da stand er - in seiner ländlich grünen Tracht - Herr Tod

... wieder eine dieser schlaflosen Nächte.

"Mitternacht" lag in der Vergangenheit. Kurz vor 1 Uhr. Der Tag war jung. Und meine Seele schwer. Der Körper schmerzend, der Geist gepeinigt, von  diesen wiederkehrenden angstvollen Gedanken. Wie würde meine Zukunft aussehen? Würde ich mein Haus verlieren? Mich von all den Tieren trennen müssen, die mir Familie bedeuten? Jene, die mir in all den unzähligen Stunden des Kummers "zur Seite standen". Wie würde meine Zukunft aussehen? Wo ist meine Heimat? Würde es eine neue Heimat geben? Wovon würde ich leben?

So betete ich. Wieder - wie so oft in den letzten Monaten - zu Gott. Zu Jesus, der all unser menschliches Sein selbst durchlebte. Einer der Beiden, oder Beide würden mich hören. Ja, wenn man meint, nicht mehr weiterzukönnen, erinnert man sich an das Beten. An das Hoffen. Und, an das Bitten. Irgendjemand "da oben" würde mich hören. Fühlen.

So schickte ich meinen Seelenschmerz, meine Angst, welche mich so oft in dieser schweren Zeit kaum ruhen ließ, gen Himmel. Durch die Weiten des Kosmos sollten "sie" mich hören, meinen Schmerz und mein Flehen um Hilfe... Mein Rufen,  das sollten "sie" hören...

Ich glaube, ich schlief ein wenig ein.

Ein Mann in ländlicher, grüner Tracht stand da. Als ob sich die Außenwand des Hauses aufgelöst hätte, stand er da. Am Waldesrand. Aus eben diesem kommend. - "Mein" Haus steht am Waldrand - . Er war hochgewachsen, schlank und wirkte erstaunlich vital. Wenngleich ich fühlte, wusste, dass "er" aus einer "anderen Zeit" sein musste. Die Bekleidung verriet dies. Ich fragte: "wer bist Du?" Er entgegnete: "Ich bin der Tod".

"Nun gut" so sagte ich zu ihm, meine Furcht nahm nicht überhand. "Du bist also Herr Tod. Was willst Du?" Jener, der mir nicht unsympathisch war, meinte: "Dich holen."

Kurzer Schauder. Sollte meine nächste "Reise" eher beginnen, als ich es mir vorstellte?

Ich sagte zu "Herr Tod": "Es ist noch nicht so weit. Ich bitte Dich, an mir vorbeizuziehen. Du ängstigst mich nicht mehr. Denn Du bist ein Teil meines Seins. Doch, ich würde Dich ersuchen, mir noch etwas Zeit hier auf Erden zu gönnen. Du kommst aus den Tiefen, den schattigen Gefilden. Ich aber sage Dir: Meine Entscheidung ist gefallen! Meine Welt, für welche ich mich entschied, ist eine helle. Und, eine mit viel Weite. Leicht will ich sein. Und, lieben möchte ich. Ich will Liebe sein! Wenn es also so weit ist, begrüße ich Dich und gehe mit Dir. Wenngleich es nur ein kleines Stück des gemeinsamen Weges sein wird. Doch jetzt will ich all das hier in diesem Erdendasein suchen und finden. Denn, ich bat um meine Bestimmung. Hoffend, wandere ich also durch die Zeit, durch den Tag. Und, die Nacht. Hier auf diesem Planet, der mir als Mensch Heimat ist. Hoffend, dass ich meine Bestimmung finde. Und, diese noch leben darf...."        "Herr Tod" in seiner grünen Tracht war weitergezogen....

06.Februar 2014 - biographisch

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