Im Schatten von Kriegen, Krisen und einer Proklamation

DeepThought_2024

Kürzlich zurückgekehrt aus mehrwöchiger Abstinenz vom Mediengetöse um den global-politischen Zirkus, die aktuellen Kriege und ihre fortschreitende Eskalation, die Wahl-"Dramen" in Thüringen, Sachsen und Brandenburg oder die anstehende US-Wahlshow ASDS (Amerika sucht den Superpräsi), geleakte RKI-Files, andauernde Klimahysterie, ergebnisloses "Friedensverhandlungstheater" allerorten, Scholzsche Lippenbekenntnisse zum "Frieden mit Russland" bei gleichzeitiger Zustimmung zur neuerlichen Stationierung von US-Mittelstreckenraketen in Deutschland 2026 (NATO-Doppelbeschluss 2.0) und so weiter und so fort, stieß ich beim Sichten meiner vielen ungelesenen Emails und Newsletter auf nachfolgende Pressemitteilung des Weißen Hauses vom 9. September, die mein Interesse weckte:

screenshot | whitehouse.gov

Zu Deutsch:

"AN DEN KONGRESS DER VEREINIGTEN STAATEN:

Abschnitt 202(d) des National Emergencies Act, 50 U.S.C. 1622(d), sieht die automatische Beendigung eines nationalen Notstands vor, es sei denn, der Präsident veröffentlicht innerhalb von 90 Tagen vor dem Jahrestag der Ausrufung des Notstands im Federal Register und übermittelt dem Kongress eine Bekanntmachung, in der er erklärt, dass der Notstand über den Jahrestag hinaus fortbesteht. In Übereinstimmung mit dieser Bestimmung habe ich die beiliegende Bekanntmachung an das Federal Register gesandt, die besagt, dass der in der Proklamation 7463 erklärte Notstand in Bezug auf die Terroranschläge auf die Vereinigten Staaten vom 11. September 2001 für ein weiteres Jahr in Kraft bleiben soll.

Die terroristische Bedrohung, die zur Ausrufung des nationalen Notstands am 14. September 2001 geführt hat, besteht weiterhin. Aus diesem Grund habe ich festgestellt, dass es notwendig ist, den nationalen Notstand in Bezug auf die terroristische Bedrohung auch nach dem 14. September 2024 aufrechtzuerhalten."

JOSEPH R. BIDEN JR.

THE WHITE HOUSE,

September 9, 2024

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Besagte "Proklamation 7463" wurde vom damaligen US-Präsident George W. Bush drei Tage nach 9/11 in Kraft gesetzt, woraufhin er den berüchtigten "War on Terror" (Krieg gegen den Terror) ausrief. Die USA rechtfertigten damit im Oktober 2001 die Invasion in Afghanistan als einen "Akt der Selbstverteidigung" — mit Billigung des UN-Sicherheitsrats. Zudem wurde 2002 das "Department of Homeland Security" (Ministerium für Innere Sicherheit) gegründet, das fortan für "die Sicherheit und den Schutz der US-Bevölkerung und des Staatsgebietes vor "terroristischen und anderen Bedrohungen" zuständig sein sollte — was mit "anderen Bedrohungen" damals gemeint gewesen sein mag, dazu später mehr.

screenshot | x.com

Eine direkte Folge dieser Proklamation war zunächst auch die massive Ausweitung von Drohnenangriffen gegen Ziele bzw. "Terrorverdächtige" nicht nur in Afghanistan und 2003 im völkerrechtswidrigen Krieg der US-geführten "Koalition der Willigen" gegen den Irak (der nebenbei bemerkt ohne UN-Mandat, dafür aber mit einer Lüge begann) sondern auch in anderen souveränen Staaten (Pakistan, Syrien, Libyen, Jemen, Sudan, Somalia etc.), mit denen sich die USA nicht offiziell im Krieg befanden (d.h. ohne eine vom US-Kongress gebilligte Kriegserklärung). Praktisch jede Tötung "unliebsamer Gegner" der USA auf ausländischem Territorium mittels Drohnen wurde fortan einfach zur "Anti-Terror-Maßnahme" deklariert und auf direkten Befehl des US-Präsidenten von der CIA oder dem "Joint Special Operations Command" des Pentagon durchgeführt. Mit drastischen Folgen.

