Es gibt Orte, an denen kann man mühelos den Stress des Alltags abstreifen. Da vergisst man für einen Moment - oder vielleicht auch für zwei - Arbeit, Mühsal und Ärger, die zu Hause warten. Da ist man nur Mensch, und genießt das Leben, das einen umgibt mit allen Sinnen.

proturismo fvg http://www.turismofvg.it/Denkmale-und-historische-St%C3%A4tten/Die-Molo-Audace

Die Molo Audace, jener Kai an der Triester Esplanade, der hinausführt ins Meer, ist ein solcher Platz. In früheren Zeiten Ablegeplatz für Schiffe und Flugboote, ist die Molo Audace heute sozialer Treffpunkt, ein Ort um zu sehen, aber auch gesehen zu werden.. Es gehört zum Triester Leben den Kai entlang zu spazieren, bis zu seinem äußersten Punkt. Von dort blickt man dann Richtung offenes Meer, sieht die Schiffe am Horizont vorbeiziehen, in der Ferne das Schloss Miramare des unglückseligen Kaisers Maximilian von Mexiko.

Man kann an der Windrose, welche das Ende des Kais ziert stehenbleiben, oder man setzt sich auf eine der steinernen Bänke. Die großen, von der Triester Sonne aufgeheizten Steinplatten des Molo laden aber auch ein, ganz entspannt am Rücken liegend in den zumeist blauen Triester Himmel zu blicken. Die ehemalige K.u.K-Hafenstadt, die Spaziergänger auf der Molo und die herumfliegenden Möwen bilden die Geräuschkulisse. Langsam kriecht dann die Wärme der Steinplatten in den Körper – ein angenehmes warmes Gefühl der Müdigkeit legt sich über den ganzen Körper.

Erwachen die Lebensgeister dann irgendwann wieder, schlendert man die Molo entlang zurück Richtung Altstadt, auf den wunderschönen Place de l´Unita zu. Dort ist auch das Café Tommaseo zu finden, das älteste Kaffeehaus Triests. Triest war „die“ Hafenstadt des K.u.K-Reichs, Heimat des Triester Lloyds, der K.u.K-Marineflotte. Überall ist dieses Erbe, des mit dem Ende des ersten Weltkriegs untergegangenen Kaiserreichs in Triest noch sicht- und spürbar. So auch in der Kaffeehauskultur der Triester Altstadt. Ob Café Tommaseo, Caffé degli specchi, Café Stella Polare – sie alle verströmen den vergangenen Reiz der altösterreichischen Kaffeehäuser aus, ob sie nun in Wien, Prag, Budapest oder eben Triest zu Hause waren.

An den Tischen, welche vor den Lokalen aufgestellt sind, lässt es sich wunderbar ganze Tage mit dem Betrachten der pittoresken historischen Kulisse verbringen. Sie, und die Bevölkerung von Triest machen durch ihre Einzigartigkeit diese Stadt zu etwas Besonderem.

Zu einem Ort der Sehnsucht, nach der vergangenen Zeit.

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