Seit der Offenbarung der großartigen Neuerungen im Rahmen der Pensionsreformgespräche am 29.2.2016 gehen in Österreich die Wogen hoch.

Denn mittlerweile ist die Erkenntnis, dass da nicht unbedingt weitschichtig vorausblickende Experten am Verhandlungstisch sitzen, sondern, im Gegenteil, ideologisch orientierte Klassenkämpfer, mittlerweile auch in der Öffentlichkeit angekommen.

Das Problem ist nur, dass das was hier zwischen den handelnden Personen der Regierungsparteien verhandelt wird, nicht eben mal eine Kleinigkeit ist, sondern das Leben der zukünftigen Pensionisten dramatisch prägen wird.

Speziell in der ÖVP gehen die Wogen hoch - muß sie sich doch mittlerweile vorwerfen lassen als Wirtschaftspartei laufend Beschlüsse gegen die eigene Zielgruppe der Selbstständigen und Unternehmer mitzutragen. Wenn sogar die Obfrau des ÖVP-Seniorenbundes die Kontenance verliert, und davon spricht, dass "da Ahnungslose verhandelt haben. Das Ergebnis ist ein Skandal", dann kann man schon ein Gefühl bekommen, wie die Stimmungslage im vormals bürgerlichen Lager so ist.

Und tatsächlich ist die beschlossene Regelung bezüglich Kürzung der Pensionen bei Nebentätigkeiten ein weiterer schwerer Sündenfall. Nicht nur erscheint es dem Betrachter als rechtlich schwer haltbar, Menschen (die ja laufend Pensionsbeiträge eingezahlt haben), die im Alter länger beruflich aktiv sein wollen, dafür in Form von Pensionskürzungen zu bestrafen.

Nein, es wird klar die "Jack Simple"-Mentalität unserer politischen "Elite" ans Tageslicht gezerrt - die SPÖ möchte natürlich schon, dass die Österreicher länger arbeiten - aber wie, das hätte man schon gerne für die Österreicher geregelt. Wo käme man da hin, wenn jeder Österreicher im 21. Jahrhundert flexibel seine Berufstätigkeit anlegen würde? Und aufseiten des Finanzministers geht es augenscheinlich nur mehr darum, Gegenfinanzierungen für irgendwelche Budget-Konsolidierungspfade zu finden.

Da passt es ja nur, dass die AK auf Ö3 Werbespots schaltet, in denen von Unternehmern als "Vampire" gesprochen wird. Gerne würde ich die Damen und Herren der entsprechenden AK-Abteilung einmal kennenlernen, die augenscheinlich in ihrem ideologischen Weltbild noch immer in der Vorstellung des 19. Jahrhunderts (Unternehmer=Kapitalist=Kouponschneider=ultrasuperböse) stecken.

Dass mittlerweile die große Masse der Wirtschaftskammer-(Zwangs)Mitglieder EPU´s und KMU´s sind, ist da wohl an den Beschäftigten in den geschützten Werkstätten (welche ja auch von Zwangsmitgliedern finanziert werden) vorbeigegangen. Es haben auch weder WK noch Ak bis jetzt schlüssige Konzepte und Leistungsangebote für diese Zielgruppen definieren können (wollen?).

Gefährlich für uns, die Normalbürger, ist, dass hier ideologische Klassenkämpfe auf dem Rücken und ohne Schonung der wirtschaftlichen Existenz der von diesen Entscheidungen Betroffenen ausgefochten werden.

Denn eines ist klar: Die verhandelnden/entscheidenden Berufspolitiker und Kammerfunktionäre werden weich gepolstert mit üppigen Pensionen und Zusatzleistungen in ihre Kammer/Politikerpension gleiten.

Wir allerdings nicht.

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