Ein Junge lernte in den 1950er Jahren das „Handwerk“ eines Chemielaboranten in einem größeren Industriebetrieb.
Er übte diesen Beruf viele Jahre aus. Privat besaß er ein Haus, war verheiratet aber kinderlos. Mit seiner Frau verstand er sich nicht gut wegen seiner eigenartigen Persönlichkeit. Sie lebten zusammen wie „Hund und Katz“, wie man so sagt.
Der Mann arbeitete vorwiegend in der Synthese von Chemikalien, die er in der Kleinmenge und im Technikums_Maßstab hergestellt hat. Er verstand sein Handwerk, war ziemlich gut. Er hatte sein Wissen und seine Fertigkeiten in der Arbeit durch langjährige Erfahrung, Unterweisung durch seine Lehrer, aber auch durch eigene Gedanken und Überlegungen gewonnen.
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Henning Brand - Alchemist
Bei seinen Vorgesetzten war er unbeliebt, er stritt mit ihnen über die Arbeit, vertrat halbwissenschaftliche bis unwissenschaftliche Ansichten. Das war für die Vorgesetzten zeitraubend, die Feinheiten über die Arbeit mit ihm auszudiskutieren. Der Mann war kreativ, indem er unkonventionelle Ideen eingebracht hat. Manchmal hat das einen entscheidenden Vorteil gebracht, aber er hatte für seine „Erfindungen“ keinen Dank, vielmehr wurde er gerade noch in der Arbeit geduldet.
Viele Jahre später war es Zeit für ihn, in die Rente zu gehen. Er wollte noch etwas warten und ein wenig mehr Geld und Abfertigung von der Firma heraus_verhandeln. Die Aussicht, nun jeden Tag mit seiner zänkischen Frau verbringen zu müssen, erschien ihm nicht so verlockend.
So hatte er seine letzte Arbeitswoche. Er kochte in einer 20 Liter (*) Glasapparatur eine Synthese zur Herstellung einer Organischen Chemikalie. Das ist an und für sich schon eine gefährliche Arbeit, die nur sehr erfahrene Laboranten durchführen können / sollten. Es war ein heißer Tag im Sommer, die Apparatur war auch heiß und strahlte Hitze ab. So arbeitete er entgegen der Vorschrift nicht im Labormantel + Gesichtsschutz sondern in der kurzen Hose. Aus irgendeinem Grund zerbrach die Glasapparatur, die Chemikalien und das Lösungsmittel zündeten und brannten ab. Durch die Explosion und das Feuer erlitt er schwere Verbrennungen.
Die Feuerwehr und die Ambulanz wurden gerufen. Er konnte noch selber auf die Straße hinuntergehen, um in den Rettungswagen einzusteigen. Nach der Ersten Hilfe wurde er in das Krankenhaus gebracht. Sein Zustand verschlechterte sich zusehends, weil seine Haut so großflächig verbrannt war; er wurde wegen der starken Schmerzen in den Tiefschlaf versetzt. Etwa einen Monat nach dem Unfall ist er an den Verbrennungen gestorben.
*) ungefähr