eine Stadt namens Hannover hat einen neuen Bürgermeister bekommen.
Lang ersehnt und jetzt ist er endlich da, ein Grüner hat es in der roten Domäne geschafft, das Bollwerk zu durchbrechen. Demokratisch gewählt, versteht sich. Und ein Türke, ja, richtig gelesen. Die gelungene Integration trägt hohe Früchte, wenn es schon in der zweiten Generation gelungen ist, nicht nur in Deutschland Fuß zu fassen, sondern hier das höchste Amt einer Landeshauptstadt für sich zu erobern.
Einige Bürger sind verstört darüber, dass in ihren Augen der falsche Mann ins Amt des Oberbürgermeisters von Hannover gewählt wurde: Die Sozialdemokraten, weil der Gewählte nach siebzig Jahren kein SPD-Parteibuch mehr in der Tasche hat, sondern ein Grüner ist. Konservative, weil Belit Onay, so heißt der neue OB von Hannover, nicht dem christlich-abendländischen Kulturkreis entstammt. Und Rechte werden sich empören, schon deshalb, weil Onay Sohn türkischer Gastarbeiter ist und also aus keiner deutschen Familie stammt.
Ich kann die besorgten Bürger verstehen, ist es doch ein weiteres Zeugnis der schleichenden Übernahme unserer Heimat durch die Mitglieder der Religion des Friedens.
Onay, als Sohn von Türken, ist der Situation im Herkunftsland seiner Eltern auf besondere Weise verbunden und äußert sich auch entsprechend, wenn er beispielsweise die politische Entwicklung in der Türkei scharf kritisiert und Deutschland auffordert, sich einzumischen: „Ein Teil der Türkei will sich wandeln, das müssen wir von Deutschland unterstützen.“ Für Hannover hieße das, so Onay weiter, die Zivilgesellschaft in der Türkei müsse weiter unterstützt werden. Ebenso möchte er als Oberbürgermeister verfolgten Kurden in Hannover eine Plattform geben. „Wir müssen Foren für Journalisten und Künstler schaffen, damit ihre Stimme nicht versandet.“ Onay definiert sich nicht in erster Linie als „türkischstämmig“, richtig wäre „türkeistämmig, denn Kurden sind nicht „türkischstämmig“.
Deutschland muss die gesammte Welt unterstützen, so sein Tenor und in dem kleinen Kosmos, wo er jetzt zum Mittelpunkt mutiert, will er den Konflikt scheinbar anheizen. Es werden die Nächsten kommen und fordern. Was für die Kurden gut ist, kann auch für andere Verfolgte in dieser Welt nur billig sein.
Wir haben ja das Geld dafür und die Interessen des neuen OB sind demnach auch im besonderen Maße von seiner Herkunft geprägt und ebenso verhält es sich mit seiner Religion. Er sei ein liberaler Muslim, heißt es, er bezeichnet sich selbst als „moderater Muslim“. Das soll uns beruhigen.
So scheint sich niemand daran zu stören, dass Belit Onay nichts daran fand, als niedersächsischer Landtagsabgeordneter 2016 Vertreter der ATİB zu empfangen, der Avrupa Türk-İslam Birliği, einem Dachverband türkisch-islamischer Kulturvereine mit Sitz in Köln, entstanden als Abspaltung der rechtsextremen Auslandsvertretung der Grauen Wölfe. Den Medien war dieses Treffen zwischen islamistischen Faschisten und dem türkischstämmigen Landtagsabgeordneten damals keine Meldung wert – aber auch als Onay sich um den Posten des Bürgermeisters bewarb, wurde seine politische Arbeit medial nicht beachtet. Alles wurde überlagert von der Pressevermeldung der Möglichkeit, dass hier erstmals ein Sohn türkischer Gastarbeiter das hohe Amt für sich erobern könnte. Der erste migrantische Bürgermeister Deutschlands.
Was züchten wir nur in unserer Heimat heran und lassen sie auch noch gewähren.
Ja, wir haben es verdient, das unsere deutsche Nation verschwindet.