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Laungsaum owa sicha bin i zu mir kumman. Mir is gaunz schwindlig, meine Aung fliang dauand zua – wos zum Teifl is eigantlich los mit mir? So a komisches Piepsen hör i a dauand, is owa ka Tinnitus. Noch ana gefühlten Ewigkeit hob is endlich gschofft meine Augen komplett zu öffnen.
Weißes Nochthemd. Seit waun trog i sowos? Wos hob i do in meina Haund steckn? Auf da Seitn stengan Infusionen und a boa Geräte üwawochn meine Körperfunktionen. Wos zum Teifl isn los, hob i Scheiße baut?
I hob üwahaupt ka Erinnerung ghobt aun ois wos vorgfoin is. Daun frong ma hoit moi den Bettnachbarn wos los is. Upps, sowos hob i jo ned – Privatversicherung juche. Hob i wenigstens a Ruah beim Schlofn.
I hob mi moi, im Bett liegend, im Zimmer umgschaut und ma ois eingeprägt. Warum zum Teifl bin i do? Mir is afoch ned aufgfoin.
Auf amoi hots zwickt, aun ana gaunz bledn Stö. Beim Feuerwehrschlauch höchstpersönlich. Autsch Autsch, gaunz komisches Gfühl, des kenn i goaned. Wurscht, amoi krotzn, vielleicht is daun weg…..nau? Wos isn do aun mein Zebethäus? Decke umgschlong und aufs Gehörn gschaut. A Schlauch hängt aun meinem Schlauch. Vü dünner owa dafia umso länger! Iagandwos rot-gelb-braunes rinnt do ausse. Wo rinntn des hi? Aha, in so Sackerl neben meinem Bett. He, woat amoi…
„VADAUMMTE SCHEISSE!!!!“ hob i gschrian, die Erinnerung is komplett zruckkumman. I hob die Schwesternglocke gnumman und Strum geläutet. Do is glei a männlicher Arzt einekumman, mit Glotzn, Brille und an söbstbewussten Lächeln. Wie woa des mit „Schwesternglocke“? „Grüßi Herr Franz, wie geht’s Ihnan?“
I: „I hob an vadaummtn Katheter aun da Nudel, des brennt wie a Soizbod mit ana Fleischwundn. Wos zum Teifl hobts es mit mir aufgfiahrt?“
„Wir hom Ihr Leben gerettet wenn Sies genau wissen wuin.“
I: „Sowos ähnlichs hob i no in Erinnerung. Owa i darad eigantlich gern wissen wos jetza mit mir los is. I kau ned amoi zaumzwickn waun i ludln muas. Waun geht des weg? I wü ka Windel. Und a kan Katheter. I brauch mein Zebethäus no!! Bringans ma bitte den Oberarzt oda wer a imma da hechste zuaständige Orzt is der si mit mir auskennt.“
„Der steht vor Ihnen, i bin da Primar der vor einigen Stunden mit Ihnen geredet hat. Erinnern Sie sich nimma?“
I: „Na, do föht einiges in mein Hirn. Wos woa los?“
Primar: „Sie hom a Blasenlähmung und mehr als 7 Liter Urin in Ihrer Blase ghobt. Eigentlich a Wunder, dass des Teu ned geplatzt is. Da Urin rinnt daunk dem Katheter ohne Probleme ob. Olladings hom sie an Baundscheibenvorfall ghobt der Ihre Wirbel so verschoben hat, dass gegen die Blase gedrückt und somit den Abfluss verstopft haben. Sie hättn des gleiche oiso wieder und wieder erlebt. Des homma ois in ana Notoperation gerichtet.“
I: „Auweh. Wie geht’s jetzt weida?“
Primar: „Wir machen jetzt a Blasentraining. Kummans bitte mit, Sie können scho allanig gehen owa fian Aufaung werd i sie no abstützen, weus no a wengl damisch sei werden.“
Jo, hot da Primar recht ghobt. I hob mi gfühlt, ois hätt i mein 100. Geburtstog grod sehr ausgelassen in Las Vegas mit 15 Stripperinnen und 4 Promü im Bluat gfeiert. Bis du deppat, i hob ka Kroft im Körper ghobt. Und mei Spotz hot ma Schmerzen beschert, bist du deppat, am Liabstn hätt i ma den obghockt und ausm Fenster ghaut. Scheiß Konstruktionsföhla.
Wir hom uns in die Kantine gsetzt und da Primar hot zwa Bier bestellt. Recht leiwaunde Soch, owa hot der ned wos vo an Blasentraining gsogd?
