Die Niederlande sind ein bedeutender Produzent für Kartoffeln, die für die Verwendung als Pommes in die ganze Welt exportiert werden.

Man sollte es nicht glauben, dass sie im Tiefland so gute Bedingungen für die Kartoffeln haben. Die Äcker sind manchmal auf ehemaligen Meeresboden angelegt, der Meeresschlamm ist nährstoffreich. Wenn eine Meeresbucht mit einem neuen Damm abgeschnitten und trockengelegt wird, ist der neue Boden stark versalzt. Dort wächst nichts, nur salztolerante Pflanzen wie der Strandhafer. Anschießend wird dieser Boden mit schwerem Gerät tief umgepflügt, damit der Regen das Salz aus dieser Erde auswaschen kann.

Die Kartoffeln brauchen vor allem das Kalium, das bei der Verwitterung von Feldspat aus dem Kristallinen Gestein freigesetzt wird. Traditionelle Kartoffel-Anbaugebiete in Österreich sind im Mühlviertel, im Sauwald und im Waldviertel. Dort ist ein leichter Urgesteinsboden, der aber durch Verwitterung der Sandpartikel immer neues Kalium nach_liefert. Die Kartoffeln brauchen auch einen lockeren, sandigen Boden, das erleichtert die Ernte mit der Vollerntemaschine, weil die Erde nicht so leicht an den Kartoffeln festklebt.

Heute sind auch in Österreich die Anbauflächen in die Niederungen abgewandert. Das Eferdinger Becken hat perfekte Bedingungen für die Kartoffen, im Handel findet man aber häufig die Kartoffeln vom Marchfeld. Dort ist der Acker sandig, und die Erde ist locker.

Zurück zu den Anbauflächen in den Niederlanden:

Im verlinkten Artikel wird eine Bauernfamilie vorgestellt, die Kartoffeln, Zwiebeln und Möhren auf 70 Hektar anpflanzen. Das ist eine beachtliche Betriebsgröße im Vergleich zu den österreichischen Bauern. Es wird der zu niedrige Preis für die Kartoffeln beklagt. Die EU zahlt den Bauern eine Flächenförderung, das macht die Bauern wettbewerbsfähig, dass sie sogar bis Japan exportieren können.

Die normalen Speisekartoffeln sind problematisch, weil sie bei der herrschenden Außentemperatur rasch keimen und nicht genug davon in kurzer Zeit verkauft werden kann. Anmerkung meinerseits: Da braucht man einen Keller mit Klimaanlage, wo man die optimale Temperatur knapp über dem Gefrierpunkt einstellt.

https://www.riffreporter.de/de/umwelt/kartoffel-agrarindustrie-niederlande

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