Hannes Hausbichler
Schwierig ist er zu erreichen, der Herr Hannes Hausbichler aus dem Ländle. „Weil ich halt nur renn' und tu' für einen erfolgreichen Wahlabschluss der Männerpartei bei uns in Vorarlberg“, meint er.
Zwischenzeitlich ist mir klar, dass gerade der persönliche Einsatz jener, die sich für die „kleinen politischen Bewegungen“ engagieren, ein enormer ist. Ungezählte Stunden am Tag und dies wochenlang arbeiten diese Menschen für ihre Ideale.
Ich habe Hannes Hausbichler, Bundesvorsitzenden der Männerpartei, zum Interview getroffen.
„Herr Hausbichler, weil ihre Zeit so knapp bemessen ist, möchte ich ohne Umschweife meine obligaten drei Fragen an sie stellen. Was meinen Sie, veranlasst Menschen dazu, andere Lebewesen zu misshandeln, zu missbrauchen und zu quälen? Und was würden sie selbst unternehmen, erführen sie von so einem Fall in ihrem näheren Umfeld?“ (Anmerkung: Die Frage bezieht sich aufgrund des aktuellen Musikvideos 'Brich dein Schweigen' primär auf die gewaltsamen Übergriffe auf Kinder und Jugendliche.)
Hausbichler: „Missbrauch hat verschiedene Formen. Ich kann mit dem Wort Missbrauch nix anfangen, weil es für mich den Gebrauch von Menschen nicht gibt! Misshandlung und Körperverletzung, das gibt es sehr wohl und ich würde umgehend eine Anzeige bei einem begründeten Verdacht machen. Im Zuge dessen würde ich versuchen, schnellstmöglich Beweise zu sammeln, damit ich diese Anzeige weiter stütze. Ich bin kein Psychologe. Menschen sind – tun – Gutes und Böses. Ich beschäftige mich mit Politik, um Menschen zu gutem Handeln zu motivieren! Und um das Zuwiderhandeln zu sanktionieren. Warum Menschen Gewalt und Missbrauch ausüben, damit muss sich die Medizin beschäftigen.“
„Herr Hausbichler, denken Sie, dass wir Menschen einen Glauben an eine höher geordnete Macht, welche über das Irdische hinausgeht, brauchen?“
Hausbichler: „Das kann nur jeder für sich selbst beantworten. Ich käme nie auf die Idee, für alle Menschen auf diesem Erdball zu sprechen. Jeder einzelne weiß das besser.“
„Es heißt, und das meinen die meisten Menschen, dass Politiker Marionetten der Wirtschaftsbosse und der Banken sind. Was meinen Sie dazu, Herr Hausbichler?“
„Ich denke, Politiker sind zu allererst Marionetten ihres eigenen Ehrgeizes. Marionetten ihres eigenen Interesses, Macht auszuüben und bessere berufliche Postionen zu erreichen. Und natürlich um mehr Geld zu verdienen! Erst dann, also im Zuge der Zusammenarbeit mit solchen Menschen, können die Lobbyisten ihre Interessen verfolgen. Die Lobbyisten nützen genau diesen Egoismus, diese Eigenheiten der Menschen aus. Ich will Gerechtigkeit und die Umsetzung von Idealen. Ich glaube sehr wohl, diese Idealisten gibt es – sie sind in der Männerpartei!“
„Und wo finden sich die Frauen ein, Herr Hausbichler?“
„Die sind ebenfalls in der Männerpartei.“
„Herr Hausbichler, kommen wir nun zu den fünf Fragen, welche Menschen aus der Bevölkerung stellten. Ich bin sozusagen deren Sprachrohr. Warum meinen so viele Frauen, sie seien nichts wert, bzw. dumm, wenn sie sich in den ersten Jahren nach der Geburt nur um ihre Kinder bzw. die Familie kümmern?“
„Ich glaube nicht, dass das so viele Frauen meinen. Die Menschen identifizieren sich allgemein zu sehr mit dem Beruf oder ihren Karrierezielen. Es ist doch so: fragt man einen Mensch: 'Was bist du?' antwortet dieser mit seinem Beruf und nicht damit, wer er menschlich betrachtet ist. Was bin ich als Mensch?“
