Gab es zuletzt beim Pensionsgipfel im Februar einen Aufschrei, als die Verhandlungspartner allen voran der Vertreter der AK eine Reduktion der Pensionen für weiterhin berufstätige Pensionisten im ASVG/GWG-Schema vorsah, so gibt es jetzt den nächsten Beweis, dass der "New Deal" im öffentlichen Bereich wohl eher altbacken ausfällt.

Die Stadt Wien und ihre Beteiligungen muß sparen, und was liegt da näher, als z.B. im Bereich der Wiener Stadtwerke 800 Mitarbeiter ab dem 54. Lebensjahr in Frühpension zu schicken? Nicht genug damit, dass eine Beteiligung der Stadt Wien dem gleichen Sozialisierungsschema für Personalkosten nachgeht wie es oft bei Konzernen(zuletzt Bank Austria) kritisch angemerkt wird. Nein, diese 800 Frühpensionisten, welche sich ja guter Gesundheit erfreuen dürften, können auch neben ihrer Pension weiterhin unbeschränkt dazuverdienen, ohne dass ihnen wie im ASVG-Schema ab einem Zuverdienst von € 405,- die Pension gekürzt werden würde.

Dass in den Bundesländern Wien und Niederösterreich gespart werden muß, war wohl jedem Blinden nach der Präsentation der aktuellen Budgetzahlen klar.

Die Art, wie der normalsterbliche Bürger hier aber mittlerweile verhöhnt wird ist schon sehr degoutant.

Bezüglich der angekündigten "Harmonisierung" der Pensionen zwischen Beamten und ASVG/GWG-Pensionisten geht nämlich auch weiterhin nichts weiter. Und während die einen eben Mitte 50 in ihre gesicherte Pension mit unbeschränkter Hinzuverdienstmöglichkeit gleiten, dürfen die anderen Erwerbstätigen sorgenvoll nach vorne blicken und sich fragen ob wohl bald mit 67 oder 70 die Normpension beginnt - und vor allem wie sie ausfallen wird.

Vom zunehmenden Risiko der Altersarbeitslosigkeit ab 40 ganz zu schweigen.