Es ist also wieder passiert - 10 Monate nach den Anschlägen auf Charlie Hebdo haben Attentäter wieder in Paris zugeschlagen. Die Komplexität der parallelen Anschläge mit mindestens 140 Toten erinnert an den 11. September. Paris und die französische Zivilgesellschaft stehen unter Schock. Präsident Hollande hat den Ausnahmezustand erklärt.
Frankreich hat nie gezögert, seine Interessen in Afrika auch mit militärischer Intervention zu verteidigen, und hat auch frühzeitig die Bedrohung der afrikanischen Schwellenländer durch islamistischen Terror erkannt und dagegen gesteuert.
Frankreich war und ist aber trotzdem auch eine Zivilgesellschaft multipler Bevölkerungsgruppen aus verschiedenster Nationen, welche durch die Generalidee der "Grande Nation" geeint werden. Auch nach Charlie Hebdo haben die verschiedenen Religionsgruppen und Nationalitäten welche in Frankreich vertreten sind unisono die Anschläge verurteilt und zu einem friedlichen Zusammenleben aufgerufen.
All jenen Mitbürgern, die sich bereits hämisch freuen, diesen Anschlag in bare Populismus-Münze hinsichtlich der aktuellen Flüchtlingsthematik umkehren zu können sei gesagt: Nein, diese Anschläge haben generell nichts mit den Tausenden Flüchtlingen zu tun. Diese Anschläge sind das Werk von Fanatikern, welche ein Maximum an Unsicherheit verursachen wollen. Und ja, ein Großteil der Flüchtlinge befindet sich gerade eben auf der Flucht vor diesen Fanatikern.
Die Welt hat Frankreich kondoliert - die ganze Welt? Nein, ich habe noch nichts von den Repräsentanten der österreichischen Politik gehört.
Und zur österrischen Solidarität mit Frankreich: Der Ö-3 Wecker läuft mehr oder weniger normal, unterbrochen von Kurzschaltungen - das Musikprogramm fröhlich wie immer. Man hätte ein wenig fröhlicheres Programm schalten können, man hätte auch 3 Stunden französische Musik spielen können (die Beitragszahler hätten es ausgehalten). Man hätte, hat aber nicht.
Es bleibt den Hinterbliebenen der Opfer Beileid auszusprechen, der französischen Zivilgesellschaft Einheit zu wünschen und allen Mitgliedern der Exekutive und des Militärs "bonne chance" im Bemühen weitere Terroranschläge zu vermeiden.
Der Rest ist Schweigen