Fraunz der Geburtshelfer (oder das Krankenhaus Taxi)

Zur Obwechslung gibt’s wieder moi an etwas lustigeren Blog vo mir. Obs es glaubts oda ned, owa i hob moi mehr oda weniger bei ana Geburt ghuifn. Es woa so chaotisch, mi wundats iagandwie goaned, dass mir sowos passiert is.

Es woa im November und wir hom a Baustö (jo, des gibt’s im Winter) bei ana Privatkundschoft ghobt. Da Mau woa togsüber oaweitn und somit woa nur die Frau im Haus. De Frau woa hochschwaunger, da Geburtstermin warad a Wochn späda gwen.

Kurz vor Mittog hots uns gsogd, dass uns gach Schnitzeln mocht. I hob no gsogd, dass es bleim lossn sui, wir huin si afoch Wurschtsemmeln und des passt. Owa si woa afoch so gastfreundlich und wuitat uns a Freid mochn, weu ma des gemeinsame Traumhaus vo ihr und ihrem Mau hergricht hom. Find i jo total liab, owa i fühl mi iagandwie unwohl wenn i do so verwöhnt wia. Wirklich, zwa Wurschtsemmeln und a wengl a Senf san mehr ois ausreichend. Owa samma si ehrlich, wecha Österreicher der ka Vegetarier is verweigert scho a guads Schnitzel?

Wir woan nur zu dritt duatn. A Gsö, a Lehrbua und i. Iagandwaun homma auf amoi an Schrei und des Geräusch vo zersprungenen Tellern und dem Aufkleschn ana Pfaunn gheat.

Auweh, jetza san ihr die Tölla und die Pfaunn owegflong. Hund, des wird a Sauarei sei. Weus jo schwaunga woa, hob i ma extreme Sorgen gmocht und desweng gach den Lehrbuam zum Eineschaun gschickt.

Auf amoi schreit der Bua a total auf. I bin einegrennt und hob an Schock griagt ois i des gsehng hob.

Die Teller woan am Bodn, hunderttausend Scherbn, die Pfaunn woa untn und die Kuchl is in Öl gschwumman. Sie hot si aunscheinend mitn Öl beim Kladl (im Winter, hot hoit scho an uandlichen Bauch ghobt) augschitt und woa untenrum total noss. Plötzlich hob i gsehng, dass do imma no wos owerinnt.

„Es Baby kummt, es Baby kummt! Mei Fruchtblosn is platzt!“

Scheiße, jetzt hob i a gschrian. Wos mochst in so ana Situation? Handy hot domois no ka normalsterblicher Mensch ghobt und a Festnetz Telefon homs a ned ghobt. Desweng hob i des Alarmieren der Rettung schomoi vagessn kennan bzw. sau vü Zeit valorn.

„Fiahrns mi bitte schnö ins Kraunknhaus. Bitte!“

Ihr Wunsch is mir Befehl. Gach mitn Lehrbuam die Frau aufghom, aufn Sessel gsetzt und i hob ihr an Mauntl vo da Garderobe ghuit. Gleichzeitig hob i mein Gsön die Sachlage erklärt. Er und da Lehrbua miasn weidahackln, i fiahr die Frau ins Kraunknhaus.

Gemeinsaum hommas ins Firmenauto einegsetzt und i hob mi entschuidigt weus so dreckig drinnan woa. Ihr woa ois scheißegal, sie hot bahoat gsogd es wird schlimma wenns es Kind do drinnan aufd Wöd griagt. Desweng sui i aufs Gas steing.

Es Auto is auf da Stroßn gstaundn, hintn und vurn woan ma zuaparkt. Und gschniem hots a, es san einige Zentimeter Schnee gleng. Und scho hot die Odysee augfaungan.

I hob des Auto augstartet, Rückwärtsgaung eine, Haundbremsen gelöst und wuitat laungsaum zruckschiam. Auf amoi is nix mehr weidagaungan. Wos is denn do los, gibt’s jo ned. Haundbremsn is eh ned auzong. Guad, es liegt Schnee, muas i hoit a bissl mehr Gas gem. No imma geht nix weida. Meine Güte des is owa zach, steing ma hoit gscheid eine.

Auf amoi hob i im Seitenspiagl gsehng, wie a Auto aufn Gehsteig ummegschom wird.

Jo, des woa da Grund warum do nix weidagaungan is. Des Auto hot mi blockiert und i Trottl gib no mehr Gas bis is weggagschobn hob. Des woa vurn natialich fetznhinig. Bledaweise woa des Auto a no hoaneich. I hob gfluacht und gsogd, dass i des jetza mödn muas.

„FOAHR ENDLICH IN DES DEPPATE KRAUNKNHAUS, DES KIND KUMMT GLEI!!!“

Quiiiieeetsch (sprichwörtlich) – scho bin i aussegschossn und Richtung AKH gflong. Vadaummtes Wien, do liegt eh ned oft so vü Schnee und daun passiert des ausgerechnet aun dem Tog wo i des Taxi ins Kraunkhaus moch. Vadaummte Scheiße.