Laut Recherchen des Bureau Of Investigative Journalism sollen bei mindestens 14.000 Angriffen in 10 Jahren etwa zwischen 9.000 und 17.000 Menschen getötet worden sein, darunter bis zu 2.000 Zivilisten und Hunderte Kinder. Exakte Zahlen sind aus verständlichen Gründen schwer zu ermitteln, die Recherchen des BIJ sind jedoch sehr umfangreich und seriös dokumentiert — was sie zu einer häufig genutzten Quelle für Medien bis hin zur New York Times machte.

screenshot | thebureauinvestigates.com

Die Bilanz des "Cost of War"-Projekts der Brown Universität von 20 Jahren "War on Terror" ist ebenfalls erschütternd: In den 85 Ländern, in denen US-Regierungen seit Inkrafttreten der Proklamation "Anti-Terror-Maßnahmen" durchführten, sollen insgesamt fast 930.000 Menschen direkt durch "Kampfhandlungen" getötet worden sein, knapp 400.000 davon Zivilisten. Die Kosten für diese "Maßnahmen" beliefen sich allein für die USA oder besser die amerikanischen Steuerzahler auf sage und schreibe rund acht Billionen Dollar, die größtenteils – wie gewohnt – in die Kassen des militärisch-industriellen Komplexes flossen.

Wobei am Rande erwähnt sei, dass sich die Anzahl der Drohneneinsätze und deren Opfer unter Präsident Obama im Gegensatz zu seinem Vorgänger Bush signifikant erhöht hatten, was dem "Friedensnobelpreisträger" schließlich heftige internationale Kritik einbrachte und die US-Regierung dazu bewog, im Juli 2016 erstmalig Zahlen über zivile Opfer der Angriffe zu nennen — die jedoch weit untertrieben waren.

Sozusagen als "letzte Amtshandlung" bevor er das Zepter an seinen Nachfolger Trump übergeben musste, verpflichtete Obama seinerzeit per Dekret den Nationalen Geheimdienstdirektor und damit die ihm unterstehende CIA dazu, der Öffentlichkeit in Zukunft jährlich eine Bilanz über Drohnenangriffe gegen "terroristische Ziele" ausserhalb von "Kriegsgebieten" vorzulegen. Dazu gehörten auch Zahlen zu den zivilen Opfern dieser Angriffe. Eine Anordnung, die der frisch gewählte Trump flugs wieder aufhob — doch das nur nebenbei.

Während dessen Amtszeit ging die Zahl der Drohnenangriffe sowie der zivilen Opfer insgesamt zwar zurück, als bevorzugtes Mittel zur kosteneffektiven und menschliche Resourcen schonenden Eliminierung von Gegnern des US-Imperialismus auf ausländischem Territorium hatten sie sich jedoch längst etabliert und gehören bis heute zum Portfolio der Bellizisten — egal aus welchem politischen Lager.

screenshot | x

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Ein weiterer – nicht zu unterschätzender – Aspekt im Bezug auf die Proklamation 7463 ist die damit einhergehende unkontrollierte Machtausweitung der Regierung gegenüber den US-Bürgern — womit wir auch bei den weiter oben bereits hervorgehobenen "anderen Bedrohungen" sowie dem 2002 geschaffenen und von Beginn an mit besonderen Befugnissen ausgestatteten "Department of Homeland Security" (Heimatschutzministerium) wären.

Sieht man sich die Proklamation genauer an, kann man feststellen, dass sie dem amtierenden US-Präsidenten "vorübergehend" mehr als 400 zusätzliche Befugnisse "für Kriegszeiten" einräumt, die es ihm unter anderem erlauben, Bürgerrechte auszusetzen und die Strafverfolgung auf Bundesebene zu militarisieren, um eine "unmittelbare terroristische Bedrohung" abzuwehren.

"Unmittelbare terroristische Bedrohung" und "Kriegszeiten" sind in diesem Kontext natürlich schwammige Begriffe (insbesondere wenn man bedenkt, dass die USA seit Ende des Sezessionskrieges 1865 keinen Krieg mehr auf heimischem Territorium führten) und die Definitionshoheit, wann solche "Notstände" eintreten, obliegt dem jeweils amtierenden US-Präsidenten. Ebenso wie es diesem dann obliegt, das ihm unterstehende Heimatschutzministerium anzuweisen, (auch präventiv) gegen "andere Bedrohungen" – ein ebenfalls schwammiger Begriff – im Inland "vorzugehen".

