Sie sind die zwei mächtigsten Männer im Bereich der wichtigsten Nebensache der Welt: FIFA Präsident Joseph Blatter und UEFA Präsident Michel Platini. Als beste Freunde kann man sie nicht gerade bezeichnen. Aktuelle Aussagen des französischen Ex-Beraters Blatters bestätigen dies einmal mehr.
Zuerst möchte ich einen Überblick über die ehemaligen und aktuellen Funktionen der beiden Herren geben, damit man sich annähernd vorstellen kann, welche Macht sie besitzen.
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Ich beginne mit dem Franzosen Michel Platini.In den Jahren 1993-1998 war er Vizepräsident des Organisationskomitees der Fußball WM 1998 in Frankreich. 1998 unterstütze er seinen jetzigen "Erzfeind" bei dessen Wahl zum FIFA-Präsidenten und war danach bis 2002 sein Berater. Seither ist er Mitglied des FIFA Exekutivkomitees. Seit 2007 ist er außerdem Präsident der UEFA.
Nun zu Joseph S. Blatter, wie er sich selbst nennt.Von 1959 bis 1968 bekleidete er verschiedenste Positionen in mehreren Sportverbänden. Danach arbeitete er für den schweizer Uhrenhersteller Longines. In dieser Position kam es einmal zu einem Fehler der Zeitnehmung bei einem FIS Weltcuprennen. Zeitgleich war er von 1970 bis 1975 im Vorstand des schweizer Fußballvereins Neuchâtel Xamax.Im Sommer 1975 kam er dann zu seiner ersten FIFA-Funktion als Direktor für Entwicklungsprogramme. Von 1991 bis 1998 war er Generalsekretär. 1998 wurde er zum achten FIFA Präsidenten gewählt. Nur wenige Monate zuvor behauptete, dass er sich nicht zur Wahl stellen, sondern die FIFA verlassen werde. Schließlich würden 23 Jahre im Verband reichen. Mittlerweile sind es 40...
Platini kritisiert Blatter immer wieder und bezeichnete ihn unlängst als Lügner. Vor vier Jahren kam der damals 75 jährige schweizer FIFA-Chef auf die euopäischen Verbände zu und bat sie, ihn für seine Wahl zur letzten Amtszeit als Präsident zu unterstützen. Gesagt - getan. Dass der Eidgenosse nun immer noch nicht Platz machen will erbost Platini dermaßen, dass er ihn der Lüge bezichtigte. Womit er ja nicht ganz unrecht hat, trotzdem verwundert es etwas, dass er so offen sagt, was er denkt.
Nach den jüngsten Geschehnissen im Vorfeld des FIFA Kongresses in Zürich und der geplanten Wahl des neuen Präsidenten fordert die UEFA nun, dass die Wahl um sechs Monate verschoben wird. Bisher trat Platini der als legitimer Nachfolger Blatters gehandelt wird nicht zur Wahl an, doch wennn es wirklich zu einer Verschiebung kommen sollte wäre das möglicherweiße nicht mehr ganz so unrealistisch. Auf jeden Fall wird er sich erst ernsthaft mit dem Gedanken beschäftigen, wenn er sich auch sicher ist, dass er reelle Chancen auf den Wahlsieg hat.
Doch mittlerweile gehen nicht wenige davon aus, dass der aktuelle Chef den Posten erst mit dem Löffel abgibt. Mit 79 Jahren ist er zwar gewiss nicht mehr der Jüngste, es wäre aber trotzdem nicht verwunderlich, wenn er noch ein paar Jahre leben würde. Auch eine weitere Amtszeit nach der heuer beginnenden könnte er durchaus noch erleben. Ich wünsche natürlich keinem Menschen den Tod, auch nicht Joseph Blatter, trotzdem hoffe ich, dass er den Posten bald abgibt und neuer Schwung in den Verband kommt.