Amüsiert lese ich seit einiger Zeit die Artikel, die über Merkels Rücktritt und das Danach spekulieren. Oder die Posts, die dem Glauben Ausdruck verleihen, das Volk würde sich irgendwann erheben. Wirklich witzig. Was soll das ändern? Dann dauert die Islamisierung per Geburtenrate eben etwas länger.
Dass irgendwann das deutsche Volk sich erhebt, kann doch keiner ernsthaft glauben. Die, die brav jedes Jahr 8,324 Milliarden Euro für 22 Fernseh- und 67 Radiosender und eine Vielzahl von Online-Plattformen mit insgesamt mehr als 25.000 festen Mitarbeitern bezahlen. Ich kann mir nicht mal vorstellen, dass jemand das mit dem ursprünglichen Versorgungsauftrag argumentieren kann.
Oder die, die immer noch den Solidaritätszuschlag zahlen, obwohl zugesagt wurde, dass der nur für ein paar Jahre erhoben wird. Das Volk, das sich an Wahllügen wie bei der Erhöhung der Mehrwertsteuer gewöhnt hat? Oder etwa die Bürger, die es hinnehmen, dass der bürokratische Moloch immer weiter wuchert, in immer privatere Bereiche hinein Vorschriften erlässt, aber gleichzeitig nicht mal in der Lage ist, die Infrastruktur, wie Brücken, Straßen oder Schulen, vor dem Verfall zu bewahren?
Lächerlich.
Hier wird sich nichts zum Guten wenden. Wie auch? Ich vermisse immer noch die exakte Problemanalyse. Selbst in den kritischen Medien, wie Tichy oder Die Achse wird meist so getan, als hätten wir ein überschaubares, nationales Problem. Welcher Irrtum! Neues oder Erhellendes oder gar Lösungsansätze liest man immer seltener. Man schreibt den Kritikern „aus der Seele“ und generiert Klicks und Likes! It`s business, stupid!
Nein, wir haben kein nationales Problem. Das schnoddrige Konzept des vereinzelten, mobilen Menschen in einem Wertevakuum, seiner traditionellen sozialen Strukturen und Rollenmuster beraubt, als idealem - weil verunsichertem - Konsumenten und Arbeitssklaven, der immer schneller in seinem Hamsterrad läuft, ist gescheitert. Fast 50 Prozent geschiedene Ehen, ein Drittel Singlehaushalte und drastisch gesunkene Geburtenraten markieren die Grenze eines historischen Experiments.
Der Wunsch nach Überschaubarkeit, Heimat und „nationaler Selbstbestimmung“, Tradition und einem verbindlichen Wertegerüst hat die angebliche Komplexität der Moderne gestochen.
Die Gründe, warum Menschen sich zu linksgrünen Grüppchen und Ideologien oder zu patriotischer Gesinnung flüchten oder mit dem Islam sympathisieren, für Realitätsverweigerung von rechts oder von links - diese Gründe sind stets dieselben: Wertorientierung, Identitätsstiftung jenseits der kalten Logik des Materialismus. Das große Zurück! Im Grunde erleben wir die Krise des Rationalismus.
Und das passiert nicht nur in Deutschland, nicht nur in Europa. Hat keiner die Berichte, über die Rassenkonflikte in den USA gelesen, und dass Schwarze bereits einen eigenen Staat innerhalb der USA fordern?
Es ist doch offensichtlich: Ein gerade einmal ein paar Jahrzehnte altes Modell, gegründet auf Vernunft und Logik, aber behaftet mit dem Virus der Ruhelosigkeit und des optimize-to-the max wird gegen eine Jahrtausende altes Model, die Dominanz der sozialen Matrix, verlieren.
Es ist schade. Aber es ist folgerichtig.