Ersetzt man "andere Bedrohungen" durch "Opposition" oder "die eigenen Bürger", wird schnell klar, wie einfach totalitäres Durchregieren funktionieren kann — auf Basis einer Proklamation, die vorgeblich zur Abwehr "terroristischer" ... Verzeihung, und "anderer Bedrohungen" in Kraft gesetzt wurde.

Nach den "Anschlägen" vom 11. September 2001 wurde auf Basis der Proklamation die "Bedrohung durch den Terrorismus" auch zur Rechtfertigung von Gesetzen wie dem Patriot Act herangezogen, der verfassungsmäßige Rechte außer Kraft setzte und Millionen von Amerikanern in den Schatten der Massenüberwachung stellte. Die CIA durfte fortan auch im Inland "ermitteln" und das FBI wurde "autorisiert", ohne Gerichtsbeschluss willkürlich Telefongespräche von US-Bürgern abzuhören und deren Konten, Finanztransaktionen oder Krankenakten auszuspähen. Die Enthüllungen von Edward Snowden belegen dies in unmissverständlicher Weise.

Zuletzt haben unter anderem die Aussetzung von Bürgerrechten während und nach der Plandemie – im Klartext die Einschränkung der Rede-, Informations- und Pressefreiheit, der Versammlungsfreiheit oder des Rechts auf körperliche Unversehrtheit sowie der Unverletzlichkeit der Wohnung oder auch der rigide Umgang mit Oppositionellen und Kritikern des herrschenden Regimes allgemein sowie mit Wissenschaftlern oder Journalisten, die im Bezug auf die Plandemie, die Klimahysterie oder die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten nicht dem herrschenden Narrativ folgten –, gezeigt, wie schnell eine mit solchen Befugnissen ausgestattete Regierung einen Rechtsstaat im Handumdrehen in einen Staatsapparat mit totalitären Strukturen verwandeln kann.

Und welcher "Herrscher" verzichtet schon freiwillig auf zusätzliche Befugnisse bzw. schränkt seine Macht selbst wieder irgendwann ein? Zweifellos keiner ...

In den letzten dreiundzwanzig Jahren haben US-Präsidenten beider Parteien die Proklamation routinemäßig (jährlich) verlängert, zunächst der Urheber, George "War on Terror" Bush, dann achtmal Barrack Obama, viermal auch Donald Trump und zuletzt Joe Biden.

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»Sie haben nicht mehr Spielraum erhalten, um gegen Schuldige vorzugehen, sie erhielten mehr Spielraum, um gegen Leute vorzugehen, die noch nicht einmal verdächtig waren. Das ist das Problem, denn es öffnet die Tür, um gegen Jedermann vorgehen zu können.« ~Michael German; ex-FBI Agent (German verließ das FBI 2004 als Whistleblower, der dem US-Kongress berichtete, dass seine ehemaligen Kollegen eine Vielzahl von "Terrorismusbekämpfungsfällen" völlig falsch behandelt und Beweise gefälscht hatten. Sein 2019 erschienenes Buch "Disrupt, Discredit, and Divide: How the New FBI Damages Democracy" (Wie das neue FBI der Demokratie schadet), das einige Aufmerksamkeit erregte, ist eine vernichtende Anklage gegen die Behörde, für die er einst gearbeitet hat.

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Die Verhängung des ersten Lockdowns in der Geschichte der USA zu Beginn der Plandemie durch Präsident "Mr. Warp Speed" Trump war das bislang drastischste und offensichtlichste Beispiel, wie die Proklamation 7463, respektive die dadurch gewährten "zusätzlichen Befugnisse" missbraucht werden können, um die gesamte US-Bevölkerung schlagartig – ohne rechtsstaatlichen Protokollen zu folgen – "in Haft zu nehmen". Die vorgebliche Abwehr einer "anderen Bedrohung" – a.k.a. Virus – hatte genügt, um die Verfassung der USA in wichtigen Teilen auszuhebeln. Und durch die routinemäßige Verlängerung der Proklamation wird sichergestellt, dass auch in Zukunft jederzeit und bei entsprechendem Bedarf (z.B. neue "andere Bedrohungen" ) wieder von "zusätzlichen Befugnissen" Gebrauch gemacht werden kann.