"Ein Fragensteller aus der Bevölkerung meinte: Die Politiker sind doch Handlanger der Wirtschaft! Deshalb reißen sie die Grenzen nieder und holen Migranten – als billige Arbeitskräfte!“
Hausbichler: „Das ist eine Feststellung. Ich teile diese zum Teil. Politiker handeln opportun. Sie denken und agieren also nur bis zur Nasenspitze. Sie verkaufen sich an die öffentliche Meinung und an die Stimmungsmacher der Medien. Dass es einer der politischen Ziele war, Migranten als billige Arbeitskräfte in unser Land zu holen, glaube ich nicht. Jene Menschen kommen nicht oder nur selten in den Arbeitsprozess. Dies auf Grund nicht erteilter Arbeitsgenehmigungen, mangelnder deutscher Sprachkenntnisse und mangelnder beruflicher Befähigungen. Ich sehe hier nicht annähernd eine Logik bei unserer konfusen Flüchtlingspolitik.“
„Eine andere Österreicherin bat ich mich, Ihnen folgende Frage zu stellen: Wofür und in welcher Höhe spenden Sie? Und hat sich ihr Spendenverhalten geändert, seit sie Politiker sind?“
„Ich bin Kleinspender. Unterstütze hier verschiedene Kleinorganisationen und mein Verhalten hat sich dahingehend als Politiker nicht geändert.“
„Was sollte man für den Umweltschutz tun, Herr Hausbichler?“
„So viel als möglich! Das tät dann wohl reichen. Der Umweltschutz ist ein Riesenthema – ich könnte hier zwei Stunden und mehr, darüber reden. Auf der Webseite der Männerpartei können sie zu diesem Thema mehr erfahren.“
„Herr Hausbichler, ich lese ihnen diese Aussage – es ist keine Frage – eher ungern vor. Einfach, weil ich mich für diese Ausdrucksweise und verallgemeinernde Beleidigung geniere. Aber, es ist halt so, dass ich die Wortlaute der Fragesteller exakt wiedergebe. Und diese lauten nun: Den Politikern gehört noch ein Tritt in den Arsch. Nicht naive Fragen- & Antwort-Spiele führen. Damit sie weiter glauben, wir seien so dämlich!
Die Formulierung „naive Frage- & Antwortspiele“ ging an mich. Hier möchte ich mit der Tatsachenerzählung nicht hintanhalten und möchte Ihnen sagen, dass ich seitens der „Internet-Community“ verlacht, verspottet und verhöhnt wurde, als ich meinen Beitrag: „Nun könnt ihr Fragen an Politiker stellen“ veröffentlichte. Und, sohin um „Mitarbeit“ bat. Ich sei blauäugig, naiv, fern jeglicher Realität ob meines Unterfangens, waren noch die nettesten Urteile, welche über mich gefällt wurden.
Zurück zu Ihrer Antwort, Herr Hausbichler..."
„Ich mag diese Frage. Obwohl ich den Tonfall zu hart finde. Okay. Mein Kommentar ist folgender: Wenn die Wähler den Politikern einen Tritt geben wollen, dann müssen diese von ihren bequemen Sitzen und Sofas aufstehen. Wer ständig nur da sitzt – auf der Couch – kann diesen Tritt net verpassen. Das Volk soll endlich aufstehen und sich nicht immer von den gleichen Parteien an der Nase herumführen lassen! Der ständige Glaube an die alten Egoisten im neuen Kleid – siehe Stronach, NEOS und Kurz – führt zu nichts. Wählen Sie endlich eine idealistische Partei! Und stehen Sie auf!“
---------
„Dann stehen Sie auf!“ Ich denke, diese Aussage beinhaltet viel mehr, als nur ein Aufstehen von einem bequemen Möbelstück. Wer sagt, dass Weiterentwicklung – hier auf Erden – bequem vom Sofa aus umsetzbar ist? Wollen wir also aufstehen – und uns jenes Werkzeug, welches so viele Menschen für uns erkämpft haben, zurückholen.
Hannes Hausbichler