regieren. Doch wieso ist es selbst in Österreich zur Zeit unmöglich? Spielen "Identitäre" hier eine große Rolle? Was ist die Vranitzky -Doktrin.
Ich träume von einer Welt, wo Linke und Rechte...die "Hure der Reichen" (Zitat Thomas Schmid, Freund aus ÖVP-Umfeld des Sebastian Kurzes bis zum Kronzeugenstatus) nicht stetig mit ihrer Koalitionsgeilheit bezahlen und stattdessen die wohlverdiente Oppositions-Arena verbannen.
Kurzum FPÖ und SPÖ oder SPÖ und FPÖ regieren, statt sich wegen der machtgeilen ÖVP gegenseitig zur Sau
zu machen/wie Gladiatoren die Köpfe einschlagen.
Bin ich jetzt auch ein gutmenschlicher Träumer?!
Nun sehen wir uns die Fakten an.
Wir haben da einerseits eine SPÖ die seit 1987 mehr oder minder eine Koalition mit den Freiheitlichen kategorisch ausschließt.
Der Chef dieser Partei ist aktuell Andreas Babler.
Dann haben wir die FPÖ, die in ihren Ursprüngen aus der VdU dem Verband der Unabhängigen hervorging. Geschichtliche Details spare ich aus, da sie bei der Sozialdemokratie auch relativ zu kurz kommen hier.
Jedenfalls die VdU fischte vorwiegend im Wählerteich der noch 1945 vom Wahlrecht ausgeschlossenen Österreicher die aufgrund "Nähe zum Nationalsozialismus"(oder Verdacht darauf) dieses Recht zunächst verwirkt hatten:
"Von der Nationalratswahl in Österreich 1945, die erste nach Kriegsende, wurden ca. 700.000 ehemalige österreichische NSDAP-Mitglieder und anders Belastete ausgeschlossen. Diese wurden zur Nationalratswahl 1949 wieder zugelassen."
-Drittes Lager,Wikipedia
Die FPÖ als mehr oder minder VdU -Nachfolgepartei gründete sich 1956.
Ein guter Zeitpunkt für eine Neugründung, denn da gab es bereits ein Jahr die "immerwährende Neutralität".
Jedoch bevor wir so tun, als ob es bloß die ehemaligen Nationalsozialisten und Belastete waren, die hier das sogenannte "3.Lager" repräsentierten oder die Nationalsozialisten den Nationalismus erfunden hätten, müssen wir einen kurzen Abstecher in die 1.Republik machen (und vermutlich sogar zurück in die Monarchie bis 1848, dem Jahr, wo Kaiser Franz Josef mit 18 Jahren zum Kaiser gekrönt wurde).
Aber ich werde nur bis zur 1.Republik zurückgehen, der Einfachheit halber. Da gab es in der Tat auch schon 3 Gruppierungen:
"Mitgliedern der drei großen politischen Fraktionen – den Deutschnationalen Gruppierungen, der Christlichsozialen Partei (CSP) und der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (SDAP)."
-Zitat Parlament.gv.at
Man kann durchaus ohne weiters auf die Gegenwart übertragen: Ab 1956 gab es somit wie in der 1.Republik drei große politische Strömungen:
Christlichsoziales /Konservatives (ÖVP), ein Sozialdemokratisches/Arbeiter (SPÖ) und ein Deutschnationales/Teilsliberales (FPÖ) -Lager.
Was viele von den Nutzern hier bereits wissen werden, ist, dass es einst in den 80ern zur Entwicklung einer sogenannten "Vranitzky-Doktrin" innerhalb der SPÖ kam.
Die und ich werde es deswegen erklären, weil die Generationen Y (Millennials) und Nachfolgende wahrscheinlich nicht so damit vertraut sind, eine tragende Rolle in der Beziehung SPÖ -FPÖ spielt.Ausnahmsweise zitiere ich hier von Ö1, welche zum ORF gehört für, dem wir alle künftig via ÖBS zahlen dürfen ...
"Ex-SPÖ-Kanzler Franz Vranitzky war es, der die sogenannte Vranitzky-Doktrin ausgegeben hat: mit der FPÖ, damals unter Jörg Haider, keinesfalls eine Koalition zu bilden."
-Zitat oe1
Kurzum, mit wenigen Ausnahmen wie in Kärnten (LH Haider/Dörfler) und dem Burgenland (LH Niessl/Doskozil) gab es keine Koalitionen mehr zwischen einer Sozialdemokratie und den Freiheitlichen mehr seit Ende der 80er Jahre.
Und es ist nicht nur unter Franz Vranitzky, Werner Faymann so gewesen, der eisern daran festhielt.
Christian Kern hatte diese genauso und auch der aktuelle Parteichef Andreas Babler mehr oder minder vorgegeben bzw. verlangt.
Wenn man mich persönlich gefragt hätte, und einmal hat das sogar jemand, wieso es zwischen einer Koalition zwischen Blau-Rot Rot-Blau scheitert im Bund, so sage ich, dass sich das mit der Parteijugend der SPÖ einfach nicht klappt, da das Motto "Gegen Rechts" zu tief verankert sitzt.
Und das ganze dann (womöglich) eine Spaltung der SPÖ zur Folge hätte.
Nur freilich kann ich mir sehr gut vorstellen, dass heutzutage ein Andreas Babler von "Frau" oder "Herr" oder divers Souffleuse/Souffleur Natascha Strobl
(die/der/der/die arbeitslos wäre ohne des "Phänomen" des sogenannten "Rechtsextremismus") den Tipp kriegen könnte zu sagen "die Identitären und ihr Verhältnis zur FPÖ sind das Problem".
Nur eines sei der FPÖ gesagt, den Fehler, es anderen Recht machen zu wollen, hatte bereits Josef Bucher (BZÖ) versucht, im Endeffekt läuft es immer darauf hinaus, dass das "Tipps" oder wie es Cap-Wesenthaler herrlich als "Schlangenräte" bezeichnen, keine guten sind und entweder nutzlos sind oder der Partei sogar schaden.
Die FPÖ wurde bereits ausgeschlossen von der SPÖ zu einem Zeitpunkt, da war ein Sellner noch gar nicht auf der Welt und ein Sebastian Kurz gerade erst in den Windeln (Faktencheck, bitte gerne - wenn Correctiv und Co das wünschen).
Mit anderen Worten: Wenn man will, findet man immer einen Grund.
Quelle:
https://oe1.orf.at/artikel/410126/Vranitzky-Keine-Koalition-mit-der-FPOe