Man könnte nun hämisch anmerken, dass Trump – von der Biden-Harris Administration des Öfteren als "domestic terrorist" (einheimischer Terrorist) bezeichnet – im Nachhinein Rufmordopfer seiner eigenen Gier nach mehr Machtbefugnissen geworden ist – schließlich hätte er die Proklamation nicht verlängern müssen und sie damit auf den Müllhaufen der Geschichte befördern können. Aber darum geht es nicht. Trump mag ein machtgeiler Narzisst sein — ein Terrorist ist er sicher nicht. Ebensowenig existiert eine "unmittelbare terroristische Bedrohung" oder droht ein Krieg für die USA auf heimischem Boden.

Was es allerdings gibt, ist ein "System", in dem Vertreter beider politischen Lager seit jeher "Mitspieler" sind. Wobei es für das Funktionieren dieses Systems keine Rolle spielt, ob Demokraten oder Republikaner regieren, Kriege führen, Bürgerrechte einschränken oder sich in politischen Grabenkämpfen gegenseitig die Schädel einschlagen — ob mit oder ohne Proklamation 7463. Egal wer den nächsten Lockdown verkündet oder den nächsten Krieg anzettelt, das System funktioniert, solange es Menschen in politischen oder wirtschaftlichen Machtpositionen gibt, die von ihm profitieren wollen und "die Regeln befolgen". Und diese Menschen gibt es (nebenbei bemerkt nicht nur in den USA). Und sie befolgen die Regeln. Alle. Wer dies nicht tut, kann nicht von diesem System profitieren, dass sich seit Ende des Kalten Krieges zunehmend global ausgeweitet hat — Stichwort: Globalisierung.

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»Wir haben es mit einem globalen System zu tun. Ein System. Nicht eine Gruppe von Verschwörern. Nicht eine politische Partei. Nicht eine "Kabale". Ein System. Ein dezentralisiertes, supranationales, hegemoniales, globales System. Das den inneren Widerstand ausschaltet. Wie das Immunsystem eines Körpers, das eine Infektion bekämpft. Ja, das System wird von Menschen geführt, einzelnen Menschen, aber sie sind alle austauschbare, ersetzbare Teile des Systems. Niemand gibt irgendjemandem Befehle, jemanden zu zensieren oder zu verfolgen oder jemandem vorzuschreiben, was er zu veröffentlichen oder zu senden hat. Das muss auch niemand. Jeder, der eine Machtposition innehat, weiß, was er zu tun hat, ohne dass ihm etwas befohlen wird. Wenn sie es nicht wüssten, wären sie nicht in ihrer Position. Sie sind Organe des Körpers, aus dem das System besteht. Wir sind die Infektion.« ~C.J. Hopkins

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Um "das System" noch ein wenig genauer zu definieren, zitiere ich hier einen Ausschnitt aus einer Rede von C.J. Hopkins ("Fighting Monsters" ) anlässlich der Eröffnung der Ausstellung "Make Art Not War" in Berlin, die die Funktionslogik dieses Systems so treffend beschreibt, dass sie einem buchstäblich ins Gesicht springt:

*

"Ich möchte Ihnen von dem Monster [a.k.a. "das System"] erzählen.

Das Ungeheuer ist Legion. Es hat viele Namen. Es trägt viele Gesichter. Sie ändern sich mit der Zeit. William S. Burroughs nannte es 'Die Kontrollmaschine'. Manche Leute nennen es die Korporatokratie. Ich nenne es den globalen Kapitalismus ["GloboCap"]. Das Monster kümmert sich nicht darum, wie wir es nennen. Es kümmert sich nicht darum, wer wir sind, welche Politik wir verfolgen oder auf welcher Seite des Krieges wir zu stehen glauben. Es kümmert sich nicht darum, was wir glauben, zu welcher Religion wir uns bekennen. Es kümmert sich noch weniger darum, wie wir uns 'identifizieren'.

Alles, was es will, ist Macht. Alles, worum es geht, ist Kontrolle.

