… es war einmal ein Ziegenkitzlein. Schwarz-weiß gefleckt sein Fell. Vier kurze Beinchen, die es schon geschwind und lustvoll springend über die kleine grüne Wiese trugen. Am Kopf, ja da konnte man schon zwei kleine Hörner zwischen den beiden großen Ohren erkennen.
Wie es sich aber so begibt, reist ein Tier nur selten nach eigener Maßgabe. Also. Dann und wie und vor allem, wohin es denn gerne selbst reisen möchte. Vielleicht denkt so manches Tier, vor allem ein „Haustier“, wozu man Ziegen auch zählt, gar nicht ans reisen. Warum auch? Man hat alles, was man meint, zu brauchen. So auch das kleine Ziegenkitz. Vor allem Frau Mama` mit ihren milchgefüllten Zitzen ist da für geraume Zeit das Zentrums des eigenen kleinen Seins.
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Es gab wohl auch einen Menschen. Oder mehrere…. Die meinten, dass jenes Ziegenkitzlein „ihnen gehört“. Und es mag sich wohl so zugetragen haben, dass jener Mensch oder diese Menschen das Ziegenkitzlein nicht mehr haben wollten.
Vielleicht konnten jene das Kleine auch nicht mehr behalten? Es großziehen.. Weil vielleicht kein ausreichender Platz vorhanden war, oder das Geld für Futter fehlte. Oder, die Zeit, das Kleine und die anderen Ziegen zu versorgen… Wir wollen uns also kein Urteil über jene Menschen bilden…
So war die Reise für das schwarz-weiße Kitzlein also beschlossen. Mit ungewissem Ausgang, das muss man schon sagen. Denn! Das kleine Ziegenkind wurde gefangen, in ein Auto gesetzt und verfrachtet. Still – und heimlich. Im Schutz der Dunkelheit.
Eines Morgens im Leben einer anderen Menschenfamilie war es wieder soweit, dass sich diese Menschen auf „in den Tag“ machten – und dies, indem sie das Haus durch deren große Tür verließen.
Und? Wer stand da? Einfach so? Vor der Tür dieser jungen Menschenfamilie?
Das kleine schwarz-weiße Ziegenkitzlein. Dass dieses kleine Tierkind alles andere als freudig erregt war, muss ich Euch wohl nicht erzählen. Es zitterte vor Angst. Ja, Tiere können auch vor Angst zittern….wie wir Menschen…
Was dann passierte – nun daran sollte man glauben, wenn man sich auf Reisen begibt. Oder ein Tier auf jene ungewisse Reise schickt. Die Menschenkinder wussten sofort, was zu tun ist.
„Von Kind zu Kind“ – so versteht es sich, wurde hier gehandelt. Die Matriarchin – man nennt sie „Oma“ wurde gerufen. Welche eilig – in Sachen Tiere und helfen ist sie stets von schnellem Schritt – angelaufen kam. Das Kitzlein wurde samt ältesten Enkelsohn in das noble Auto (was zählt da schon ein fein tapezierter Rücksitz einer Karosse?) gesetzt und weiter ging es – zu mir… deshalb kann ich Euch auch diese Geschichte erzählen…
Plan 1… Plan 2…. Und los ging es. Das Tierkind kam, um sich ein wenig zu beruhigen in den Pferdestall. Das Menschenkind leistete diesem Gesellschaft. Fest darauf vertrauend, dass die großen Menschen ein schönes neues zu Hause finden werden. Naja, vielleicht ein wenig hoffend, dass dieses zu Hause hier sein würde. Doch Ziegen haben so ihre Eigenheiten…. Wie sämtliche Blumen von den Fensterbänken zu klauen. Wie, mit Vorliebe in Gärten einzubrechen und fast jedem Blümchen das Kopferl abzuknabbern. Also, besser ist es, dass Ziegen ihr eigenes zu Hause haben, wo unsere Gärten und Blümchen ein wenig davon entfernt – auf der anderen Seite des Zauns - sind. Leider. Aber, manchmal ist es besser so.
Da gibt es nun (und schon seit vielen Jahre) liebe Menschen im Nachbarort. Und diesen Ort erwähne ich nun voll Stolz: Schwarzau im Gebirge. Dort tummeln sich Menschen im Büro des Gemeindeamts, welchen man seine Sorgen erzählen kann. Anfangs am Telefon. „Naja, naja…. Wir haben wohl schon viele Ziegen in unserem Naturpark und ob sich diese mit einem Neuling auch verstehen? Hm… Ist denn das Zicklein gechipt und hat es auch eine Ohrmarke?“ -- „Nein und nein… aber bitte, es wurde einfach vor die Tür gesetzt. Es bräuchte wohl noch Ziegenmilch und auch die Gesellschaft der Seinen wäre von Vorteil. Es ist klein und fürchtet sich..“
„Nun gut“ so meinte der Gemeindeangesellte „dann versuchen wir es mal. Ohrmarken haben wir noch und wenn die Ziegen das Kleine akzeptieren… tja, dann soll es halt von da an bei uns wohnen.“
Das Zicklein wurde umgehend von einigen „großen Menschen“ und dem Menschenkind in den Nachbarort gebracht. Ihr könnt es an den Fotos sehen – was passierte…
Zuerst ein wenig scheu – doch klug. Es dachte: „am besten ist wohl, wenn ich mich gleich mal beim Chef der Bande vorstelle und ihn höflich bitte, aufgenommen zu werden…“ Dem war es egal… Vorerst….
Hernach wurde es aufregend. Mittlerweile festgestellt: das Kitzlein wird einmal ein – hoffentlich – stattlicher Ziegenbock, folgte das „Aufnahmegespräch“ bei der Gemeinschaft.
Beschluss: mehrstimmig angenommen. „Fritzi“ – so befanden die Menschen, möge das Ziegenkind fortan heißen, darf nun im Naturpark von Schwarzau im Gebirge leben.
Wenn Ihr also Fritzi oder die anderen Ziegen oder auch die Hirsche mit ihren Familienmitgliedern besuchen wollt, dann kommt in den Naturpark von Schwarzau im Gebirge. www.naturparke-noe.at/falkenstein-schwarzau-im-gebirge-html
Hier gibt es viel zu sehen. Steile Felswände, Höhlen, Wälder, Feuerstellen, einen Teich, wo riesige Forellen leben, einen großen Spielplatz und eben „Fritzi“ – der dank der hilfsbereiten Menschen vom Gemeindeamt ein neues, schönes zu Hause gefunden hat. Und dank all derer, die mithalfen….
Wenn Ihr Schwarzau im Gebirge besuchen möchtet, so könnt Ihr via Gloggnitz, Payerbach, Reichenau und Hirschwang (wo die älteste Seilbahn Österreichs auf die Raxalpe fährt www.raxalpe.com ) durch das Höllental zu Fritzi gelangen.
Im Höllental solltet Ihr aber nicht nur einen Stopp machen, um Euch auf einer der vielen Sandbänke entlang der Schwarza auszuruhen, sondern noch einen Rat möchte ich Euch geben: www.wien.gv.at/wienwasser/bildung/wasserleitungsmuseum besucht in Kaiserbrunn das „Wasserleitungs-Museum“ – dort könnt ihr auch eine der Wiener Hochquellen besichtigen – eine Quelle, aus der grünblaues Wasser sprudelt und wo einst des Kaisers Reiter angeritten kamen, um von dieser Quelle das Wasser für die Kaiserfamilie zu holen – nach Schönbrunn…..
Aber, das ist eine andere Geschichte.