Vor vielen Jahren saß ich mit meiner Frau in der Bus-Wartehütte vor dem damals noch existierenden UKH bei der Blumau in Linz.
In der Hütte saß auch ein etwa 50-jähriger Mann, mit einem Lederhut und einem grimmigen Blick. Er hielt einen Kinderwagen und sagte zu dem Kleinkind etwa so: „Ja – wo ist den nur das Baby?“ Ich erkannte ihn zu dem Zeitpunkt nicht, weil ich ihn 25 Jahre nicht mehr gesehen hatte.
Eine Rentnerin wartete auch auf den Bus, und sie fragte den Herrn: „Wo ist denn die Mutter von dem Kind?“ Er antwortete: „Sie ist gerade mit den Dirndln beim Penny einkaufen.“
„Wie lange kennst du sie schon?“
„Oh – schon lange – ich kannte sie schon, da ist sie noch in die Schule gegangen!“
Die Mutter und die Mädchen kamen vom Penny zurück, Mutter und Töchter sahen aus wie Schwestern, blond und kräftig. Die Mutter hatte die Kinder schon in jungen Jahren bekommen.
Der Mann fragte seine Töchter: „Habt ihr auch Micky Maus Hefteln gekauft?“ Dann nahm er eine Dose Ottakringer - ungekühlt - aus dem Plastiksackerl und trank das Bier hastig leer.
Eine Frau im Alter von 50 Jahren erschien, sie war modisch gekleidet und stark geschminkt. Sie schenkte mir ein warmes Lächeln. Es entstand sofort eine unerträgliche Spannung zwischen dem Mann und der älteren Frau. Die Frau lästerte über ihn, der Mann beschimpfte sie, er sagte: „Schau dich an, wie du ausschaust, du hast kiloweise Farbe im Gesicht!“ Seine Frau zeigte keine Gefühlsregung – wie wenn sie das gar nicht mitkriegt. Der Zuhälter stand auf, ging zu der älteren Frau auf Tuchfühlung und drängte sie zur Wand zurück. Er zog den „Rechten Hammer“ auf und schlug mit voller Wucht hart neben ihrem Gesicht auf die Plastikwand, dass die Hütte erzitterte.
Die Frau hatte vorher zu ihm gesagt: „Wo du hin_gehörst!“ Er schrie: „Ja – und wegen dir setzte ich mich noch einmal 10 Jahre in das Häfen!“!
Der Bus in die Franckstraße kam, die nette Familie stieg ein und wurde nicht mehr gesehen.