Eine parlamentarische Anfrage der Grünen Fraktion hat nun ein unerwartetes Ergebnis gezeitigt: Nicht nur hat der Budgetdienst des Parlaments die geforderte Antwort geliefert ("nein, das österreichische System sei international nicht vergleichbar, da unterschiedliche Definitionen von Förderung verwendet würden"), nein man hat sich auch die Mühe gemacht, und das gesamte Förderwesen einer Prüfung auf Effizienz unterzogen. Und das Ergebnis fällt trist aus: Der Bund gibt jährlich ca € 19 Mrd. für Förderungen aus, hinzu kommen noch einmal ca € 7 Mrd die von den Bundesländern an Förderungen vergeben werden - hier bemängelt der Budgetdienst, dass die eigentlich 2014 startende Erfassung der Länderförderungen in der Transparenzdatenbank zur Vermeidung von Doppelförderungen "auf Wunsch der Bundesländer verschoben wurde" - wir sprechen hier also von einem Gesamtvolumen von gesamt jährlich € 26 Mrd., welche lt Bericht der Budgetdirektion nicht wirklich konkret nachvollzogen werden können.(zur Erinnerung - das Hypo-Debakel steht mit einem vergleichbaren Drohpotential in den Büchern.
Zwar wird Seitens der Republik die Transparenzdatenbank befüllt - der Teufel steckt auch hier aber im Detail: Die Republik verwendet dabei andere Förderdefinitionen als etwa das Bundeskanzleramt in seinem Förderbericht.
Weiters moniert der Budgetdienst, dass die tatsächliche Höhe der Förderungen gar nicht bestimmbar sei - Hintergrund dazu ist, dass indirekte Förderungen im Sinne von z.B. Steuervergünstigungen nur als Schätzgrößen vorliegen würden - die Schätzung dieser indirekten Förderungen würde laufend zu niedrig ausfallen.
Schlussfolgerung des Berichts: die tatsächliche Höhe der Bundesförderungen ist sicher höher als die angegebenen € 19 Mrd - nur wieviel höher kann man leider nicht sagen!
Die historisch versprochenen Effizienzsteigerungen im Förderbereich kann man getrost als Luftnummer festmachen - aktuell wird das Fördervolumen sogar noch erhöht.
Vor dem Hintergrund, dass man zwar für das Hochschulwesen vor geraumer Zeit nicht einmal € 80 Mio aufstellen hat können, hier aber zur Pflege der Wählerschaft ein Vielfaches in oft nicht nachvollziehbare Kanäle fliesst erscheint die Situation erschreckend. Jedes EPU/KMU muß sowieso vor Wut mit den Zähnen knirschen - Registrierkassenpflicht für Kleinstbeträge ja natürlich, Kontrolle im Großen nein Danke!