Der Bürgermeister als sein eigener bester Mitarbeiter

Immer wenn man glaubt, dass man schon alle Tiefen menschlichen Gewinnmaximierens beobachtet hat, dann kommt jemand, der es noch dreister treibt als seine Vorgänger.

Aktuelles Beispiel ist der Bürgermeister von Traiskirchen - eigentlich eine Lichtgestalt an Widerstandskraft und alternativ zu den Parteigranden in seinen Einschätzungen und lokaler Präsenz. Er ist einer, der gerne kritisch gegenüber seinen in der Regierung befindlichen Parteigenossen ist, und daher wohl auch Mitglied von "Kompass" ist, einem Sammelbecken der alternativen SP-Mitglieder.

11.300,- brutto hat unser Bürgermeister zuletzt in einer Doppelfunktion als Bürgermeister und Mitarbeiter der Gemeinde-Stabstelle und PR-Abteilung verdient. Damit stösst er in lichte Höhen der Politikergehälter vor, die ansonsten wohl eher im Bereich Bundeskanzler/Bundespräsident oder in den verschiedenen Kammer-Toppositionen üblich sind.

Die FPÖ hat nun die aufgelegte Gelegenheit genutzt, und den Privilegien-Besitzer geoutet (wohl unter heftigem Applaus von Teilen der SPÖ)- dieser versuchte durch eine Mitteilung bezüglich Zurücklegung seines Mitarbeiterpostens und einer Reihe von Interviews den Schaden zu reduzieren. Man darf getrost urteilen: Es ist nicht gelungen. Damit zu argumentieren, dass es ja in Zeiten von Akademikerarbeitslosigkeit nahezu unmöglich sei für ein Gehalt von € 4-5.000,- brutto eine qualifizierte Fachkraft im Bereich Marketing/PR zu finden(die noch dazu Traiskirchen kompatibel sein muß), dass kann man getrost als "tollkühn" bezeichnen. Auch das Herausstreichen der eigenen Überraschung über diesen "Riesenverdienst" macht die Sache nicht besser, oder gar glaubwürdiger.

Es ist auch nicht wirklich hilfreich, damit zu argumentieren, dass es ja zahlreiche ähnlich gelagerte Fälle gebe, oder das der Gemeinderat das ja mitbeschlossen hätte: Zurück bleibt der Eindruck einer Politikerkaste die mittlerweile augenscheinlich tatsächlich absolut abgehoben ist, wenn es darum geht eigene Leistung monetär zu bewerten.

Für uns Steuerzahler kann nur ein Schluss aus dieser Angelegenheit richtig und prioritär sein: Macht braucht Kontrolle!

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fischundfleisch

fischundfleisch bewertete diesen Eintrag 30.03.2016 21:25:03

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