In einer Landgemeinde mit viel Fläche und weniger Einwohnern amtierte ein ÖVP Bürgermeister. In den 1960er und 1970er Jahren war sein Hauptanliegen, zu möglichst allen Bauernhöfen einen Güterweg zu bauen und asphaltieren. Etwas später wurde die Telefonleitung zu allen Bauernhöfen verlegt. Das war sicher ein Verlustgeschäft für die Post. Wenn man mit heute vergleicht, fordern die Politiker in der Stadt den flächendeckenen Ausbau mit Glasfaser. Das rechnet sich nicht, kostet ein Vermögen, und die Bauern brauchen das nicht.
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Die jungen Leute und die Schüler waren über den Bürgermeister zornig. Sie hatten kein Freibad und mussten gut 10 Kilometer in eine größere Gemeinde fahren, wo sie damals schon ein Freibad hatten. Sie meinten, der Bürgermeister sollte etwas weniger Güterwege und dafür ein Freibad bauen. Der Bürgermeister starb vor etwa 30 Jahren.
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Das Hauptanliegen des nächsten Bürgermeisters war die Ortswasserleitung für das Trinkwasser. Bis dahin hatten alle Bauern eine eigene Quelle oder einen Brunnen. Die Wasserqualität war teilweise dürftig, weil Oberflächenwasser in den Brunnen hineingekommen ist - Verunreinigungen durch landwirtschaftliche Abfälle/Mist/Odl,...
Es gibt in dieser Gemeinde zahlreiche Bäche über dem Kristallin-Gestein, aber die Quellen mit guter Trinkwasserqualität mussten erschlossen werden, Wasserbehälter mussten errichtet werden. So wurde die Ortswasserleitung in die entfernten Dörfer verlegt. Die Bauern hatten keine Freude damit und verwendeten nach wie vor das Gratis-Wasser aus der eigenen Quelle, das ist für die Kühe gut genug, ebenso für den Bauern und seine Familie.
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Noch schwieriger ist ein Abwasserkanal für die entfernten Dörfer. Bis 1970 hatten die Einfamilienhäuser in einem Dorf eine Senkgrube, wo die Sanitär-Abwässer und das Waschwasser aus der Waschmaschine gesammelt worden sind. Diese Senkgrube wurde von einem Bauern gegen Entgelt leergepumpt, der den Inhalt auf seiner Wiese verteilt hat.
Heute ist der Kanal in entfernte Ortschaften verlegt. Oft sind aufwändige Pumpwerke erforderlich, weil das Abwasser über einen Hügel gepumpt werden muss, bevor es in den Sammelkanal zur Kläranlage gelangt.
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Was braucht man noch in einer Landgemeinde: Meist haben sie eine Volksschule, größere Gemeinden haben sogar eine Mittelschule. Die Gebäude sind von der Gemeinde zu erhalten. In der Gemeinde haben sie einen Bauhof. Dort lagern die Maschinen für die Reparatur der Siedlungsstraßen und Güterwege. Meist haben sie ein Lastauto für den Winterdienst - Schneeräumung, Split streuen.
Es gibt viele Abgangsgemeinden in Oberösterreich, welche die Gemeindeausgaben nicht von den Steuereinnahmen finanzieren können. Sie sind total überschuldet und bekommen vom Land Geld-Zuweisungen.
Der Bürgermeister von Sandl sagte: Es ist schon hart, wenn man bei einer Ausgabe von 5000 Euro schon überlegen muss, ob man sich das überhaupt noch leisten kann.