Die Litzlbergerin
Vor wenigen Wochen wurden in Litzlberg am Attersee bei Bauarbeiten ein Metallsarg und noch weitere Särge gefunden. Im Metallsarg war eine Frau bestattet, deren Leiche erstaunlich gut erhalten war. Sie trug ein kostbares Seidenkleid in das feine Metallfäden eingewoben waren.
Die Leiche wurde sehr genau nach archäologischen und medizinischen Gesichtspunkten untersucht.
Auf einer Metalltafel im Sarg war auch ihr Name eingraviert.
Es war die Anna Engl aus Wagrain / Vöcklabruck, die mit dem Schloßherrn von Litzlberg verheiratet war und 1620 ebendort im Alter von 47 Jahren gestorben ist.
In ihrer Jugend war sie eine zarte Frau von 155 cm Körpergröße. In den folgenden Jahren hatte sie gut gelebt und zu viel Fleisch gegessen. Deswegen bekam sie die Gicht und konnte die letzten Jahre ihres Lebens nicht mehr gehen, musste getragen werden. Sie hatte im Alter von 47 Jahren schon alle oberen Schneidezähne verloren.
Es war damals schon bekannt, dass die Gicht vom Fleisch und Innereien-Essen und vom Alkohol-Trinken kommt. Aber die Leute hatten auch schon damals keine Disziplin, sie haben sich der Fleischeslust hingegeben – wortwörtlich und im übertragenen Sinne.
Die Verstorbene trug auch einen schönen Ring mit der Gravur – Laben an Christ.
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