Darf ich ein paar unfertige Gedanken posten? Ich hatte gestern ein Foto meines geliebten Opas in der Uniform der SS Grenztruppen gepostet. Opa war auch im 1. WK dabei. Bei der kaiserlichen Marine. Hat uns immer lustige Geschichten erzählt, denn er geriet im Golf von Aden in britische Gefangenschaft in Indien. Die Tommies waren so stolz auf ihre Kraut-Gefangenen, dass sie sie richtig verwöhnten.
Na, jedenfalls, Mein Opa hatte keine postraumatischen Belastungsstörungen. Hatte noch Zeit in dem ganzen Schlamassel 3 kräftige Söhne zu zeugen! Mit Oma, einer Frau, mit der man sich besser nicht anlegte.
Vater hatte die Schule kurz vor dem Abi hingeschmissen und sich zur Waffen SS gemeldet. Hat in Karelien / Finnland gekämpft und war später in amerikanischer Kriegsgefangenschaft. Er war – wenn ich mich recht erinnere – hauptsächlich damit beschäftigt, Kleiderbügel aus Draht zu formen und die bei SS-Truppen eintätowierte Blutgruppe unter dem Oberarm zu verbergen. Mit SS kannten die Amis keinen Spaß.
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Spannend waren auch stets die Geschichten nach Kriegsende. Wie man sich wiedergefunden hatte, das Organisieren, der Schwarzhandel und Kohlenklau. Eine starke Familie, die zusammenhielt.
Kurz nach meinem Post gestern sah ich eine Doku über die amerikanische Pionierzeit, Aufbruch nach Westen. Die Tragödie am Donnerpass. Ein Treck wurde in den Bergen der Sierra Nevada plötzlich vom Winter überrumpelt, und die Menschen waren von der Welt abgeschnitten. Nur 47 der 87 Siedler überlebten die kalten Monate von 1846 auf 1847.
Es kam zu Kannibalismus, wobei man die Fleischstücke sorgfältig numerierte, damit niemand seine Verwandten essen musste.
Ich recherchierte noch etwas und fand den ebenfalls hier verlinkten Artikel von 2006 „Garanten des Überlebens sind fast immer die Frauen“. „Während fast alle - weitgehend alleinstehenden - Männer starben, überlebten die meisten Frauen, weil sie in ihre Familien eingebunden waren. Ähnliches passierte bei einem Großbrand im englischen Hotelkomplex "Summerland", bei dem 67 Prozent der Familien, aber nur ein Viertel der anwesenden Freunde, überlebt hatte. Der unabhängige Einzelkämpfer, wie er in unserer Heldenmythologie verehrt wird, ist also möglicherweise ein Schwächling.“
Ich frage mich, wie dekadent und degeneriert müssen wir sein, um ein seit Jahrtausenden bewährtes Konzept, die Familie, zu zerstören? Unfassbar. Unglaubliche Arroganz und Anmaßung, die nach einer harten Lektion schreien. Es kommen bittere Zeiten. Und viele werden den Wert einer Familie schätzen lernen, wenn es in Riesenschritten auf einen Failed State zugeht. Viel Glück!
Mein Gott, wenn ich an mein Leben zurückdenke und mich an den Dünnschiss erinnere, den man uns eingetrichtert hat, dass alles ganz easy sei, dass Vernunft, Demokratie und Diskurs herrschen und das Böse gebannt sei. Nichts kann mehr passieren, Familien sind obsolet und es lebe der Individualismus.
Eine einzige Farce, wie mir heute scheint. Reinhauen und Konsumieren.
Heute las ich – in dem ebenfalls verlinkten Artikel über den Untergang Europas – einen Abschnitt über Hannah Arendt. Es hieß da: „Auf einzigartige Weise erkannte sie, dass das Böse unangekündigt in die Welt kommt. Es reitet nicht auf den Wolken, mit Feuer und Schwefel, es trägt nicht Perücke und oranges Makeup, es speit nicht unverschämte Schmähungen in Richtung alles Guten. Unsere höllischsten Phantasien kriechen in die Realität, sie bringen nicht die Sensationslust an einem herabstürzenden Himmel, sondern die Banalität des „gesunden Menschenverstandes“ und der offenkundigen Notwendigkeit, „seine Pflicht zu tun“.
Wie wahr. Wir haben gewissermaßen an den Horizont gestarrt und auf die Fratze eines neuen Hitlers gewartet, während das „Böse“ von linksgrünen Gender- und Multikultidioten mit „gesunden Menschenverstandes“ und der offenkundigen Notwendigkeit, „seine Pflicht zu tun“ mitten in unser Leben getreten ist.
Ja, das Leben ist ein irres Roulette. Immer fällt die Kugel, die man nicht erwartet, werden die ausgetüftelten Konzepte über den Haufen geworfen. Seit Anbeginn der Zeit. Und immer gibt es Schwätzer und Ideologen, die dir garantieren, dass sie das richtige Mittel gegen alles haben.
Glücklich der, der auf das Bewährte setzt, das Ungewisse einkalkuliert und sich nicht von den Idioten seiner Zeit beirren lässt.