USD 15 Mio Schulden für USD 60.000 erworben - eine Übung im Finanzkapitalismus

Speziell in den USA(aber natürlich nicht nur dort) hat die Finanzkrise aus 2009 einige sehr ungustiöse Ausprägungen hinterlassen. Eine davon ist der Einstieg von Hedgefonds und anderen Investoren in den Markt der zu versteigernden Immobilien - hier hat sich unter anderem auch die Deutsche Bank einen Namen gemacht. Ein weiteres dunkles Kapitel ist ein reger Schuldenhandel der sich in den letzten 5-7 Jahren entwickelt hat.

Spezialisierte Unternehmen kaufen Schulden von Schuldnern schlechter Bonität zu einem Bruchteil des Nominales ab, und versuchen dann die Differenz einzutreiben - ein Geschäft zu Lasten der Ärmsten unter Einsatz sehr fragwürdiger Methoden.

Dieser Thematik hat sich John Oliver in seiner "Last week tonight"-Show angenommen. Er gründete im Staate Mississipi ein Inkassounternehmen - kurz darauf wurde ihm der Ankauf eines Schuldenpakets in Höhe von USD 15.000.000 angeboten, zum wohlfeilen Preis von USD 60.000,- - es handelte sich dabei um Verbindlichkeiten für erbrachte medizinische Leistungen aus Texas.

Oliver beleuchtete in seiner Sendung die Praktiken der Schuldenkäufer, welche unter Einsatz massiven Drucks größtmögliche Gewinne aus ihren Paketen hereinzuholen versuchen.

Schuldenkauf sei ein schmutziges Geschäft, und jeder Idiot könne mitmachen. Er sei der lebende Beweis mit der von ihm gegründeten Unternehmung und dem angekauften Schuldenpaket.

Sehr amerikanisch klang die Sendung aus - Oliver drückte den roten Knopf und die betroffenen Schuldner waren ihre Schulden los - so einfach kann es gehen im Land der unbeschränkten Möglichkeiten.

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Margaretha G

Margaretha G bewertete diesen Eintrag 07.06.2016 19:48:44

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