Nachdem ich nun die ersten Adventkalender in den Regalen sichten konnte, wird es wohl höchste Zeit mich zu outen. Ja, ich mag den Advent, auch Weihnachten, aber hier soll es mal um den Advent gehen. Vor langer Zeit war das anders. Da kaufte ich die Weihnachtsgeschenke im August und wandte dem Konsumterror den Rücken. Doch dann kamen meine Kinder und mit ihnen eine andere Sichtweise. Seitdem ist der Advent für mich Bastel- und Puzzle-, Kakao- und Back-, Geschichten- und Kuschelzeit. Und es ist wohl nicht von ungefähr, dass ich meinen Blog gerade zum Advent begann. Wohl auch um dazu anzuregen ein wenig zur Ruhe zu kommen, denn Geschichten erfordern Ruhe beim Lesen. Deshalb habe ich meine Adventgeschichten in mittlerweile zwei Büchern veröffentlicht, die ich gerne vorstellen möchte.
Maria und Joseph: Adventgeschichten
Schenk uns bitte ein Like auf Facebook! #meinungsfreiheit #pressefreiheit
Danke!
Maria, eine katholische Religionslehrerin, und Joseph, ein evangelischer Pastor, fühlten sich wohl in ihrem neuen Heim. Im Frühjahr waren sie eingezogen, in jenes kleine Häuschen, das am Rande des Ortes lag. Die Bäume des angrenzenden Waldes wuchsen so nahe heran, dass man nicht genau zu sagen vermochte wo der Garten aufhörte und der Wald begann. Während er das Haus reparierte und wohnlich machte, legte sie einen Gemüsegarten an, so dass im Herbst alles für den Einzug bereit war. Er trat seinen Dienst an als Pastor und sie als Religionslehrerin im hiesigen Gymnasium.
Der Ort war groß genug um zwei christliche Religionsgemeinschaften zu beherbergen, groß genug, dass nicht jeder Zuzug eines Fremden argwöhnisch beobachtet wurde, aber immer noch klein genug, dass Menschen, die ein wenig anders lebten, zumindest interessiert beobachtet wurden. „Die haben kein Auto“, wurde gemunkelt. „Ja, und auch keinen Fernseher“, wussten andere zu berichten. „Aber Sektierer können sie nicht sein. Schließlich ist er evangelisch und sie katholisch“, überlegten andere. „Sind wir nicht alle Christen?“, sinnierte einer der ansässigen Stammtischbrüder, der für sein außerordentlich gestähltes Sitzfleisch bekannt war, bevor er wieder einschlief, denn das Sinnieren macht doch schon sehr müde. „Aber gegen Technik haben sie nichts. Sie haben eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach“, wurde weiters erzählt. „Dann sind das wohl so Alternative, so Grüne“, reimte sich eine andere Dorfbewohnerin zusammen, „Meine Kinder sollen sie in Religion bekommen, habe ich gehört. Ich glaube, ich muss da mal genau aufpassen was die ihnen so erzählt. Nicht, dass sie denen so Öko-Ideen in den Kopf setzt. Die sollen ja auch alle Joints rauchen.“ „Ach was, das war doch schon viel früher, die Hippies. Und nach freier Liebe, nein, danach sehen sie mir nicht aus, aber wer kann schon in einen anderen hineinsehen“, meinte eine andere Frau und ging achselzuckend weiter Dies wurde weitererzählt, im Café, im Wirtshaus, im Lebensmittelgeschäft, auf der Bank und beim Spaziergang, wo immer es sich eben gerade traf.
Und noch bevor der Herr Pastor nur einen Schritt in die Kirche respektive seine Frau in die Schule gesetzt hatten, fanden sie sich bereits unter strenger Beobachtung. „Man weiß ja nie, was das für welche sind“, pflegte die Dorftratsche all ihre Gespräche über Neue im Dorf zu beenden. „Ja, Christus hätte bei Ihnen keine großen Chancen gehabt“, entgegnete der Herr Bürgermeister, als auch er mit den Gerüchten behelligt wurde, doch er biss sich sofort auf die Zunge, denn schließlich wollte er im nächsten Jahr wieder gewählt werden, doch die entsprechende Dame war schon weitergegangen. Sie hatte es wohl nicht einmal gehört, zu sehr musste sie sich darauf konzentrieren die Neuigkeiten weiterzutragen, und sie trug schwer daran. Im Häuschen am Rande des Ortes bekam man davon nicht viel mit. Bald schon konnten sie die Gerüchte vollends zerstreuen, denn sowohl der Herr Pastor bei den Gemeindemitgliedern, als auch die Frau Professor bei den Schulkindern waren sehr beliebt, und sehr zur Beruhigung mancher zeigte sich, dass es sich weder um Aktivisten noch um übriggebliebene Hippies handelte. „Sie haben wirklich kein Auto und keinen Fernseher“, bestätigte einer ihrer Schüler, „Aber ansonsten sind sie ganz normal.“ So sprach es sich herum, so wurden sie akzeptiert. Mittlerweile war es Advent geworden und in wenigen Wochen sollte das Kind zur Welt kommen. Und sie hießen Maria und Joseph.
Adventreise ins Miteinander
Das Feuer prasselt sanft und wärmend im Kamin, während draußen, dort vor dem Fenster, der Winter mit aller Strenge herrscht, und gedämpft nur ein wenig von der Sanftheit der Nacht. Ich lade Dich ein, Dich hier zu mir auf die Couch zu setzen, lade Dich ein mit mir eine Reise durch den Advent zu machen, von zwei Einsamkeiten zu einem Miteinander. Willst Du mitkommen auf diese Reise? Willst Du mir folgen in meine Bilder? Nun, dann lass Dich los, und ich entführe Dich in meine Gedanken, in meine Wünsche und Träume, in meinen Advent, und vielleicht findet sich ja die eine oder andere Gemeinsamkeit, Bilder, in denen auch Du Dich wiederfinden kannst. Advent – es gibt so viele verschiedene Arten anzukommen und willkommen zu heißen, so viele verschiedene Wege zueinander und zu sich zu finden. Ich möchte bei Dir ankommen und Dir Ankunft sein. Doch siehe meine Geschichte und höre meine Bilder.