Tränen habe ich beim Lesen von „Hummeldumm“ gelacht – und war seitdem fest entschlossen, einmal Erdmännchen zu sehen. (Wer das Buch von Tommy Jaud nicht kennt – es geht um die Erlebnisse einer Reisegruppe in Namibia – und das Erdmännchen Carlos spielt eine zentrale Rolle).

Bei der Planung meiner nächsten Südafrika Reise wurde also alles um die Meerkat Tour in der Kleinen Karoo geplant. Dort leben mehrere Erdmännchen Clans auf dem Gelände der De Zeekoe Guest Farm. Devey Glinister hat sich mit unglaublicher Geduld den scheuen Tieren genährt und sie langsam an die Anwesenheit von Menschen gewöhnt. Was mir an dem Projekt so gut gefällt ist, dass die Tiere nicht gezähmt wurden. Sie klettern nicht auf Menschen, lassen sich nicht streicheln sondern führen ihr ganz normales Erdmännchendasein ungeachtet der Zuschauer weiter.

Große Augen, ein verwegenes Grinsen und ein vorwitziges Wesen, waren meine Vorstellungen von den kleinen Nagern. Und sie haben mich auch in Natur bezaubert. Während des Meerkat Adventures habe ich aber auch viel über ihre anderen Seiten erfahren.

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Erdmännchen sind ausgesprochen scheue Wesen. Wir Menschen lassen Fremde auf eine gute Armlänge an uns heran, bevor wir uns bedroht fühlen. Diese Komfortzone hat bei Erdmännchen einen sehr viel weiteren Radius. So ist es kein Wunder, dass man sie fast nur in wüstenartigen, offenen Landschaften findet. Durch die karge Vegetation sehen sie schon von weitem potentielle Gefahren. Und die größeren Tiere, die eine Gefahr für sie darstellen könnten, sind meist nachtaktiv, überlassen den tagaktiven Erdmännchen tagsüber die Wüste. Ihre Sinne sind hellwach. Ein lautes Flugzeug über ihnen, eine ungewohnte Bewegung vor ihrer Nase – und schon verschwinden sie in ihrem Bau und bleiben auch dort.

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Erdmännchen sind Gruppentiere. Bewusst sage ich „Gruppentiere“ und nicht „Familienmenschen“. Die emotionale Komponente, die wir etwa von unseren Haustieren kennen, scheint es bei ihnen nicht zu geben. Sie können nur in Clans überleben – er spendet Wärme und Sicherheit. Wer zu ihrem Clan gehört, entscheidet der Duft. Das dominante Männchen markiert seine Untergebenen mit seinem Geruch. Wer niedriger in der Rangordnung ist, gibt seinen Duft jeweils an den nächsten unter sich weiter. Wer also die meisten Duftmarken hat, steht ganz unten in der Hackordnung. Doch ordentlich zu stinken ist noch immer besser, als keinen Clanduft zu haben. Wer nicht richtig riecht, wird nicht geschützt und den Feinden überlassen. So vermeiden sie tunlichst Regen, damit das Wasser ihren Duft nicht abwaschen kann.

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Von ihrer besten Seite haben sich die Tierchen gezeigt. Sich gegenseitig in der Morgenkälte warmgehalten, als es wärmer wurde aufgerichtet und wachsam die Umgebung mit großen Augen betrachtet. Von ihrem Duft habe ich übrigens nichts wahrgenommen.

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fischundfleisch

fischundfleisch bewertete diesen Eintrag 10.05.2016 00:19:22

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