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Knapp 21 Jahre nachdem nach der Einnahme von Srebrenica durch die bosnisch-serbischen Truppen in einem einwöchigen Blutbad knapp 8.000 bosniakische Männer ermordet wurden, blickt die Welt heute nach Den Haag. Dort soll vor dem Internationalen Tribunal heute das Urteil gegen den damaligen Oberbefehlshaber der Vojska Republike Srpske, VRS(Armee der Serbischen Republik), Ratko Mladic, fallen. Mladic war von 1992-96 Oberkommandierender und steht vor allem für die blutige Belagerung von Sarajewo und das Gemetzel in Srebrenica.

Lange Zeit wurde Mladic von Spezialeinheiten der Allierten gesucht, doch konnte er erst 16 Jahre nach den Geschehnissen von Srebrenica verhaftet werden.

Wie kaum ein anderer Kriegsschauplatz steht Srebrenica für unfassbare Gewalt, aber auch das Scheitern der Bemühungen der UN mit Hilfe ihrer Blauhelm-Soldaten Konflikte zu entschärfen.

Gerade in Srebrenica war es das holländische UN-Kontingent, welches die UNO-Schutzzone kontrollierte, und welche die Kontrolle über diese Schutzzone kampflos(weil in Unterzahl und schlecht ausgerüstet, sowie ohne Luftunterstützung)an Mladic und seine Truppen übergab.

Auch die internationale Staatengemeinschaft tut sich aus dem einen oder anderen Grund noch immer schwer mit der Akzeptanz des vom Internationalen Gerichtshofes als "Genozid" eingestuften Massakers. Russland verhinderte anlässlich des 20. Jahrestages von Srebrenica eine UNO-Resolution, welche das Morden als "Völkermord" definiert - man würde damit den Friedensprozess in Bosnien-Herzegowina gefährden, hieß es aus Moskau.

Wenn es auch für die Hinterbliebenen der vielen Opfer kein besonderer Trost sein dürfte, so ist doch zu hoffen, daß das Haager Tribunal ein klares und hartes Urteil fällen wird.

Schon um ein Beispiel zu schaffen, und vielleicht den einen oder anderen Despoten von ähnlich gelagerten Verbrechen abzuhalten.