Die letzten 10 Jahre auf der Schicht hatten wir nur einen Arbeitsunfall in unserer Mannschaft.
Ein Kollege wollte den Fußboden in der Produktionshalle mit Heißkondensat aufwaschen. Das war verboten. Er steckte einen gewöhnlichen PVC-Schlauch (so wie ein Gartenschlauch) an einen Stutzen der Kondensatleitung. Das war auch verboten. Er befestigte diesen Schlauch nicht mit einem Schlauchbinder. Das war auch verboten.
So begann er den Boden aufzuwaschen. Er drehte sich mehrmals im Kreis und stieg auf den Plastikschlauch. Das war ungeschickt; dadurch löste sich der Schlauch vom Stutzen und das kochende Wasser spritzte in seinen Schuh.
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Er meldete sich nicht, weil er befürchtete, dass ihn der Meister beschimpft. So wartete er, bis er hühnereigroße Brandblasen am Fuß hatte (*). So blieb uns nichts anderes übrig, als den Kollegen von der Ambulanz abholen zu lassen. Diese Verletzung war nach wenigen Tagen abgeheilt.
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Ein sehr erfahrener Chemielaborant kochte einen größeren Ansatz im Labor (so etwa um die 10 Liter brennbare Flüssigkeit). Er war wenige Woche vor der Pension. Die Glasapparatur zerbrach, der Inhalt entzündete sich und ergoss sich über seinen Körper. Er trug nur eine kurze Hose wegen der Sommerhitze. Das war auch verboten, er hätte einen Laboranzug und darüber einen weißen Mantel tragen müssen.
Die Haut an seinen Füßen war stark verbrannt. Er konnte noch bis zur Straße hinuntergehen, bis ihn die Ambulanz abgeholt hat. Sie brachten ihn ins Krankenhaus, wegen der Schmerzen versetzten sie ihn in Tiefschlaf. Wenige Wochen später ist er an seinen Verbrennungen gestorben.
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*) Beim Kollegen aus der ersten Geschichte hätte eine sofortige Erste Hilfe mit Kaltem Wasser möglicherweise verhindert, dass er Brandblasen bekommt.