4. Genussmittel

Cannabis und Marihuana als Genussmittel sind ebenso lange bekannt, wie alle anderen Anwendungsgebiete. Zwar wird Cannabis unter die weichen Drogen gezählt, vergleichbar dem Alkohol und Nikotin. Dennoch erscheint es demgegenüber etwas willkürlich Cannabis zu kriminalisieren, zumal Cannabis im Ranking der Gefährlichkeit von Drogen an Platz acht angesiedelt ist, und auf Platz eins die weitverbreitetste Droge des Westens, der Alkohol.

Dennoch gilt es über Wirkungsweise und auch Nebenwirkungen genau informiert zu sein.

4.1. Wirkstoff und Wirkungsweise

Hanf als Genussmittel ist unter den Bezeichnungen Cannabis, Haschisch und Marihuana bekannt. Cannabis bildet hierbei den Oberbegriff für aus indischem Hanf hergestellte Produkte wie Haschisch, Marihuana und Haschöl. Haschisch ist eine gepresste, harzreiche Form (Cannabisharz), bestehend v.a. aus den Blüten der weiblichen Blüten. Demgegenüber ist Marihuana ein Produkt aus den getrockneten und zerkleinerten Pflanzenteilen, insbesondere der weiblichen Blüten

Die berauschende Wirkung geht von den sog. Cannabinoiden aus, wobei das Tetrahydrocannabinol (THC) den Hauptwirkstoff bildet, der bestimmte Rezeptoren in der Gehirnrinde stimuliert., wobei die Wirkungsweise nach Produkt variiert (THC-Anteil Haschisch 4-8%, Marihuana 2-4% , Haschöl bis 50%) und auch nach der Applikationsart (inhalativ oder oral).

Das THC gelang über den Blutweg ins Gehirn und zeigt seine Wirkung in Form von Entspannung, milder Euphorie, Verstärkung der Sinneswahrnehmungen, Beeinflussung von Bewegungskoordination und Gedächtnisfunktion.

4.2. Nebenwirkungen

Akute unerwünschte Nebenwirkungen sind Tachykartie (sog. Herzrasen), Hypotonie, Mundtrockenheit und Bindehautreizung. Daneben kann es zu akuten psychischen Nebenwirkungen kommen wie Euphorie, Enthemmung, Wahrnehmungsstörungen, zeitliche Desorientierung und Angst- und Panikreaktionen. Grundstimmungen werden verstärkt, so dass es bei einem negativen Stimmungsbild zu Depressionen kommen kann.

Cannabinoide nehmen Einfluss auf das Verhalten und die kognitiven Fähigkeiten und schränken somit die Fähigkeit, am Straßenverkehr teilzunehmen, stark ein.

Es besteht weiters ein erhöhtes Risiko eine Psychose zu entwickeln. Bei einer Psychose handelt es sich um eine psychische Erkrankung mit deutlichem Schweregrad, bei der der Kernbereich einer Persönlichkeit gestört ist und es zur Störung der Realitätskontrolle, der Kommunikation, der Wahrnehmung, des Ich-Erlebens und des Verhaltens. Es kommt zu Halluzinationen, wahnhaften Störungen oder bestimmten Formen schweren abnormen Verhaltens wie z.B. Erregungszustände oder katatone Störungen (eine Unterform der Schizophrenie, die gekennzeichnet ist durch eine ausgeprägte Störung der Psychomotorik).

Nachgewiesener Weise gibt es keinen einzigen Toten infolge von Cannabis-Konsum. Darüber hinaus verursacht Cannabis keine körperliche Abhängigkeit und der Entzug ist vergleichsweise „sanft“. Dennoch darf nicht verleugnet werden, dass Cannabis massive Auswirkungen aufs Gehirn zeitigt, womit es geraten ist vom Konsum bis zum Alter von 21 Jahren abzusehen.

5. Fazit

Hanf als Nutzpflanze ist eine Wunderpflanze und ist in der Lage die Welt zu retten. Durch die vielfältigen Einsatzgebiete ist es ein Rohstoff mit Zukunft. Durch die umweltfreundliche, aus Hanf gewonnene Energie und das Ersetzen von Verpackung aus Plastik durch Hanferzeugnisse ist es möglich die Umweltproblematik zu entschärfen. Immer weniger Bäume werden gefällt werden müssen und auch die Regenwälder können sich wieder erholen, wenn Hanf in als Tiernahrung Verwendung findet. Darüber hinaus ist es möglich den Baumwollanbau zu minimieren, mit allen Problemen, die mit dieser Monokultur zusammenhängen.

Hanf in der Medizin ist als „sanfte“ Alternative für die vielfältigsten Krankheitsbilder zu forcieren, das nebenwirkungsfrei gerade bei Schmerzpatienten rasche Abhilfe zeigt. Dies betrifft vor allem auch Krankheiten, die ansonsten mit nebenwirkungsreichsten Medikamenten behandelt werden, wie es z.B. bei ADHS mit Ritalin der Fall ist.

Hanf als Genussmittel ist wohl eine sanfte Droge. Dennoch gilt es vorurteilsfrei und abseits jeder Ideologie auf die Gefahren, vor allem für jugendliche Konsumenten, hinzuweisen. Natürlich bekommt nicht jeder eine Psychose. Die Frage ist allerdings, ob es Sinn macht sich auf das Risiko einzulassen.

Was not tut, ist eine lückenlose, unparteiische Aufklärung über eine Pflanze, die – richtig eingesetzt – ein Segen für die Menschheit sein kann. Gleichzeitig sollten Jugendliche geschützt werden. Nicht durch Kriminalisierung, aber durch Erschwerung des Zugangs und durch entsprechende Information, denn nur wer weiß worum es geht, kann für sich selbst und sein Leben eine Entscheidung treffen. Es darf nicht passieren, dass Menschen entmündigt werden, sondern vielmehr die Möglichkeit gegeben selbstbestimmt zu agieren, und wer weiß, vielleicht verwirklicht sich die Utopie eines Tages, die zusammengefasst so lautet:

Stellt Euch vor, alle Drogen sind frei zugänglich, aber keiner nimmt sie!

Die Utopie einer drogenfreien Gesellschaft, da die Menschen es nicht mehr notwendig haben sich von einer Realität abzulenken, die ihnen nicht gefällt. So lange wir in einer Welt leben, die es für Viele erforderlich macht, dass sie mit Hilfe der Drogen der Realität entfliehen, helfen auch Verbote nichts. Es liegt an uns allen eine Welt, ein Miteinander zu schaffen, das ein Verbot gänzlich überflüssig macht.