Die letzte Mikro-Zensus-Erhebung der Statistik Austria zum Thema Entwicklung am österreichischen Arbeitsmarkt seit 2013 hat es in sich. Zwar ist die Anzahl der Beschäftigten um knapp 41.000 gestiegen, doch davon haben weniger Österreicher profitiert (Rückgang im Beobachtungszeitraum ca 26.700) als vielmehr zuziehende Beschäftigte aus den Ländern Rumänien, Bulgarien, Ungarn, Slowakei oder Deutschland (gesamt ca + 50.000 Beschäftigte).
Damit ist eine Entwicklung eingetreten, welche bis vor kurzem vom ehemaligen Sozialminister/aktuellen SPÖ-Kandidaten für die Hofburg Hundstorfer als kaum wahrscheinlich eingeschätzt worden war.
Dass die Bewerber aus Osteuropa für ihre Jobs zumeist überqualifiziert und gleichzeitig unterbezahlt sind, tröstet die arbeitslosen Österreicher wohl kaum. Denn die Richtung ist klar - gibt es mehr Wettbewerb am Arbeitsmarkt, dann sinken die Durchschnittslöhne bei oft gleichzeitiger Aushöhlung der Sozialstandards.
Auch die seitens AMS abgegebene Stellungnahme, wonach österreichische Bewerber zumindestens gleich gut qualifiziert sein müssen wie ihre ausländischen Mitbewerber sorgt nicht wirklich für Entspannung angesichts des seit Jahrzehnten dahinsiechenden österreichischem Bildungssystem. Gleichzeitig gibt es seit Jahren die Tendenz bereits ab dem Lebensalter 40+ kaum mehr am Angestelltenarbeitsmarkt plazierbar zu sein - als Alternative darf man dann als Scheinselbstständiger sein Glück versuchen. All das unter den Augen von Regierung und Sozialpartner – tu felix Austria...
Vor diesem Hintergrund stellt sich der mündige Bürger wohl berechtigt die Frage, wie man seitens Wirtschaft und Politik eine zusätzliche Integration von Flüchtlingen im Bereich von 10.000en ohne dramatische Verschlechterung der bereits in Österreich tätigen Menschen zuwege bringen wird - Lösungskonzepte wurden bis jetzt noch keine präsentiert....
Das jetzt seitens Arbeiterkammer und SPÖ-Grande massive Zutrittsbeschränkungen gefordert werden, kommt viel zu spät - wir befinden uns im europäischen Arbeitsmarkt mit Niederlassungsfreiheit und Arbeitsmarktzugang. Da werden sogar wir Österreicher uns wohl kaum eine Extrawurst braten können.
Wie hilflos die Politik auch auf die zukünftig aus dieser Situation zu erwartenden Problematiken reagiert, zeigte sich auch bei der Pressestunde mit Herrn Hundstorfer am Sonntag: Er stellte fest, dass die Jugendarbeitslosigkeit gesunken sei. Gleichzeitig gebe es mehr Teilzeitarbeitskräfte. "Da müsse man etwas tun, denn sonst könnte es Probleme mit der Altersvorsorge geben" - wie wahr, angesichts unseres Hochsteuerstaates und keinem wirklich vorhandenen Wirtschaftswachstum. Die Frage für die Betroffenen ist nur: Was tun?