bescherung stellt man sich die übliche Frage: „Das war`s jetzt?Soschnellist dieser großeMomentvorüber, der so viel Zeit an Vorbereitung eingenommen hat?
Ist es nicht konfus, dass sich unter unseren Christbäumen ein Überfluss von eigentlich unnötigen Dingen türmt, während sich andere Menschen auf der Welt hungernd, halbnackt und mittellos durchs Leben kämpfen? Sind wir mittlerweile so abgestumpft, dass schier ein Berg aus eigentlich sinnlosen Geschenken erst unser Herz berühren kann? Haben inzwischen Geld und Materielles einen höheren Stellenwert alsZeit füreinandererworben?
Für michbedeutetAdvent und Weihnachten,Zeit der Besinnung auf die wirklich wahren Werteim Leben! Zeit, die wir qualitativ und sinnvoll verwenden sollten. Zeit füreinander und für sich selber, das schönste Geschenk der Welt. Zeit für seine Lieben nehmen: miteinander spielen, lesen, speisen, reden, lachen, tanzen, singen – kurzum - sich miteinander beschäftigen und unterhalten.Zeit zum Entspannen undRelaxen.
ZEIT ist das einzige Gut, welches zu leichtfertig verschwendet wird und folgend nie mehr aufzuholen ist, mehr Wertals Geldbesitzt und gleichzeitig es kostenlos und sinnvoll zu verschenken gibt!!