Ich soll also so eine Art „Verräter an der guten Sache“ sein?

Wie könnte ich das? Ich vertrete hier nicht irgendeine krude Privatmeinung. Ich habe mir weder mein Geburtsdatum noch das -land ausgesucht. Ich wurde hier in West-Deutschland in einer Zeit geboren, als der Krieg noch nicht sehr lange vorbei war. Als die Menschen genug hatten von Besserwissern, Bevormundung und wirren Ideologien, von der nationalsozialistischen ebenso wie von der kommunistischen.

Ich wurde hier von einer Gesellschaft sozialisiert, die diese Bezeichnung noch verdiente. In einer heute kaum vorstellbaren Geschlossenheit predigten mir Eltern, Verwandte, Lehrer, Polizisten, Politiker und Dozenten immer wieder die eine, zentrale „Botschaft“. Sie lautete:

Wir wollen unser Leben in Freiheit und im klaren Licht der Vernunft gestalten. Niemand hat die Wahrheit gepachtet. Was wahr ist, und welchen Weg wir nehmen wollen, bestimmt allein der freie, vorurteilslose demokratische Diskurs. Wir glauben an die Kraft des besseren Argumentes und der transparenten Entscheidungswege. Jeder ist ausdrücklich eingeladen, sich am Diskurs und den demokratischen Prozessen zu beteiligen. Jeder hat das Recht, seine eigene Meinung zu bilden und zu äußern.

Wir achten unsere christliche Religion, aber die gesellschaftliche Entwicklung soll allein von Wissenschaft, vorrangig Naturwissenschaft, und demokratischem Konsens bestimmt werden. Religion ist Privatsache und es steht jedem Schüler mit 14 Jahren frei, sich ohne Einverständnis der Eltern vom Religionsunterricht abzumelden. (Das war toll und zeigte den Stellenwert von Religion). Und es war klar, was „wir“ bedeutete: Wir, das deutsche Volk.

So wurde ich sozialisiert. Mit dem Vorrecht der Jugend habe ich gegen einiges rebelliert. Das wurde mit zunehmendem Alter immer weniger, denn ich konnte sehen, dass dieses Land auf seinen freiheitlichen Grundpfeilern sehr erfolgreich war. Die Wirtschaft wuchs beständig, das kulturelle Programm war vielfältig, die Deutsche Mark wurde immer härter und das Ansehen der Deutschen in der Welt stieg. Wahrlich! Es war ein gutes, ein friedliches Land.

Und auch deshalb stehe ich noch heute zu dem, was Gesellschaft und Kultur in der Vergangenheit ausmachten. Dazu gehört der besondere Schutz der Familie als unverzichtbarer Keimzelle einer gesellschaftlichen Entwicklung ebenso wie das Primat von Vernunft, Wissenschaft und Diskurs vor Religion und Ideologien.

Wie könnte ich ein Verräter an der guten Sache sein? Gut ist nicht das, was irgendwelche Ideologen oder selbsternannten Moralisten dazu erklären, sondern das, was sich für die Menschen hier bewährt hat. Nur das!

Aber nach fast 40 guten und erfolgreichen deutschen Jahren sind sie wieder aus der Versenkung aufgetaucht, jene, die das Licht der Vernunft, den offenen Diskurs, scheuen, wie der Teufel das Weihwasser. Die mit Denk und Sprechverboten im Zwielicht der Ideologien operieren, die selbstherrlich definieren, was gut und was schlecht ist. Die Ideologen und Moralapostel, die historisch gesehen nur eines vorweisen können: eine beispiellose Aneinanderreihung von Elend, Unglück und Unfreiheit.

Es ist gleich, ob sie sich „links“, „grün“ oder „religiös“ nennen, stets ist die Freiheit und das selbstständige, kritische Denken ihr erklärter Gegner. Sie sind wie Rattenfänger, die mit der Melodie eines „besseren Lebens für alle“ um die Häuser ziehen, aber eigentlich nur ein bevorzugtes Leben für sich selbst im Sinn haben. Nicht Leistung, Besserwisserei soll sich wieder lohnen. Nicht Vernunft, moralische Erhabenheit soll sich auszahlen.

Sie sind die wahren Verräter an der guten, der bewährten Sache. Sie möchten das Land, in dem ich den größten Teil meines Lebens verbracht habe, in Trümmern sehen und jede Erinnerung daran tilgen. Dazu ist ihnen jedes Mittel recht. Sogar die unvorstellbare, illegale Öffnung der Grenzen für Jedermann. Und selbstverständlich ist man für ein starkes Europa, in dem die Nationalstaaten aufgehen. Schließlich weiß ein jeder, dass, je größer ein Apparat wird, desto weniger Transparenz gibt es. Dafür nimmt die Zahl der Dunkelzonen zu, ein ideales Biotop für die, die gerne im Zwielicht operieren und dort ihre Pfründe sichern.

Also, Freunde der Dunkelheit, Moralisten von eigenen Gnaden, wirre Ideologen und Vernunftgegner, Deutschlandhasser und Fortschrittsverächter, Genderschwätzer und Multikultinarren, Blender und Leistungsverweigerer, - ihr seid durchschaut!

Ihr seid die Verräter. Nicht ich und meinesgleichen. Und wenn dieses Volk wider Erwarten einmal aufwachen sollte, gibt es nur eine Antwort für euch!

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