Katzensteiner/pixelio.de
Nicht kampflos würde sie gehen, diese Nacht, widerstreitend des herannahmenden Tages, da sich Licht mit Dunkelheit mischt, und das Licht sie langsam tilgt. Widerstreitend, wie jeden Morgen, um doch nur zu unterliegen. Ein partieller Sieg. Vor meinen Augen, hinter den Kuppelfenster der runden Kirche. Geweiht der Hl. Magdalena, Sünderin, Abenteurerin, Gerettete, Geliebte und Leidende, Santa Maddalena. Bilder, die ich nicht wahrnehmen kann schmücken die Wände ringsum. Ich stehe in der Mitte. Um mich Bänke, die einen Platz freigeben. Mir Platz geben. Santa Maddalena, Du bist nicht gewichen vor der Gewalt. Du bliebst bei ihm, bei dem Mann, dem Dein Herz gehörte. Ich weiß so wenig über Dich, nur, dass Du standhaft warst in Deiner Liebe, in Deiner Hingabe. Wer würde wagen zu richten? Bis zum letzten Moment, bleibend.
Und ich sehe die Bilder, die ich nicht recht ausnehmen kann, die ich anreichere mit den Bildern aus meinem Kopf, die eine Geschichte erzählen, den Wänden entlang, eine Geschichte, die ich verfolge, indem ich mich um die eigene Achse drehe. Besonnen, zunächst, einmal, zweimal, dann schneller, immer schneller, bis die Geschichte sich in einen Film verwandelt, immer schneller, bis selbst die laufenden Bilder unscharf werden, immer schneller, bis alles vor meinen Augen verschwimmt, bis mir die Luft wegbleibt, und ich hinsinke. Die Rose in meiner Hand bohrt ihre Stacheln in mein Fleisch. Blut tropft auf den Boden. Tief ins Fleisch. Ich spüre es nicht. Blut tropfte auf mein Kleid. Ich bemerke es nicht.
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Haut auf Haut. Sacht öffnest Du meine Hände, die sich um die Stiel der Rose verkrampft hatten. Berührung auf offener Wunde. Heilende Berührung. Die Wunden schließen sich unter Deiner Berührung. Sacht nimmst Du meine Hände, fort von meiner Brust und bettest sie neben meinen Körper. Leblos. Tatenlos. Ausgeliefert. Ein Schnitt vom Hals bis Nabel. Mein Herz bloßlegend. Stumm schlägt es. In Deine Hand gegeben. Schließt die Wunde mit der Deinen, der Wunde, die ist, seit die Menschheit sich gespalten hatte, seit Du mir entrissen wurdest. Und Deine Lippen schenken mir den Atem zurück, den ich verlor, Atem des Lebens, der Gegenwärtigkeit, des Moments.
Deine Berührung heilt meine Hände, so dass ich sie Dir entgegenstrecken kann, Dich zu empfangen.
Deine Berührung heilt den Schnitt durch meine Brust, so dass mein Herz schlägt, im Takt, der uns gehört.
Deine Berührung heilt meine Augen, so dass ich Dich sehe, und die Welt in Dir.
Deine Berührung heilt meine Lippen, so dass ich mich Dir zusprechen kann, so dass der Atem des Lebens in uns findet.
Deine Berührung heilt meine Ohren, so dass ich höre, was Du mir zuträgst.
Deine Berührung heilt meine Seele, so dass sie ganz wird, sich entfaltet und fließt.
Wie es ist. Wie es sein soll.
Und während mein Kopf auf Deiner Schulter ruht, hat das Licht sich im Raum verbreitet, ihn erhellt, so dass die Bilder sich zeigen, so wie wir uns.