Unser Bundeskanzler hat es also geschafft - Hr. Faymann und seine Ankündigung der Flüchtlingsobergrenze wurde von der HEUTE-Show des ZDF dankbar als Objekt der Satire aufgegriffen. Das hat schon etwas zu bedeuten - ist die HEUTE-Show doch Kraft ihres schonungslosen Umgangs mit Politikern und ihren Taten die Politik-Satire Show des deutschsprachigen Fernsehens(und wird es auch bleiben. Man stelle sich so ein Format nur im ORF vor - wielange würde es brauchen, bis die Redaktion durch Intervention diverser Politik-Größen abberufen würde?)
Nun hat also Fr. Mikl-Leitner nachgelegt, und gestern die Griechen vor einem drohenden EU-Ausschluss gewarnt - nicht wegen ihrer Schulden, sondern wegen ihrem laschem Umgang mit der Flüchtlingskrise. Wer, wenn nicht Fr. Mikl-Leitner wäre zu diesem Thema auch der ideale Richter für etwaiges Fehlverhalten? Und auch sie hat es in die deutschen Medien geschafft -der SPIEGEL war doch etwas konsterniert über ihre Wortmeldung.
In der Zwischenzeit läuft zwischen den österreichischen Parteien das lustige Spiel wie man das Wort von der "Obergrenze" bei Flüchtlingen wohl interpretieren und auslegen könne. Schliesslich wissen wir ja bis jetzt gar nicht, ob diese Obergrenze überhaupt nach geltendem Recht anwendbar ist. Warum unsere Regierung es trotzdem zum öffentlichen Thema gemacht hat - da müssen sie die Damen und Herren schon selbst fragen.
Aber schliesslich wissen wir ja seit dem Interview mit Hrn. Häupl von letzter Woche, dass Politik-Profis in Österreich nicht jeden Vertrag verstehen (müssen), um ihn anschliessend auch zu unterschreiben.
Was hier passiert ist die Demontage der österreichischen Politik und ihres Ansehens bei voller Fahrt - wer jetzt noch der Meinung ist, dass irgendjemand aus der aktuellen Besetzung des Nationalrats wirklich unter den Begriff "Vollprofi" fällt, der muß schon sehr wohlmeinend sein.
Würde es nicht um unser aller Zukunft gehen, wäre es auch egal. Aber es geht um unsere Sicherheit, unseren Arbeitsmarkt, unsere Pensionen, unser Bildungssystem - schlicht um Österreich, und wie es in den nächsten 20-50 Jahren dastehen wird.
Als Wahlbürger muß man den Kopf beschämt senken, und auf ein Wunder hoffen. Entweder wird ein Messias geboren, oder der heilige Geist erbarmt sich doch noch unserer Entscheidungsträger