"... Da Müllirahmstrudl, aa Millirahmstrudel gheat zu de berihmtastn weana Möhspeisn.
S ötasta haundschriftlich iwalifate Strudlrezept iwahaupt is a Rezept fia an Müllirahmstrudl (Mülch Raimb Strudl) und steht in an anonymen Kochbiachl ausm Joa 1696. Ka Zufoi, wei da Strudl duach de Tiakn (ois Marschvapflegung) kuaz davua im Zug vo da zweitn Tiaknbelogarung (1683) noch Wean kumman is.
Doss da Stelzer Franz (1842 - 1913) a Gostwiat aus Bradnfuat, da Erfinda vom Müllirahmstrudl warad, is a Legendn. Da woare Kern vo da Gschicht is der, dass de Wiatschoft vom Stelzer a Pügastättn fia Liabhowa vom Müllirahmstrudl gwesn is...
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De Füü vo aan Müllirahmstrudl wiad aus Semmen gmocht, de wos in Mülli eigwaggt woan. Dazua kumman no Eidotta, Staubzucka, Buddan, Vanüll, Sauerrahm und WEIMBAL. Des Gaunze wiad mit Eischnee aufglockat. Da Iwaguss besteht aus Müüch, Zucka und Ei. De Möhspeiss wiad mit Vanillesooß iwagossn und woam augricht."
Geschichtliches und Erklärung zu den WEIMBAL: bei Weimbal = Weinberl (vo Weinbeem) handelt es sich um Rosinen. Ergo:
Rosinen hoassn de drickadn Weintraum. Dazua wean de frischn Weintraum oafoch aufghengt und in da Luft drickad bis de Feichtigkeit nua no rund 15 - 25 % betrogt, daduach steigt da Fruchtzuckaghoid auf rund 60 %. Desweng sans a traditionelle Zuatat fia Siasspeisn, se wean owa aa roh gessn. Mangmoi nennt ma de frischn Traubm aa Weinberl.
Geschichtliches zu den Rosinen: ältestes Zeugniss betr. Verwendung: in Persien und Egyptn - 2000 vor Christi. De Methodn wead scho im Oidn Testament erwähnt und im oidn Rom woarn die Weimbal a Luxusprodukt.
Zum Stelzer Franz hoazt es, dass er den Müllirahmstrudl erfundn hot, des Rezept oba nia veröffentlicht wordn is. Sei G`schicht` und de erinnert an vü heitige Gschichten is im Regiowiki nochzulesn. Hot se net vü verändert vo domois bis heit...... Oda do? Faung ma oiso bei uns söwa au.... Imma wieda....
Rezept: MILCHRAHMSTRUDEL a`la SACHER: für 5 Portionen:
TEIG: Man vermenge 25 dag Mehl, 1 Prise Salz, 1 Eßlöffel Öl und 125 ml lauwarmes Wasser zu einem Teig. Forme daraus eine Kugel, gebe diese in eine Schüssel und betreufelt mit etwas Öl deckt man den Teig mit einem Stofftuch zu und lässt ihn am besten über Nacht im Kühlschrank rasten. Der Strudelteig wird auf einem bemehlten großen Tuch (am besten auf einem Tisch aufgelegt) "ausgezogen". Was heißt: zuerst wird mit dem "Nudlwalker" ein Rechteck ausgewalkt. Anschließend mit dem bemehlten Handrücken einer Hand unter den Teig greifen und diesen immer von der Mitte aus "auseinanderziehen". Miit Hilfe der zweiten Hand zieht man den Teig Richtung Tischkanten. Vorsichtig - so lange, bis der Teig so dünn ist, dass man "eine daruntergelegte Zeitung lesen kann..."
