Indische Ziegelsteine ...
Auf einer Fahrt von Goa nach Bangalore (mit dem Motorrad) habe ich vor längerer Zeit sehr interessante Fotos "geschossen". Der Titel könnte lauten: Wie entstehen indische Ziegelsteine?
Man nehme trockene Erde, vermische sie mit Wasser.

Dann forme man sie zu Ziegelsteinen und backe sie im Ofen.

Der Ofen ist sehr liebe- und kunstvoll aufgebaut.

Zunächst wird die Grundfläche "abgesteckt". Dann werden drei bis vier Reihen der rohen Ziegel geschichtet. Darauf wird eine etwa zehn Zentimeter dicke Schicht Holzkohle gegeben.
Danach folgt wieder eine Schicht Ziegeln usw. usw. Dazwischen werden Luftschlitze und -schächte freigelassen und das Ganze schwelt dann drei bis vier Tage vor sich hin.
Etwa ein Drittel ist Ausschuss, weil verbrannt (im Zentrum) oder noch nicht "gar" (weil außen zu wenig Hitze entsteht).
Bei den Arbeitern und Arbeiterinnen handelt es sich um Wanderarbeiter und Taglöhner im wahrsten Sinne des Wortes. Der Verdienst eines Arbeiters liegt bei etwa 150,- Rupies das sind ca. 2,50 Euro!! Dafür wiederum bekommen sie drei Mahlzeiten und können noch etwas sparen.
Gewohnt wird direkt neben der Arbeitstelle in einfachen Hütten.
Wenn ein Ofen fertig ist, d. h. die Ziegeln "gar" dann wird an anderer Stelle ein neuer Ofen gebaut. Das, was vom alten übrig bleibt, das vergammelt mit der Zeit und kehrt zur Asche zurück.

Die Arbeit wird von ALLEN Familienmitgliedern verrichtet. Leider auch von Kindern im arbeitsfähigen Alter. Da es sich ja um Wanderarbeiter und zudem auch um arme Menschen handelt, ist an einen Schulbesuch der Kinder nicht zu denken.
Die Verständigung mit den Menschen funktionierte damals nur mit Händen, Füßen und Herz. Sobald der Vorarbeiter uns gesehen hat, machte er sofort Anstalten uns zu verjagen.