Natialich woa sau vü Verkehr. I bin ma vorkumman wie a Skiläufer bei an Slalom. A Marcel Hirscher woa a feichta Schas geng mi. Bist deppat i bin oft aughupt woan.

„SCHNÖLLA! SCHNELLER!! BITTE, I GLAUB I STIRB!“

„Wenn i no schnölla foahr, daun steam ma beide! I foahr auf ana Schneefoahrbauhn scho vü zu schnö, bitte hoit die Kleschn zaum.“ (in so ana Situation denkst neama üwa die Wortwoih noch)

Endlich beim AKH gwen, rechts blinkt und umme zum Schraunkn. Leider vü zu schnö. Bremsen vergewoitigt. Immer no zu Schnö. Wir rutschen. Wir rutschen vadaummt schnö. Da scheiß Schraunkn is zua.

ZACK! Und da Schraunkn woa Geschichte. Die Lichter vom Auto übrigens ah. Da Lack woa wurscht, der interessiert auf an Firmenauto niemanden.

Da Portiert hot gschaut ois darad a glei umbrocht wean. Tür aufgrissn, WIR GRIANG A KIND, WIR GRIANG A KIND, gschrian und weidagfoahrn.

Wo muast do üwahaupt hifoahrn? I hob mi auf amoi goaned auskennt. Und so vü Schnee, warum hom de Oarschlecha ned gräumt? Do is a Rettungsauto bei ana Schiebetür gstaundn, natialich noch einigen Verbotsschildern fia private Autos. Des woa ma olladings a wurscht.

Zuwegfoahrn, hinterm Rettungsauto stehbleim. Des woa zumindest da Plan. Wieder woa i a wengl zu schnö, meine Bremsen zu schwoch und da Schnee a Ungustl.

ZACK! Linkes Rücklicht vom Rettungsauto und die Stoßstange vom Firmenauto woan ebenfalls Geschichte.

Die Sanis san um die Ecke (es woa zum Glick kana im Auto) grennt, i bin ausseghupft und hob wieder gschrian: „WIR GRIANG A KIND, WIR GRIANG A KIND! Nehmts die Frau bitte mit, i bin nur da Oaweiter und ruaf daweu vo mir aus die Kiwarei damits mi eisperrn owa nehmts die Frau mit!“

1 Minutn späda woa die gute Dame scho auf ana Trage am Weg in den Kreissoi. Do is scho da Portier kumman und hot ma gsogd, dass des in dem Joahr scho da fünfte Schraunkn woa der hinig woan is. Aunscheinend bin i ned da anzige panische Autofoahra gwen. Schena Trost.

Währenddessen bin i moi gach zu an Münztelefon gaungan, hob mein Chef augruafn, gfrogt wie guad ma versichert san und eam die Sachlage erklärt. Komischerweise hot a glocht.

Noch an kurzn Gespräch mit an Habschi vo da Rettung, Datenvergabe etc… hob i wieda zruckfoahrn diafn. Do hot scho die Kiwarei gwoat wengan Auto wos i weggramt hob. De woan ned so leiwaund aufglegt, weu des Auto woa a Vorführwagen mit 16 Kilometer und da Foahra wuitat des Auto nur gach seina Frau zang. Jetza woas a wengl im Oarsch.

Wieder ois erklärt und beschwichtigt, Kiwarei hot glocht, Autobesitzer wuit mi niedahaun, Frau vom Besitzer hot gfrogt ob i deppat bin. Nomoi die Daten hergem, Firma üwanimmt sicha die Haftung.

Nur knopp 2 Stundn späda hot da klane Manuel des Licht der Welt erblickt – er woa kerngesund und hot späda ka Aungst vorm Autofoahrn ghobt.

Da Vater woa mir so dankbar und hot desweng den Schodn vom Firmenauto und vom aundaren Auto üwanumman. Des mitn Schraunkn und dem Rettungsauto hot daun da Chef draht.

Und i woa froh, dass i ka Frau hob und nie wieder in so a Situation kumman muas. Wir hom aun dem Tog übrigens auf da Baustö weidagmocht. Obwuih des daun ana der seltenen Oaweitstoge woan is, wo i ned gaunz bei da Soch woa. Warum auch immer :)

9
Ich mag doch keine Fische vergeben
Meine Bewertung zurückziehen
Du hast None Fische vergeben
6 von 6 Fischen

bewertete diesen Eintrag

Veronika Fischer

Veronika Fischer bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:17:09

Silvia Jelincic

Silvia Jelincic bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:17:09

irmi

irmi bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:17:09

Herbert Erregger

Herbert Erregger bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:17:09

Bernhard Juranek

Bernhard Juranek bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:17:09

Grexi

Grexi bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:17:09

max_

max_ bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:17:09

fischundfleisch

fischundfleisch bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:17:09

Andy McQueen

Andy McQueen bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:17:09

3 Kommentare

Mehr von Da Fraunz