ZUR FÜLLE: 125 ml Milch wird mit einer ausgekratzten Vanilleschote aufgekocht. 8 Scheiben entrindetes Toastbrot (oder "Semmen" - oba weniger) werden würfelig geschnitten und mit der erhitzten Milch übergossen. Man rührt: 6 dag Butter, 6 dag Staubzucker, 1 Kaffeelöffel Vanillezucker, 3 Eidotter und die geriebene Schale einer halben - unbehandelten - Zitrone mit dem Mixer schaumig. 25 dag passierten Topfen (20% Fettgehalt) und 15 dag Sauerrahm werden der Masse beigemengt. 3 Eiklar steif schlagen und 1 Eßlöffel Kristallzucker nach und nach dazu geben. Das eingeweichte Toastbrot und die Dottermasse vermischen und zuletzt den Eiklarschnee leicht unterheben.
Der ausgezogene Teig wird mit zerlassener Butter bestrichen und mit "einer Handvoll" Mandelblättchen bestreut. Die Fülle wird auf 2/3 des Teiges verteilt und mit den 4 dag Rosinen (Weimbal), welche zuvor in Rum eingeweicht wurden bestreut. Von der bestrichenen Seite her rollt man den Teig zu einem Strudel zusammen um diesen mit "der Naht" nach unten in eine Form zu geben und mit Eidotter zu bestreichen. Das Backrohr wird auf 180 Grad vorgeheizt.
DER ÜBERGUSS: 500 ml Milch und 2 Eßlöffel Kristallzucker werden mit einem Ei verquirrlt. Mit jenem Überguss wird der Strudel zu einem Drittel übergossen und in dem vorgeheizten Rohr 40 - 50 Minuten lang gebacken. Der restliche Überguss wird während der Backzeit immer wieder etwas über den Strudel gegossen. Etwas Butter über den Strudel geben. Nach Ende der Backzeit wird der Strudl portioniert und noch warm mit Staubzucker bestreut serviert. Dazu - nach Belieben:
VANILLESAUCE: 1 Eidotter, 1/2 Pack. Vanillezucker und 6 dag Zucker werden mit 1/8 lt Milch gemixt. 1/8 lt Milch und 6 dag Zucker werden zum Sieden gebracht und mit der Eiermilch verrührt (nicht mehr aufkochen!!) Von der Platte nehmen und 10 Minuten "nachziehen" lassen. Zur Verfeinerung des Sauce kann man eine Vanilleschote dazugeben. Warmgehalten wird die Sauce am besten über "Wasserbad"..
Was ich mir anlässlich dieser "Rezeptgeschichte" dachte: tja, da gab es also Weimbal schon 2000 Jahren vor der Geburt Christi. Die Türken waren vor ein paar Hundert Jahren auch schon mal da. Einige gingen... Andere blieben.... Ob sie den Millirahmstrudl mitbrachten - wer weiß... Die Geschichte des Wirten Stelzer Franz kommt heute noch genauso vor.... Menschen kommen also und gehen. Und weil mich derzeit all die Hysterie, die unruhigen Menschen, all die gegenseitige Hetze und die zu Tage tretenden Vorurteile so nerven.... gehe ich nun in die Küche, schaue nach den Weimbal, welche längst im Rum "baden" und mache einen Millirahmstrudel.... Für die Familie meiner Schwester. 3 Generationen werden diesen verzehren (natürlich in einer größeren Menge, als angegeben) Weil: wir sind keine "harmonischen Geschwister". Zu sehr stehen wirtschaftliche Themen zwischen uns. Aber!! Immer wieder versuche ich meine Hand zu reichen. Und da ich sie als fleißigen Mensch und wahrhaft gute äußerst fürsorgliche Mutter und Großmutter sehr schätze - schenke ich ihr heute etwas Zeit - weil sie nicht kochen muss. Denn, Zeit ist es und Liebe ist es. Und, verzeihen. Immer wieder, ist es. Versuchen zu verstehen. Oder zumindest zu aktzeptieren. Um selbst - bewusst - den Millirahmstrudel zu backen.......