Ein sonniger Nachmittag im Herbst. Die Blätter rascheln im leichten Wind, kaum spürbar, bloß ein Hauch, Blätter, die sich in satten Rot-, Gelb- und Orangetönen herausgeputzt haben und die Bäume leuchten lassen. Ein letzter Abschiedsgruß vor dem kommenden Winter, wenn sich die Natur in ein verhaltenes Atmen zurückzieht und, gedeckt mit Schnee und Eis, neue Kräfte sammelt. Es bedarf des Rückzuges um erneut hervortreten zu können. Und dieses Hervortreten ist immer ein Wagnis.
Zart knospend, verwundbar und scheu wie das Reh in der Ackerfurche, und doch auch nicht. Denn es sieht sich nicht ängstlich um. Es nimmt sich den Platz und setzt das Gewollt-sein bedingungslos voraus. Und das Leben meint es gut. Wenn es denn sein soll. Annahme findend und das Wohlwollen. Das Leben entfaltet sich, dort, wo es den Raum erhält, wo nichts es hindert oder verstellt, im Raum der Ungezwungenheit und der Voraussetzungslosigkeit, ohne unnötigen Ballast, nur das fordernd was es braucht. Wasser, Licht, Wärme und Nährstoffe. Ein Zuviel ist hinderlich, und wenn wir einander begegnen, so soll es in dieser Voraussetzungslosigkeit sein, denn nichts verbaut eine Begegnung mehr als eine Bedingung, die ich knüpfe. Da ist dann nichts als die herbstliche Stimmung, zwei Menschen und zwei Hunde.
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Die Menschen wussten um die Begegnung, weil sie sie arrangierten, weil sie sich einlassen wollten. Die Hunde wussten es nicht. Da waren sie einfach da, der Andere, die Andere. Unbekanntes Terrain, doch es war Platz, auch sich langsam anzunähern, abzuwägen. Ein vertrauter Mensch, ein Punkt der Vertrautheit und der Sicherheit, ein Leuchtturm inmitten der stürmischen See des Unbekannten, zudem man zurückkehren kann, wenn das Neue einen zu untergraben droht.
„Es ist gut“, so wie es ist, gut, da zu sein, auch wenn man in die Situation gestellt wurde. Ein Blick zurück. „Du bist da“, und man kann sich weiter vorwagen. Vielleicht ist es nur ein winziger Schritt, aber auch das einfach Nebeneinander-sein, kann ein Fortschritt sein, wenn man sonst im Rückzug lebt. Sich zuwenden und anvertrauen, sich anzunähern ohne eines sicheren Hafens verlustig zu gehen. Nichts weiter als der herbstlich sonnige Tag und der Raum sich zu bewegen. Nichts weiter als eine Begegnung, und doch eine Bereicherung, die nur in der Schlichtheit möglich ist, wenn nichts den Blick verstellt und das Atmen leicht fällt. Zwei Menschen und zwei Hunde. Jeder hat seine Art. Und so wie es ist, in seiner Art, ist es gut.
(Für Tasha - danke, dass ich sie erleben durfte)