Es liegt nicht an A1. Es liegt an mir. Nur an mir allein. Ich telefoniere mit A1. Ich navigiere mit A1. Ich surfe mit A1. Ich chatte mit A1. Ich facebooke mit A1. Ich twittere mit A1. Ich whatsappe mit A1. Ich schaue fern mit A1. Ich simse mit A1. Ich arbeite mit A1. Ich mag A1 trotzdem nicht. Wirklich nicht. Weil es mir vorschreibt was zu tun ist. Und weil ich überhaupt nicht mag, wenn man mir vorschreibt was zu tun ist. Ein Wechsel kommt nicht in Frage. Weil die anderen auch nicht anders sind. Weder besser noch schlechter. Es ist wie beim Alkohol. Du weißt ganz genau, dass er schädlich ist, kannst dich aber nicht losreißen. Die Mobilfunker sind einfach nur scheinheilig und gierig. Sie beherrschen wie kein anderer das Balzen um neue Kunden. Sie locken. Sie frohlocken. Sie hinterlocken. Sie hinterfotzen. Ach wäre ich nur wie A1.

Seit ich mich an die Mobiltelefonie erinnern kann bin ich bei A1. Ungebunden mittlerweile. Mit einem Rucksack an mobilen Points. Weil ich der beste Kunde bin, den sich A1 wünschen und vorstellen kann. Ein schimpfender Rohrspatz. Ein laut bellender Hund. Der aber bekanntlich nicht beißt. Und deshalb Monat für Monat seinen überteuerten und überzogenen Tarif aus dem Jahre mobile Steinzeit per Dauerauftrag in die Konzernzentrale überweist. Einen Tarif gespickt mit Zusatzpakete, welche er (der ideale Kunde) respektive ich zahlt aber schon längst nicht braucht. Beispielsweise eine Zusatz SIM Karte. 10 Jahre à € 6,90 im Monat sind € 851,30. Zum Glück bin ich ein Silver Ager Rebell. Gestern habe ich diese Zusatzkarte gekündigt.

Heute bin ich noch mehr Rebell. Ich habe meinen Tarif gekündigt. Ja. Das ist die gute Nachricht. Die Schlechte? Ich habe einen neuen Tarif bei A1 unterschrieben. Einen günstigeren als bisher - aber immerhin. Umgerechnet mit der Kündigung der Zusatz SIM Karte und der Kündigung meines A1 Breitband 3GB Paketes (ist heute per Einschreibe in die Lasallestraße nach 1020 Wien) unterwegs spare ich mit mehr als € 20,- im Monat! Ein kleiner Sieg gegen den Riesen A1. Ein großer emotionaler Sieg für mich.

Doch dann hat das Monster A1 wieder zugeschlagen. Mit einem unmoralischen Angebot. Weil A1 das Balzen beherrscht. Lockend. Frohlockend. Hinterlockend. Hinterfotzend.

"Wollen Sie ein neues Handy mit A1 Next?". Und ob ich will. Seit Monaten. Das neue iPhone6. Das haben die wohl genau gewusst. Kaum habe ich meinen Wunsch äußerlich kundgetan - mein Strahlen war in der gesamten Linzer Landstraße zu sehen, war das neue iPhone6 schon in Sicht- und Griffweite. "24 Monate Ratenzahlung. Ohne Zinsen. Einfach den Preis des Gerätes durch 24 dividieren". Eine einfache Milchmädchenrechnung. Dazu noch das Maximum an mobilen Punkten und schon sind die ersparten € 20 durch den Tarifwechsel wieder in der Kasse von A1. Als Kaufmann denke ich mir. Nichts gespart. Dafür ein neues Handy? Das nehme ich. Man gönnt sich ja sonst nichts. Und schon war die Unterschrift getätigt.

Eine Win-Win Situation? Nein. Denn der Teufel steckt im Detail. A1 muss verdienen. A1 will verdienen. A1 verdient. Hiermit.

  • € 19,90 für das Betreten des A1 Shops
  • € 19,90 für den Blick auf einen A1 Shop Mitarbeiter
  • € 19,90 für den im A1 Shop konsumierten Sauerstoff - wobei es hier keine Garantie gibt, dass dieser rein ist
  • € 19,90 für das Anlehnen an das Verkaufspult
  • € 19,90 für das Ansprechen eines A1 Shop Mitarbeiters
  • € 19,90 für jede Antwort des A1 Shop Mitarbeiters
  • € 19,90 für jede Handbewegung des A1 Shop Mitarbeiters
  • € 19,90 für jede Vorreihung im ohnehin unterbesetzten A1 Shop
  • € 19,90 für jedes erdenkliche nie brauchbare Zusatzpaket
  • € 19,90 für jede Unterschrift
  • € 19,90 für das Vorlesen der Vertragsklauseln.
  • € 19,90 für das Überspringen des Vorlesen der Vertragsklauseln
  • € 19,90 für die Pönale, die Vertragsklauseln nicht vorgelesen bekommen zu haben
  • € 19,90 für die Befreiung dieser Pönale
  • € 19,90 für die Lichtkonsumation im A1 Shop
  • € 19,90 für jedes von außen mitgebrachte Staubfuzelchen
  • € 19,90 für jeden hinterlassenen Fingerabdruck
  • € 19,90 für jede im A1 Shop verbrachte Minute
  • € 19,90 für jeden mitgebrachten Platzverschwender (Frau, Kinder, Mann, Hund ...)
  • € 19,90 für jede Erwähnung der Konkurrenz (T-mobile, 3, HOT, telering ...)
  • € 19,90 für jede untersagte "Ja, nehme ich" Aussage
  • € 19,90 für jeden Versuch ein kritischen Äußerung
  • € 19,90 für jede Kündigungsdrohung
  • € 19,90 für jedes Downgrading
  • € 19,90 für jedes Upgrading - mit der Begründung, dass dies zu spät komme
  • € 19,90 für jeden Tarifwechsel
  • € 19,90 für den NEXT Handywechsel

In diesem Sinne. Von A1 kann man was Lernen. Fürs Leben.

Cristian G.

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