
Dieser Artikel aus der heutigen Zeitung veranlasst mich, ein paar Worte zu Goa zu sagen.
In den 60er Jahren war es ja DIE Hippiedestination schlechthin. - Davon zehren die Einheimischen bzw. das Tourist Department noch heute.
Das sind jedoch Memories, die sich längst in dem Dunst der Opiumpfeifen aufgelöst haben.
Ausser ein paar Junkies und Althippies, die den Absprung nicht mehr geschafft haben und in Europa nicht mehr "lebensfähig" wären, ist nix mehr von dem alten Flair übrig geblieben. Einzig in der Saison (Nov. bis März) gibt es als Überbleibsel den legendären Anjuna fleemarket. Dort gibt es auch heute noch ALLES, was Gott verboten hat, zu kaufen.


Und jetzt kommt auch wieder meine ambivalente Haltung zu Goa / Indien zum Tragen.
Das fortschrittssüchtige Land hat es leider verabsäumt, mit dem ungestümen Wachstum auch entsprechende Infrastrukturen und einen Wechsel in den Köpfen der Menschen zu schaffen.
Sie bauen z. B. in Strandnähe ein 4*-5* Hotel nach dem anderen, sind aber nicht in der Lage, gute Straßen zu bauen oder gar ein funktionierendes Kanalsystem. 24 Std. Stromversorgung? No way! 24 Std. fließend Wasser? No way. Straßen ohne Schlaglöcher? No way. Abfallentsorgung? No way! Die Liste ließe sich noch unendlich fortsetzen.
Andererseits sind die Strände z. B. wenige hundert Meter nach den Touristensammelplätzen über kilometerweite Strecken sauber und einsam. Die Menschen im Tourismusgewerbe sind zum größten Teil ausnahmslos sehr freundlich, hilfsbereit und zuvorkommend. In der Saison sind die Temperaturen für die "Westler" sehr angenehm bei etwa 24-27°.
Durch die porugiesische Prägung ist Goa eben auch nicht "typisch" indisch. Es geht etwas relaxter zu (außer im Straßenverkehr). Es gibt z. B. wunderschöne alte portugiesische Villen und vor allem katholische Kirchen, die wirklich sehr gut erhalten sind.


