Nein, wir haben es immer noch nicht geschafft, das Niveau der deutschen BILD-Zeitung haben wir noch nicht erreicht. Die Latte des schlechten Geschmacks liegt einfach zu hoch. Doch wir machen große Fortschritte, dank Zeitungen wie „Österreich“ und „Heute“. Aber des Österreichs lieb Kind ist immer noch die Kronen Zeitung, die Krone der Zeitung, und nicht etwas weil sie so handlich ist. Das auch. Nicht etwa, weil sie leicht lesbar und ebenso selbst für bildungsbefreite Menschen verstehbar ist. Das auch. Nein, in erster Linie, weil sie mit der „Krone“ im Namen an wunderbare Zeiten gemahnt, da der Adel noch offen auftreten durfte, damals, vor jenem verdammten Krieg, nach dem Österreich auf ein Minimum seiner ursprünglichen Größe zusammengestutzt der Adel abgeschafft wurde. Nicht der Gebietsverlust war das eigentlich Tragische, nein, es war der Verlust des Kaisers, diese Integrationsfigur, Vorbild in Würde und Ehre.
Es dauerte dann wohl ein paar Jahrzehnte, aber dann holten wir uns den Adel wieder zurück, und nicht nur einfach, sondern neunfach. Jedem Bundesland – ganz im Sinne des Föderalismus – seinen Landesfürsten. Anstandshalber halten wir uns nebenbei auch noch eine Bundesregierung, aber das wohl auch mehr aus Gewohnheit. Sie dürfen auch ruhig arbeiten, aber immer schön brav melden, was so passiert, und wenn die diversen Fürsten geneigt sind, so werden sie ihren Zuspruch geben, aber wehe, wenn er verwehrt wird. So wird gerade eifrig an einem Schulreformpaket gearbeitet – eine großartige Sache, nach über 150 Jahren Stillstand seit der letzten ernstzunehmenden Schulreform, aber nicht nur die Mühlen der Kirche mahlen langsam, auch die der staatlichen Reformer. Aber das nur nebenbei. Es wird also fleißig gearbeitet, zusammengeschnürt, ein hübsches Päckchen gemacht und nicht etwa im Parlament beschlossen. Nein, als erst muss Fürst Erwin in NÖ um seine huldvolle Genehmigung gebeten werden, von Seiten der Bürgerlichen.
Gleiches gilt für Fürst Michael auf Seiten der Sozialdemokraten (oder sind sie jetzt doch Sozialisten?). Doch sie verwehren ihre Zustimmung, weisen das wohlgemeinte Geschenk zurück, da ihre Rechte zu sehr beschnitten werden, ihre wohlerworbenen, gottgegebenen Rechte auf alles und jedes in den Schulen Einfluss zu nehmen, sie nach ihrem Gutdünken zu verwalten und zerwalten, denn wo bitte bringen wir sonst all die Verwandten und Bekannten, Freunde und Freunde von Freunden unter, wenn sie nicht mehr die Möglichkeit hätten sie irgendwo in der Schulverwaltung zu verstauen. Und wenn wir denn unbedingt eine Schulreform brauchen, dann werden die beiden fürstlichen Gnaden einen Termin finden, sich beim Heurigen zu treffen, wahlweise in Grinzing oder Gumpoldskirchen, um rasch mal eine eigene Schulreform auf die Beine zu stellen, die dann die Regierung durchführen darf.
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Nicht auf den Knicks vergessen, wenn man mit abgewandten Rücken den Tisch verlässt, nachdem man die Depesche überreicht bekam. Auch in Asylfragen wurde lange genug zugesehen wie sich Faymann und Co. mit größeren und kleineren Befindlichkeiten abärgerten, sich neckische Briefchen auch über die Krone der Zeitungen zukommen ließen, bevor es doch noch langweilig wurde und die Ägiden fürstlicherseits übernommen wurden. Dies ließe sich fortsetzen mit vielen weiteren Beispielen, aber eines steht fest, ohne neun Bundesländer mit den zugehörigen Landesregierungen und Fürsten – die sich ein kleines Land wie Österreich leisten muss – gäbe es keine Veränderungen in diesem Land. Vielleicht sollten wir doch die Bundesregierung statt der Länder abschaffen und neun Freistaaten ausrufen? Damit könnte Fürst Michael seinen Wahlkampf viel leichter finanzieren, mit den Grenzabgaben, die jeder zu tätigen hat, der das Fürstentum Wien betritt.
Hoch lebe unser Adel!