Es geschah am Freitag den 13, einem, der wohl noch länger im Gedächtnis bleiben wird, nicht wegen dem bösen Omen, das Menschen, die dem Aberglauben zuneigen, damit verbinden, auch wenn das Geschehen auch sehr viel mit persönlicher und gruppeninfizierter Abergläubigkeit zu tun hat, auch nicht wegen des Gedenken der Toten – leider -, sondern aufgrund eines Massenmordes, der wohl durch nichts zu rechtfertigen ist, aber fast schon alltäglich ist im Weltgeschehen, doch die im Licht des Eifelturms, die sieht man, die anderen nicht.
Es war am Freitag, den 13. November 2015, gegen 17.00 Uhr, als sich Menschen vor der Votivkirche in Wien zusammenfanden, um der Toten zu gedenken. Noch nicht der Toten von Paris, denn diese Anschläge geschahen erst einige Stunden später, wiewohl die Opfer, der hier gedacht wurde, nicht minder sinnlos waren und wahrscheinlich noch grausamer ums Leben kamen. Nur, dass die Opfer keine Menschen waren, sondern Tiere. Bloß Tiere. Sachen vor dem Gesetz, die, falls beschädigt, bloß als Sachbeschädigung verhandelt werden.
Schenk uns bitte ein Like auf Facebook! #meinungsfreiheit #pressefreiheit
Danke!
Eigentum an Sachen beinhaltet das Recht mit diesen zu verfahren wie einem beliebt, so lange man über einen gültigen Eigentumstitel verfügt. Dieser kann den Verantwortlichen wohl kaum abgesprochen werden. Eigentümern wie einem Graf Alfons Mensdorff-Pouilly, federführend bei vielen solcher Vorgänge in ganz Österreich, natürlich auch nicht. Niemand kann ihm verbieten auf seinem Grund und Boden mit seinen Sachen nach seinem Belieben zu verfahren. Und dass Eigentum in der österreichischen Rechtsprechung mehr Wertschätzung erfährt als die Unversehrtheit von Leib und Leben ist weithin bekannt. Nun handelt es sich bei diesen Vorgängen, die man als Gatterjagd bezeichnet um welche, die noch vom Jagdgesetz tangiert werden.
Es bliebe die Hoffnung, dass eben jenes Jagdgesetz im Geiste der ethischen Grundausrichtung verantwortungsvoller Jäger verfasst wurde und damit dem Gedanken der Hege und Pflege entspricht, dem Schutz der Natur und der Schaffung von Ausgewogenheit zwischen den Arten im Lebensraum Wald. Hoffen kann man. Aber man hofft vergeblich. Denn die Zulassung der sog. Gatterjagd macht es möglich, dass Wildtiere in Massenzuchtbetrieben aufgezogen, zu einem Gatter transportiert, eingesperrt, von den Treibern zu den Hochständen gescheucht werden, und damit direkt vor die Flinten der dort wartenden Jägerschaft. Sehr beliebt ist auch die Jagd auf gezüchtete Fasane, die den Jägern in die Luft geworfen werden oder auf Hasen, bei denen man sich nicht einmal die Mühe macht sie einzusammeln. Sie werden gleich an Ort und Stelle vergraben. Töten um des Töten willens, das ist es worum es geht. Aber es sind ja auch nur ein paar Hasen. Ein paar Fasane. Ein paar Wildschweine. Tiere, die keine Freiheit kennen und von einem Zwinger in den anderen kommen, nur um zu sterben.
Es besteht eigentlich kein Unterschied zu dem Morden in römischen Arenen oder zu dem beim Stierkampf. Von diesen Vorgängen wenden wir uns dennoch mit Grausen ab. Messen mit zweierlei Maß. Wobei sich bei der Gatterjagd niemand mehr in Gefahr bringt, außer vielleicht die Treiber, die den Schießwütigen auch ab und an vor die Flinte laufen. Die Schießenden selbst werden sicher und behütet bis zum Schießstand gekarrt und die Tiere erst danach ins Gatter gebracht. Darunter auch führende Bachen. Acht Frischlinge an ihrer Seite. Noch mit Streifen. Die Mutter erschossen. Tausende Tote, die hier Jahr für Jahr anfallen. Dieser wird gedacht, Mit Laternen ausgerüstet, bewegt sich der Zug durch die Wiener Innenstadt. Thomas D. „Gebet an den Planet“, Simon und Garfunkel „Sound of Silence“ und nicht zuletzt John Lennons „Imagine“ begleiten den friedlichen Zug, der auf eine Tatsache hinweisen will, die offenbar nicht an die Öffentlichkeit kommen sollte.
Lieber sollte der Mantel des Schweigens darüber gebreitet bleiben. Denn dann braucht man nicht zu diskutieren. Friedlich im Gedenken an die Toten – auch wenn es keine Menschen sind, so sind sie doch Opfer menschlicher Willkür. Ein friedlicher Lichterzug, der in Anlehnung an John Lennon formulieren würde: Imagine all the creaturs living life in peace ...