Kaum spricht man von der Südsteiermark, denkt man an hügeliges Gebiet mit vielen Weinstöcken und Apfelbäumen, die sich im milden, sehr sonnigen Klima sichtlich wohlfühlen und Jahr für Jahr ertragreich sind. Die Nebensaison beginnt mit Ende der Sturm- und Kastanienzeit und endet, sobald die erste Weinlese eingesetzt hat. Wer Ende August mit dem Auto gen Südsteiermark fährt, hat noch Glück, denn zu dieser Zeit sieht man oft noch "Zimmer frei"-Fähnchen. Wenn dann aber im Laufe des Septembers die Weinlesefeste einsetzen, können sich die Gasthöfe und Hotels nicht mehr retten. Selbst die Straßen sind dann so überfüllt, dass es teilweise zu Staus kommt, da am Straßenrand die Ware feilgeboten wird.
Die alte südsteirische Weinstraße
Ganz einfach erreicht man die Südsteiermark mit dem Auto. In der Hochsaison fahren auch einige Busse in die "österreichische Toskana". Von einer Buschenschank zur nächsten empfiehlt es sich, mit dem Taxi zu fahren, das meist sehr günstig ist - da kann man dann auch den guten Wein verkosten, ohne sich und andere zu gefährden. Die Weinstraße kann von Gamlitz und Leutschach aus befahren werden und ist an den meisten Stellen nicht sehr breit. Es kommt auch oft vor, dass man auf einmal auf slowenischem Gebiet fährt, da die landschaftlichen Übergänge und somit auch die Staatsgrenze fließend sind.
Sehenswertes rund um die Weinstraße
Die Klapotetz sind die etwas anderen Vogelscheuchen und kommen aus dem slowenischen Gebiet. Sie bestehen aus einem Windrad und Klöppeln und sollen die Vögel durch ihr Klappern, das durch Wind erzeugt wird, vertreiben. - Ein Bärengehege befindet sich in der Gegend. Dort werden Bären, die zum Abschuss freigegeben wurden, aufgepeppt und versorgt. - Die Kirche Sveti Duh oder auf Deutsch "Kirche zum Heiligen Geist" bildet eine gewisse Grenze, wenn man mit dem Auto unterwegs ist. Hoch oben liegt sie und ist auch ein begehrter Zielpunkt für Wanderer in dieser Gegend. Nicht unterschätzen darf man allerdings die Stufen, die dann noch zur Kirche hinaufführen.
Das höchstgelegene Weingut Österreichs
Moser heißt der Winzer, der sich auf 700 Metern Höhe nicht nur in der Südsteiermark einen Namen gemacht hat. Dort kann man Weine verkosten und daneben geröstete Kürbiskerne naschen, die in Säckchen abgefüllt mit nach Hause genommen werden können. Nach der Verkostung darf im Wellnessgarten ein kleiner Spaziergang gemacht werden, wo unter anderem auch ein Insektenhotel besichtigt werden kann. Ein Ausflug in diese Sphären zahlt sich auf jeden Fall aus.
Europas höchstgelegenes Weindorf
Dieses befindet sich nicht mehr auf der alten südsteirischen Weinstraße, ist aber durchaus einen Besuch wert, wenn man den Rückweg antritt. Kitzeck im Sausal liegt auf 564 Metern Seehöhe. Eine Kirche, ein Gasthaus und ein Weinmuseum prägen das lang gezogene Ortsbild. Im Herbst gibt es viele Ausschankstellen, an denen es im wahrsten Sinne des Wortes stürmisch hergeht. Dazu genießt man die Aussicht, die schon etwas weitläufiger als an der alten südsteirischen Weinstraße ist.