Primar: „So Herr Franz, jetza start ma des Blasentraining. Bier trinken und obwoarten. Wir miasn schaun wie des Bier wieda aussekummt. Sie wissen sicha so guat wie i, wie schnö a Bier ind Blosn foahrt.“ Na owa Hallo! Do bin i glei dabei. Des Bier woa schnö untn. Woa iagandwie wie a Zaubertrank, mei Kreislauf is auffegaungan. Und da Primar hot scho a zweites Bier fia mi bestöt. Leiwaunda Scheiß.
„Fraunz“ (wir woan daun scho per Du) „Du muast wissen, dass dei Blase komplett kaputt is. Sie is dermaßen überdehnt, dass die komplette Muskulatur zaumgaungan is. De miasn ma jetza wieder aufbaun. Oiso gaunz vü trinken, damit die Blase wos zum Oaweitn hot. Du host vielleicht grod no 1% der Blasenmuskulatur, ois aundare is hinig.“
Fraunz: „Heilige Scheiße, wie tragisch is des? Kaus sei, dass i die Muskulatur neama aufbaun kau? Wos passiert daun?“
Primar: „Des wird sehr schwierig und i kaus da ned wirklich song. Olladings werdn ma des in die nächsten drei Tage rausfindn. Des wird a sehr langwieriger Prozess wenns geht. Wenn ned, daun mias ma dir a künstliche Blase eisetzen. Und des wird ned sche.“
KÜNSTLICHE BLASE? OIDA WOS FIA KRAUNKE SOCHN GIBTSN IN DERA MEDIZINWÖD NO? Gebts ma an künstlichen Körper, warad glauwi gscheida. Na hawedere.
Laung hots ned dauand, do is es Bier scho durchn Katheter grunnan. Da Orzt hot gach higschaut (aufn Katheter, ned auf mei Gehörn!), anerkennend genickt (no imma wengan Katheter!) und gsogd, dass die Farbe passt und es den Anschein hat, dass ma mei Blase retten können. Na i woa froh….
Primar: „Oiso Fraunz – ob jetzt treff ma uns jeden Vormittog um 8:30 Uhr in da Kantine und trinken a boa Krügerl. So baun ma des gaunze Schritt fia Schritt wieda auf. Den Katheter muast mindestens fünf Tage no drinnan lossn, du bist nämlich vorübergehend inkontinent. Ohne Muskulatur kau die Blase kan Urin hoitn und du prunzt di vo oben bis untn au. Owa des üwalebst scho, du bist a zacha Fisch hob i gmerkt.“
I: „Fünf Tog no mit dem Rehrl aun mein Rehrl? Wie laung muas i üwahaupt no do bleim?“
Primar: „Wennst auf Nummer sicher gehen wüsd, daun muast zwa Wochn do bleim. Mindestens 1einhalb Wochn.“
GEDANKENBLITZ:
„VADAUMMT, MEI AUTO!!! I steh no imma in da Kurzparkzone!!!“
Da Primar faungt au zum Lochn und sogt: „Na, dei Mutter is kumman und hot es Auto zu dir ham brocht. I sui da übrigens ausrichten, dass da es nächste moi ane owahaut wennst ihr nomoi so an Schrecken eijauckst und afoch auflegst.“ – super, danke Mama. Auch im Alter bleibts die Erzieherin Nummer Eins.
Primar: „Wir sehng uns moang, i muas weidaschaun. Pfiat di.“
Und fuat woa er. I bin aufgstaundn (es is scho gaungan!) und wuit ins Zimma zruckgeh, do hea i auf amoi die Kellnerin.
„Moment, Sie miasn no bezahlen!“ Bezahlen?? I hob docht da Primar hot mi eiglond? I hob ned amoi a Göd mit. I hob ned amoi a Tascherl in dem deppatn Hemd wo i a Göd eisteckn kennt. Vadaummt, muas i jetza a no Tölla obwoschn? Leckt’s mi doch olle aun mein Katheter! Owa die Kellnerin hot mi glei beruhigt und folgendes erklärt: „Sie miasn nur ihr Erkennungsband (jo des griagt ma a) auf den Sensor da hoitn, daun wird’s auf Ihre Rechnung gsetzt. Das üwanimmt in Ihrem Fall eh die Versicherung, weils da Primar als Behandlungsmethode festlegt. Kein Witz!“
Freibier? Und des mindestens 1einhalb Wochn laung? Leiwaund, hot sie de Versicherung doch auszoiht. Sehr geil, scheint ois wird de Zeit im Kraunknhaus eh gaunz leiwaund. Na daun ruaf ma moi in da Firma au und gebn Bescheid, dass i zum Bier saufn im Kraunknhaus bin.
Es geht no a wengl weida, a boa Sochn vom Kraunknhaus kumman no und die Zeit danach. I woa nämlich a Randl im Kraunknstaund und hob a wengl Narrenfreiheit ghobt. Ziemlich lustige Soch, owa des würd in dem Blog zu laung werden. Desweng fuigt des a aundares moi. Bis dohi – bleibt steif!