Das österreichische Fußballnationalteam wird in der am 5. November erscheinenden FIFA Weltrangliste erstmals in die Top 10 einziehen. Die Qualifikation zur UEFA Europameisterschaft 2016 in Frankreich schaffte man souverän als Sieger der Gruppe G mit 28 Punkten aus 10 Spielen. Von Russland konnten sich David Alaba und Co um 8 Punkte distanzieren.

Als Marcel Koller am 1. November 2011 das Amt des österreichischen Nationaltrainers übernahm, lag unser Team auf dem 70. Platz der Weltrangliste und scheiterte in der Qualifikation zur UEFA Europameisterschaft 2012 in Polen und der Ukraine. Nachdem man in der Weltrangliste noch kurz zurückfiel, ging es rasant bergauf. 2013 war die beste Platzierung der 46. Rang, 2014 der 23. und nun zieht man in die Top 10 ein.

Kollers Vertrag hat sich mit der Qualifikation zur EM in Frankreich automatisch um ein Jahr bis zum Ende der EM verlängert. Danach ist er weg, da bin ich mir sicher.

Unabhängig vom Ausgang der Europameisterschaft wird er heiß umworben sein. Der deutsche Bundesligist Borussia Mönchengladbach soll sich bereits mit ihm getroffen haben, um über ein Engagement nach der Euro zu verhandeln. Der Schweizer dementierte das natürlich, ergänzte aber, dass die Deutsche Bundesliga immer interessant ist.

Vom 2. November 2003 bis zum 14. Juni 2004 war er bereits Cheftrainer des 1. FC Köln. Obwohl er dort Lukas Podolski zu seinem Durchbruch verhalf, konnte er die Geisböcke nicht vom Abstieg bewahren und wurde nach dem letzten Spieltag beurlaubt. Am 23. Mai 2005 übernahm er das Amt des Cheftrainers beim VfL Bochum in der 2. deutschen Bundesliga. Er schaffte gleich im ersten Jahr den direkten Wiederaufstieg in die 1. Bundesliga. Nach drei erfolgreichen Saisonen in der obersten Spielklasse trennte sich der Verein am 20. September 2009 vom Schweizer und stieg nach dieser Saison wieder ab.

Marcel Koller kennt die deutsche Liga also sehr gut und hat sein können auch dort schon unter Beweis gestellt, weshalb es wenig verwunderlich ist, dass die Borussen aus Mönchengladbach an ihm interessiert sind. Bis zum Ende der Europameisterschaft werden noch etliche andere Interessenten hinzu kommen. Genau deshalb sollte sich der ÖFB bereits um einen möglichen Nachfolger umsehen. Wer glaubt, Koller würde auch nach der EM noch in Österreich bleiben, ist schon sehr optimistisch. Schließlich kann sich der Schweizer wohl nie wieder so teuer verkaufen wie jetzt und hat möglicherweise auch nicht mehr die Möglichkeit zu solch großen Vereinen zu gehen. Hinzu kommt, dass er in Österreich nicht mehr viel mehr erreichen kann, als er ohnehin schon hat. Um eine EM-Quali zu toppen, müsste er sich schon für die Weltmeisterschaft 2018 in Russland qualifizieren. Auch das ist unserem Nationalteam in der aktuellen Form zuzutrauen, es wird aber eine ungleich schwierigere Aufgabe als die EM-Quali.

Auch erschienen auf: da-z.jimdo.com