Die Fischerei in Goa hat sich in den letzten Jahren sehr verändert.
Die heimischen Fischer sind nahezu vom Aussterben bedroht, weil auch hier durch Korruption und mafiöse Strukturen der Profitgier nachgegangen wird.
Heute haben international agierende Unternehmen eine Hochseeflotte "installiert", die u. a. vor der Küste Goas mit Schleppnetzen den Fischbestand drastisch reduziert.
Dennoch gibt es die "alten" Fischerboote, die ich Euch heute vorstelle.

Das klassische Photomotiv für die Touris. Wenn wir uns die Boote genauer ansehen, dann kommt Erstaunliches ans Tageslicht!

Die Boote sind nämlich aus einzelnen Bohlen gefertigt. Diese Bohlen werden mit Hanfseilen"vernäht" .....

... und im Anschluss mit Teer abgedichtet. Diese Bohlen sind so schwer, dass sie vor Ort, also am Strand zusammen gebaut werden! Leider gibt es heute, aufgrund der oben geschilderten Situation, keine Neubauten mehr.


Auch die Ausleger sind mit Seilen mit dem Bootskörper verbunden.
Vor etwas 15 Jahren bin ich einmal mit den Fischern hinaus gefahren. Das war wirklich ein außerordentliches Erlebnis.
Beim Rudern wurden uralte Lieder fast mantramäßig gesungen. Nach ein paar Minuten hatte ich die Laute so einigermaßen drauf und konnte mitsingen. Das wurde von den Männern natürlich mit Freude wahrgenommen.
Nachdem die Netze zu Wasser gelassen worden sind, war eine Pause angesagt.
Während dieser ging die Flasche mit dem Coconut Fenni in die Runde. Der Coconut Fenni ist ein vergorener und dann gebrannter Schnaps, der Dich, nach meiner Wahrnehmung, irgendwann blind macht!! So stark und so scharf und so grauselig! Mich schüttelt es jetzt noch.
Das für mich Schönste an dieser Tour jedoch war: Der Anblick des Sternenhimmels!! Ohne Lichtsmog!! Ich glaube, dazu muss ich nix sagen!
Ich war einfach nur sprachlos und sehr sehr demütig und dankbar.