Achtung Pinguin! Ein Warnschild, wie man es wohl nur in Südafrika sehen kann. Eine mehr als berechtigte Warnung. Haben die kleinen Brillenpinguine erst einmal einen Strand als Wahlheimat erkoren, nehmen sie auch gerne die Umgebung in Beschlag. Sehr zur Freude der Besucher – manchmal etwas zum Kummer der Anwohner. Sie bekommen auch schon einmal Besuch von einem Pinguin im Vorgarten. In Südafrika gibt es zwei Land-Kolonien: Boulders und Betty’s Bay.

Simon’s Town und die Pinguin-Kolonie von Boulders

Eine knappe Stunde von Kapstadt entfern liegt Simon’s Town. Ein malerischer Hafenort mit viktorianischen Häuschen. Doch fast jeder fährt noch gute drei Kilometer weiter an den Boulders Beach. Ein feiner, heller Sandstrand, der von runden Granitfelsen gesäumt ist. Hier kommt fast ein wenig Seychellen-Feeling auf.

1983 ließ sich am gut geschützten Strand ein Pinguin-Paar nieder und begann eine Familie zu gründen. Sie vermehrten sich rasant, teilweise durch Nachwuchs, teilweise durch den Zuzug von Pinguinen von Dyer Island, einer der Westküste von Südafrika vorgelagerten Insel. 1997 gab es schon 2.350 Vögel, 2005 waren es stolze 3.900. Für die Anwohner von Simon’s Town wurde dies irgendwann zum Problem. Die nicht so ganz stubenreinen Pinguine kamen in ihre Vorgärten, waren laut und unordentlich.  So wurde der Strand zu einem Schutzgebiet erklärt, eingezäunt und mit einer erhöhten Strandpromenade versehen, von der aus die Besucher ungestört auf die Vögel schauen können. Ein Schutz, der für Mensch und Tiere ungemein wichtig ist. In den letzten Jahren ist die Kolonie wieder geschrumpft. Meeresverschmutzung, Klimaerwärmung, Überfischung – aber auch die Belästigung durch unvernünftige Touristen haben sie um mehr als 40% schrumpfen lassen.

Betty’s Bay und die Pinguine am Stony Point

Simon’s Town ist  für viele Touristen eine Station auf dem Weg zum oder vom Kap der Guten Hoffnung. Dementsprechend viel ist dort los. Wer die Pinguine etwas ungestörter betrachten möchte, sollte nach Betty’s Bay fahren. Die typisch südafrikanische Kleinstadt liegt zwischen Kapstadt und Hermanus am Fuß der Kogelberg Mountains. Die ehemalige Walfänger-Stadt war in die Unbedeutsamkeit versunken, bis sich 1985 auf den Klippen am Stony Point Pingiune niederließ. Wie auch am Boulders Beach haben sie sich rasant vermehrt. Heute hat die Kolonie eine Größe von ca. 3600 Tieren. Sie leben auf den Klippen und landeinwärts in selber gebauten und für sie bereitgestellten Nestern.

Die Landschaft ist viel dramatischer als in Simon’s Town. Harsche Klippen und dunkler Sand bestimmen das Bild. Das Schöne an Betty’s Bay ist, dass es zusätzlich noch Klippschliefer und unzählige Seevögel zu beobachten gibt.

Mehr zu den Pinguinen von Betty’s Bay gibt es in meinem Blog.

Pinguinalarm in Südafrika

Das heißt nicht nur, „Achtung – Pinguin auf der Straße“, das heißt auch „Achtung – Pinguine sind gefährdet“. Wer mehr über den Schutz der Tiere erfahren möchte – vielleicht sogar einen Pinguin adoptieren mag, kann sich auf der Seite von SANCCOB (Southern African Foundation for the Conservation of Coastal Birds) informieren.

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