NEOS gegen das gesetzliche Recht auf Basiskonto - warum??

Es gibt Tage, da wird auch im österreichischen Nationalrat produktiv gearbeitet, und doch auch sinnvolle Entscheidungen auf den Weg gebracht.

So ein Tag war heute, denn es wurde das gesetzliche Recht auf ein Basiskonto für alle bedürftigen Staatsbürger(auch Überschuldete, Obdachlose,..) beschlossen, welches ab Mitte September dann in Kraft tritt. Das heißt nicht mehr und nicht weniger, als das Mitbürger die finanzielle Probleme haben, oder sich auch in sonstigen Lebenskrisen befinden von den österreichischen Banken ein Konto zur Verfügung gestellt bekommen müssen. Heißt in weiterer Folge auch, das die oft unselige Spirale Arbeitsverlust- Beziehungsprobleme - Obdachlosigkeit - Verlust jeglicher Bonität, durchbrochen wird. Denn wenn man ein Konto besitzt, kann man sich für Stellen bewerben, man kann Sozialleistungen darauf überweisen lassen - sprich man ist nicht vom normalen Fluß des Lebens ausgeschlossen.

In ungewohnter Einigkeit haben alle im Nationalrat vertretenen Parteien diesem Gesetzesentwurf zugestimmt - alle? Nein, eine rosa Zwergenpartei mit Namen NEOS hat die Zustimmung verweigert.

Mich, als Sympathisanten der ersten Stunde, trifft diese Nichtbeteiligung an einem wichtigen Schritt zur Aufrechterhaltung der Menschenwürde in kalten Zeiten des globalen Kapitalismus hart. Ich kann nicht verstehen, was daran falsch sein soll, diese eigentlich selbstverständliche Regelung endlich im 21. Jahrhundert als gesetzliches Recht des einzelnen Bürgers zu verankern. Schon gar nicht in Zeiten, in denen der Einzelne immer mehr um seine berufliche Zukunft, aber auch seine Verankerung in der Gesellschaft und das Aufrechterhalten seines Status kämpfen muß. Immer mehr Menschen müssen auch mit den Konsequenzen von wirtschaftlichen oder beruflichen Fehlentscheidungen leben, bzw. können es sich oft auch gar nicht aussuchen, ob sie in die Gruppe der in Österreich so blumig "Gescheiterten" benannten fallen möchten.

Es wäre mir daher ein Anliegen, wenn sich irgendjemand aus dem aktuellen NEOS-Nationalrats-Team finden würde, der mir diese Befremdlichkeit er-/bzw. aufklärt.

Denn wenn nicht, ist meine Sympathie auch schon wieder so schnell weg wie gekommen.

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