Damals – wie heute: soviel sei angedeutet. Die Krim, stets im Interesse politischer Machthaber.
Es war einmal: der Krimkrieg (1853 – 1856), welchen wir jetzt nicht zum Thema dieser Geschichte machen möchten. Ein Mann namens Aimable Jean Jacques Pèlissier soll heute der Protagonist meiner Erzählung sein. Nennen wir ihn vorerst Aimable, er war ein französischer General. 1794 in Frankreich geboren. 1864 in Algier verstorben.
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Dass eines Tages eine Torte – im weitesten Sinn – nach ihm benannt werden sollte, davon hatte jener tapfere Soldat wohl noch nichts geahnt. Am 10.Jänner 1855 kommandierte Aimable als General das 1.Korps der orientalischen Armee im Krim-Krieg. Den Oberbefehl über die französischen Truppen auf der Krim erhielt er am 19.Mai desselben Jahres. Jene Truppen rückten nach Sewastopol vor.
Nach der entscheidenden Eroberung der Festung Malakow (franz.: Malakoff) wurde er am 12. September 1855 zum Marschall von Frankreich ernannt. Die Stadt Sewastopol war erobert.
Im Sommer 1856 kehrte der siegreiche Marschall zurück nach Frankreich, wo ihn am 22. Juli Kaiser Napoleon III zum Herzog von Malakow (Duc de Malakoff) ernannte. Die Jahresrente des Duc de Malakoff wurde auf 100.000 Franc festgesetzt.
Nicht nur das! Der frischernannte Herzog erhielt von den französischen Konditoren anlässlich seiner Ehrung eine Torte, welche eigens für ihn kreiert wurde. Die „MALACHOW-TORTE“ … welche letztlich zur Malakoff-Torte wurde. So wie der einst verwendete Kirschrum und der Weinbrand „Bouchet“ vom herkömmlichen Rum abgelöst wurden. Den Biskotten ist dies nicht wichtig. Alkoholgetränkt werden sie allemal… Doch wollen wir weiterschauen, wie es im Leben des frischernannten Ducs weiterging…
Dieser nämlich agierte später für etwas mehr als ein Jahr als Gesandter in London.
1859 während des Sardinischen Krieges gegen Österreich befehligte der Duc die Observationsarmee am Rhein. Da die Preußen und der Deutsche Bund sich nicht an jenem geplanten Szenario beteiligten, marschierte die österr. Hauptarmee am Rhein nicht auf.
Der Hauptkriegsplatz wurde nach Norditalien „verlegt“. 1860 wurde der Herzog von Malakow zum Generalgouverneur von Algerien ernannt, wo er am 22.Mai 1864 70-jährig verstarb. Er wurde im Invalidendom in Paris beigesetzt.
Erinnern wollen wir uns – noch resümieren wir Geschichte – an die Eltern des Herrn von Malakoff.
Sein Vater hieß übrigens einst Peter Pelisek und war ein tschechischer Korporal, welcher im Juni 1791 mit ca. 60 österreichischen Husaren versucht hatte, Marie Antoinette (letzte Tochter von 15 Kindern der Mutter Maria Theresia Erzherzogin von Österreich & Königin von Ungarn, Böhmen…., von Gottes Gnaden Kaiserin von Wittib) und ihren Gemahl Ludwig XVI – König von Frankreich in Varannes zu befreien. Vergeblich, wie wir wissen…
Amaibles Mutter war ein Bauernmädchen namens Catherine Chartier aus Maromme. Trotz ihrer „einfachen Herkunft“ hatte Catherine einflussreiche Freunde, die Amoibes Vater Peter Pelisek als Meister in einer Salpeterfabrik in Maromme einstellten. Um eine Verfolgung seitens des kaiserlichen Österreichs zu vermeiden, änderte Peter Pelisek seinen Namen in Pierre Pèlissier…
Soviel zur geschichtlichen Exkursion. Wer sich nun für den Krim-Krieg interessiert, der möge diesen nachlesen. Gerade in diesen – unseren jetzigen – Zeiten wird der „Studierende“ so manche Dualität erkennen.
