Durch ein Posting einer lieben Freundin auf Facebook traue ich mich, über das "Tabuthema" zu schreiben.

Sie bedankt sich bei Ihrem Partner für seine liebevolle Begleitung während ihrer schwierigen Phase der Bestrahlungen, ihrer Unleidlichkeit, ihrer Ungeduld und all den Begleiterscheinungen während dieser Behandlungen. Dieser Beitrag hat mich tief getroffen und auch betroffen gemacht!

Ich habe meine Lebensfrau über drei Jahre intensivst begleitet. Ihre Diagnose lautete damals Knochenmetastasen.

Es ging darum, Ihr eine Lebensqualität zu bieten, die das Leiden erträglich machte. Ich habe meine berufliche Tätigkeit hintan gestellt und wir haben von Mieteinnahmen und vom Ersparten gelebt!

Ich habe sämtliche Sozialkontakte vernachlässigt, weil es einfach nicht möglich war, zum Heurigen zu gehen und schon gar nicht ins Theater oder Ähnliches.

Die Aufmerksamkeit war nur auf sie gerichtet. Sowohl von Seiten der Verwandtschaft als auch von den Freunden und Bekannten. Es war immer die Frage, wie geht es ihr???

Nein, es geht nicht darum, dass ich mich beschwere!

Mir geht es vielmehr darum aufzuzeigen, dass auch die Familienangehörigen Aufmerksamkeit brauchen. Auch für sie ist es eine verdammt schwere Zeit!

Es darf nicht sein, dass das eigene Leben hintan gestellt wird, damit der / die Patient /in gut versorgt ist, denn das Ergebnis ist: soziale Vereinsamung!!

Es gibt heute GsD professionelle Hilfe, die anzunehmen sich ganz sicher lohnt!

Seit zweieinhalb Jahren ist meine Lebensfrau tot und ich stehe allein da.

Ich "muss" meine Sozialkontakte neu aufbauen und das gestaltet sich sehr sehr schwierig.

Die "alten Bekannten" schauen mich immer wieder mitleidsvoll an und das war es dann schon.

Die Männer haben Angst um ihre Frauen.

Als Single bist Du immer das fünfte Rad am Wagen und die wenigsten sind bereit, Dich in einer bestehenden Gruppe aufzunehmen.

Warum ich das jetzt geschrieben habe?

Ganz einfach, weil es mich sehr berührt hat, dass eine Patientin sich bei ihrem Partner für seine Fürsorge bedankt hat!

Und weil ich allen betroffenen Partnern /Partnerinnen ans Herz legen möchte: Schaut auch auf Euch!

Auch die Patienten wollen nicht überbehütet werden, sie wollen sich trotz aller Beschwernisse ein Stück ihrer Eigenständigkeit bewahren!

Euch Allen alles Gute!

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Erwin Schmiedel

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Daniela Noitz

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