Ja, so soll es sein:

Genießen wir die letzten warmen Strahlen der Abendsonne, die uns nach einem schönen, 50 Jahre währenden Sommertag in Europa erreichen. Bald bricht die Nacht herein und sie wird sehr dunkel und sehr kalt, und wir und unsere Kinder und Enkel werden ihr Ende nicht mehr erleben.

Lassen wir uns nicht beirren von einem Moloch von Staatsapparat, der gleich einem bösartigen Tumor den (Volks-) Organismus immer mehr auszehrt und immer mehr Ressourcen verschlingt. Da hätte man früher das Skalpell ansetzen müssen und der Ausplünderung und Bevormundung der Bevölkerung durch verkommene Eliten und willfährige Bürokraten ein Ende setzen müssen.

Wenden wir unseren Blick ab von dem rapide fortschreitenden Verfall dessen, was unsere Väter einmal aufgebaut haben. Von den kaputten Straßen, Brücken oder Schulen, von den mit Windrädern verschandelten Landschaften oder den verwahrlosten Innenstädten. Lasst uns nicht mehr auf ein Bildungssystem schauen, um das uns die Welt einst beneidete und das heute immer mehr unmündige und angepasste Idioten produziert.

Nein, wir wollen nicht mehr auf die Medien mit ihrem kreischenden Stakkato von Lügen, Propagandameldungen, Anklagen, lächerlichen Forderungen und Ermahnungen hören. Wir werden unsere Ohren verschließen vor dem hysterischen Streit um Prozentpunkte und Nachkommastellen, um astronomisch hohe Summen Geldes, dessen Wert höchst ungewiss ist. Es ist uns egal, ob uns irgendwelche Schwachköpfe als links oder rechts, als Verblendete oder Rassisten bezeichnen.

Gönnen wir uns am Ende dieses friedlichen und hellen Sommertages, der ein halbes Jahrhundert dauerte, etwas Ruhe und Besinnlichkeit, während in der Ferne schon das Schlachtengetöse zu ahnen ist. Machen wir uns frei vom Diktat des "optimize-to-the-max", das uns überall entgegenschallt. Dem sich jeder, auch Staat und Wirtschaft, unterworfen hat. Es war nie ein zukunftsfähiges Konzept, auch wenn das viele glauben wollten. In früheren Zeiten war manchen Völkern das „rechte Maß“ heilig. Wir haben es verloren.

Lasst uns die Orte und Städte meiden, wo wir Zeuge der Eroberung unserer Heimat werden. Wo „Kalkutta“ langsam Gestalt annimmt, wo schwer bewaffnete Polizisten und Betonblöcke eine Illusion von Sicherheit erzeugen sollen. Meiden wir die Parks und Uferwiesen, wo inmitten Fremder Unsereins zur Minderheit wird. Schützen wir unsere Augen vor den hässlichen Anmutungen des Multikultiwahns, die uns überall begegnen.

Wärmen wir uns an den letzten warmen Strahlen und den Erinnerungen an eine Zeit, die – das wissen wir jetzt – schöner und optimistischer war, als wir das damals empfunden hatten. Als man sich gegenseitig mit zurückhaltendem Respekt begegnete und weitgehend Einigkeit herrschte, was richtig und was falsch war. Als noch nicht hinter jeder Ecke ein Besserwisser oder Korinthenkacker lauerte und uns ungefragt seine absurden Vorstellungen von Moral entgegenbrüllte. Als der Kern dieser Gesellschaft noch nicht zerfallen war und die "Firnis der Zivilisation" stark und tragfähig. Als Egomonster von der Gemeinschaft ausgegrenzt wurden und Missgunst, Rechthaberei und Profilierungssucht noch nicht zu einem allgegenwärtigen Wettbewerb geführt hatten. Als die Familie noch das Fundament unserer Gesellschaft war und den Menschen eine emotionale Sicherheit vermittelte, die sie weitgehend immun machte gegenüber Geltungssucht und dem moralischen und materiellen Hyperwettbewerb unserer Tage.

Ja, so soll es sein! Strecken wir unsere nackten Füße noch einmal in das warme Gras und lauschen den Vögeln, die bald verstummen. Verschwenden wir keine kostbare Zeit. Finden wir uns damit ab, dass wir Zeugen einer Zeitenwende werden, die man kaum groß genug denken kann. Deutschland ist am Ende, Europa ist auf dem Weg in Chaos und Bedeutungslosigkeit, das „atlantische Zeitalter“, das Jahrhunderte dauerte, macht dem pazifischen Platz. Der Weltgeist ist weitergezogen.

Vielleicht denken wir kurz und ohne Missgunst an China, wo selbst unbekannte Provinzstädte im Vergleich Frankfurt wie ein größenwahnsinnig gewordenes Dorf erscheinen lassen, wo die Universitäten jedes Jahr eine Million gut ausgebildete und hochmotivierte Ingenieure „ausspucken“, wo man gigantische Projekte im Handumdrehen realisiert. Oder an die enormen Rohstoffvorkommen im dünn besiedelten Australien oder in Papua-Neuguinea. Denken wir an die enorm produktiven Südkoreaner, die alte deutsche Tugenden verehren und fortführen. An die Weisheit der Japaner, die entschlossen demonstrieren, wie eine Gesellschaft mit einer schrumpfenden, alternden Bevölkerung zurechtkommt, wenn man seine kulturellen Wurzeln bewahrt. Oder an die Hightech-Giganten an der amerikanischen Westküste. Wünschen wir ihnen viel Glück, jetzt wo der Staffelstab der Zivilisation an sie weitergereicht wurde. Ihre Morgenröte, ihr Sommertag zieht nun auf.

Auf uns wartet die Dunkelheit und die Welt wird sich mit Schaudern abwenden. Die Ereignisse in Europa werden zu gruselig anmutenden Randnotizen in asiatischen Medien. Dort will sich keiner die gute Laune, den Optimismus und die Aufbruchsstimmung verderben lassen und lesen wollen, wie Afrika in Europa einfällt und sich über den Kadaver einer verblühenden Kultur hermacht.

Genießen wir die letzten warmen Strahlen der Abendsonne! Tun wir dies gemeinsam mit den Wenigen, die dieses Spektakel zu schätzen wissen und sich keine Illusionen machen. Die hellsichtig in die Zukunft blicken. Denn wenn die Nacht hereingebrochen ist, sind wir alle allein.

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