SV Horn http://www.svhorn.at/de/profis
Der Aufstieg ist fixiert. Sowohl beim deutschen Zweitligisten RB Leipzig als auch beim österreichischen Drittligisten SV Horn. Doch das ist nicht die einzige Parallele zwischen den beiden Vereinen...
Große Geldgeber
Beide Vereine stehen in der Gunst großer ausländischer Geldgeber. Die "Roten Bullen" aus Leipzig sind im Besitz des österreichischen Milliardärs Dietrich "Didi" Mateschitz und seiner Red Bull GmbH. Der Profibetrieb sowie die Nachwuchsteams bis zur U15 hinab sind in eine GmbH ausgegliedert, die zu 99 Prozent der Red Bull GmbH und zu einem Prozent dem RasenBallsport Leipzig e.V. gehört. Da die Mitglieder des Vereins eine enge Bindung zu Red Bull haben, gehört der Verein faktisch gänzlich dem salzburger Unternehmen. Der Grund der Besitzverhältnisse sind die Regeln der Deutschen Fußball Liga welche es verbieten, dass ein Verein gänzlich einem einzigen Unternehmen gehört. Außnahmen bilden Bayer 04 Leverkusen (Bayer AG) und der VfL Wolfsburg (Volkswagen AG).
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Beim SV Horn sind die Verhältnisse nicht ganz so krass. Kaisuke Honda, japanischer Fußballprofi in Diensten des AC Milan, stieg im Vorjahr mit seinem Bruder Hiroyuki und Cousin Youji beim Verein aus dem Waldviertel ein. Auch hier soll der Profibetrieb in eine Kapitalgesellschaft ausgegliedert und unter dem Geldgeber und dem Verein aufgeteilt werden. Hier allerdings ausgeglichener. Die Honda Estilo Co., Ltd. soll lediglich 49 Prozent und der Sportverein Horn die restlichen 51 Prozent halten. Die Niederösterreicher stehen also nicht gänzlich unter ausländischer Kontrolle. Der Vorstand ist ebenfalls aufgeteilt. Die wichtigsten Positionen wurden doppelt besetzt. Mit je einem Japaner und einem Österreicher. Die Honda Estilo Co., Ltd. betreibt 50 Fußballschulen in Japan und will ihre Talente über Horn auf den europäischen Markt bringen.
Kleiner Anfang
Beide Vereine fingen, verglichen mit ihren Zielen, weit unten an. RB Leipzig kaufte vor der Saison 2009/10 das Spielrecht des SSV Markranstädt für die fünftklassige Oberliga Nord. In nur sieben Jahren schafften die Leipziger den Durchmarsch in die erste Bundesliga.
Der SV Horn wurde zwar nicht neu gegründet und übernahm auch keine Lizenz eines anderen Vereins, doch auch hier startet man relativ weit unten. Nachdem man in den letzten drei Jahren in der zweitklassigen "SkyGo Erste Liga" vertreten war, kickte man zum Zeitpunkt des Einstiegs der Hondas in der drittklassigen Regionalliga Ost. Mittlerweile steht man schon als Fixaufsteiger fest.
Große Visionen
Als Red Bull 2009 in Leipzig einstieg, wollte man keine Jahreszahlen nennen, doch die Bundesliga war das große Ziel. Viele hielten das für Träumerei. Heute ist es Wirklichkeit und Red Bull will noch höher hinaus. Die Champions League ruft, schließlich will der Konzern eine möglichst große Werbefläche für sein Produkt. Um nichts anderes geht es bei dem Projekt.
Ähnlich ist die Situation in Horn. Die Japaner wollen "spätestens in fünf Jahren" in der Champions League vertreten sein. Dafür muss man noch einmal aufsteigen und sich dann in der "Tipico Bundesliga" den Meistertitel oder eventuell den Vizemeistertitel holen. Je nachdem wie sich Österreich in den nächsten Jahren in der UEFA Fünfjahreswertung schlägt. Hier ist der Weg also nicht so weit wie in Deutschland, es wird aber auch kein leichter. Zumal nicht ganz so viel Kapital zur Verfügung steht wie im Osten Deutschlands.
Der Unterschied
Der große Unterschied zwischen Leipzig und Horn ist, dass in Leipzig ein Verein völlig aufgekauft und umgekrämpelt wurde. Die Vereinsfarben, das Logo und sogar der Vereinsname wurden so weit an Red Bull angepasst, so weit es die Regeln des DFB und der DFL zuließen. All das soll in Horn nicht passieren. Der Sportverein Horn bleibt der Sportverein Horn und auch die Farben und das Logo bleiben so wie sie sind. Außerdem gehört der Verein zu 51 Prozent sich selbst.
Größere Parallelen mit Leipzig gibt es natürlich bei Red Bull Salzburg und den Red Bulls New York aber auch in Horn sind einige Parallelen zu finden.
Wir werden sehen, ob sich die Visionen und Ziele der beiden Vereine erfüllen lassen. Wer weiß, möglicherweise spielen Real Madrid und der FC Barcelona bald im Waldviertel und der ehemaligen DDR...