Zum Namen Malakoff wäre noch kurz zu erwähnen: südlich von Paris gibt es eine Gemeinde namens Malakoff (ca. 30.420 Einwohner – welche „Malakoffiots“ genannt werden). Des weiteren benennt man Fördertürme in europäischen Steinkohlerevieren so, wie auch eine französische Rahmsuppe. Die Russen betitelten mit selben Namen einen Kräuterbitter und die Schweizer nennen so ein pikantes Käsehäppchen, welches in Weinteig ausgebacken wird (angeblich wäre dies von russischen Söldnern im Schweizer Waadtland eingeführt worden). Malakoff ist ein gebräuchlicher Familienname, welcher sich etymologisch betrachtet von „Malchias“ ableitet…
Und immer wieder sehen wir doch eher die Torte als den tapferen Kriegsherrn „Herzog von Malachov, einst Aimable Jean Jacques Pèlissier, vor uns.
Lasst uns also im Gedenken und in der Hoffnung, dass in und um die Krim keine Kriege mehr geführt werden, lieber den Kochlöffel schwingen. Im Gedenken – und, der Vorfreude auf das was, wir nun entstehen lassen:
die „MALAKOFF-TORTE“.
Wohlgemerkt: nicht anhand des Originalrezepts, sondern etwas vereinfacht und dennoch nicht weniger schmackhaft.
Zutaten: ca. 40 Stk. Biskotten, etwas Milch, Zucker und Rum (natürlich, wer möchte kann Kirsch-Rum verwenden). Milch, Zucker und Rum werden vermischt. Die Biskotten werden darin eingetaucht, bis sie sich etwas angesogen haben. In einer Tortenform wird der Boden mit den „angetrunkenen Biskotten“ ausgelegt.
Die Creme: Man rührt 15 dag Butter schaumig. Abwechselnd 15 dag Staubzucker und 3 Dotter beimengen. Danach 10 dag geriebene Mandeln hinzufügen und ca. 2 EL Rum (oder Weinbrand)eingießen. Man schlägt 1/8 lt Obers steif und mengt dieses vorsichtig (am besten händisch) unter.
Und jetzt: auf die erste „Bodenlage“ etwas Creme schmieren und darüber die nächste Lage mit den „betrunkenen Biskotten“ legen. Am besten – bitte – nicht in gleicher Richtung, sondern etwas versetzt (die Torte wird so „stabiler“). So geht die „Malakoff`sche Geschichte“ weiter, bis die passende Höhe der Torte erreicht ist. Abschluss: Creme.
Danach stellt man die Torte für einige Zeit kühl, bzw. in den Kühlschrank. Ist die Torte kompakt, so entfernt man den Tortenring. Man schlägt erneut ca. 1/8 lt Obers mit ca. 2 dag Staubzucker steif und streicht einen Teil dieser Masse oben auf die Torte. Den Rest streicht man rund um die Torte.
Nun kann man – wenn man möchte – seitlich noch Mandelblättchen oder Schokoraspeln anbringen. Dank des Obers geht dies einfach und hält gut.
Wer möchte, verziert noch den oberen Teil der Torte. Zum Beispiel: sollten Biskotten übriggeblieben sein, dann schneidet man jene mittig diagonal durch und taucht das dickere Ende derselben in warme Schokolade. Diagonal getaucht schaut hübscher aus. Damit diese nicht so „verloren“ auf der Torte liegen, spritzt man am oberen Randbereich „Schlagobersrosetten“ auf die Torte. Darauf lehnt nun das dickere „schokoladige“ Ende der Biskotten. Da der „Anschnitt“ derselben nicht so hübsch aussieht, bedeckt man jenen ebenfalls mit einer kleinen Obersrosette.
Wer möchte, setzt in die Mitte der Torte noch „Dekorvariationen“ oder streut etwas Mandelblättchen, Schokolade ect… darauf. Fertig.
Am besten noch ein wenig kühl stellen, bevor die „essbare Hommage“ an den Herzog von Malachov angeschnitten und verzehrt wird.