Es ist überall und nirgends. Es hat kein Land. Keine Nationalität. Es existiert nicht. Es ist alles und nichts. Es ist das nicht existierende Imperium, das den gesamten Planeten besetzt. Es hat keine äußeren Feinde, weil es kein Außen gibt, nicht mehr. Es gibt also keinen wirklichen Krieg. Es gibt nur Aufstände, die von Rebellen, Verrätern und Terroristen geführt werden.

Das Monster, unser nicht existierendes Imperium, ist das erste globale Imperium in der Geschichte der Menschheit. Es ist keine Gruppe von bösen Menschen. Es wird von Menschen unterhalten, aber sie sind alle austauschbar. Es hat keinen Hauptsitz. Es gibt keinen Imperator. Es gibt keine "Bastille" zu stürmen. Es ist ein Logo. Ein System. Ein Betriebssystem.

Es hat keine Politik, keine Ideologie. Seine offizielle Ideologie ist die "Realität". Daher hat es keine politische Opposition. Wer würde gegen die "Realität" argumentieren oder sich ihr widersetzen? Verrückte. Extremisten. Die unheilbar Gestörten. Und so gibt es keine Dissidenten, keine gegnerischen politischen Parteien. Es gibt nur Abtrünnige, Ketzer, Gotteslästerer, Zwietrachtsäer, "Realitäts"-Leugner.

Es stellt "Realität" her. Welche "Realität" auch immer es braucht. Der Krieg gegen den Terror. Der Krieg gegen den Populismus. Der Krieg gegen das Virus. Der Krieg gegen das Wetter. Der Krieg gegen den Hass. Der Krieg gegen was auch immer. Es spielt keine Rolle. Es ist alles derselbe Krieg. Die gleiche "Clear-and-Hold"–Operation*. Dieselbe Aufstandsbekämpfung. Und das schon seit 30 Jahren.

*[A.d.Ü.: "Clear and Hold" ist eine Strategie zur Aufstandsbekämpfung, bei der das Militär ein Gebiet von Guerillas oder anderen Aufständischen säubert und es anschließend von Aufständischen freihält, während es gleichzeitig die Unterstützung der Bevölkerung für die Regierung und ihre Politik gewinnt. Nach der Definition der US-Armee umfasst "Clear and Hold" drei Elemente: zivil-militärische Operationen, Kampfeinsätze und Informationskriegführung.]

Wenn die Dinge verrückt erscheinen und Sie sich fragen, was eigentlich passiert – das ist es, was passiert. Das ist alles, was geschieht. Das ist alles, was seit dem Ende des Kalten Krieges passiert ist.

Das Imperium ist dabei, jeglichen inneren Widerstand auszuschalten, jede Form des inneren Widerstands. Das Monster monsterisiert alles und jeden. Es verwandelt die Gesellschaften in Märkte. Es hat nichts anderes zu tun. Es löscht Werte aus. Es löst die Grenzen auf. Es ist dabei, die Wahrnehmung von Kultur [im ursprünglichen Sinn] zu 'verändern'. Es synchronisiert alles und jeden in Übereinstimmung mit seinem einzigen Wert ... dem Geld. Es macht alles zu einer Ware.

Es ist die Apotheose der liberalen Demokratie, der Teil, in dem das Monster die Demokratie, die Simulation der Demokratie, abschafft und sich selbst zur 'Demokratie' erklärt. Es ist die global-kapitalistische Gleichschaltung."

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☞ Und sie befolgen die Regeln. Alle.

Der Prozess der "global-kapitalistischen Gleichschaltung", der seit Ende des Kalten Krieges stetig vorangeschritten und seit Beginn der Corona-Plandemie durch die global gleichgeschalteten "Corona-Maßnahmen" ("lockstep" ) in eine neue Phase – auch "New Normal" genannt – eingetreten ist, hat mittlerweile ein Momentum erreicht, das in der Geschichte beispiellos ist.

Niemals zuvor wurde aufgrund einer vorgeblichen globalen Bedrohung (a.k.a. Virus) ein solch massiver, weltweit koordinierter Angriff auf das Leben und die existenziellen Grundlagen aller Menschen sowohl in sogenannten "Rechtsstaaten" als auch in lupenreinen Diktaturen durchgeführt. Ein Angriff, der nichts anderes zum Ziel hatte, als die finale Entrechtung, Spaltung, Überwachung und Unterdrückung der breiten Masse bis hin zur Eliminierung jeglichen Widerstands gegen die immer weiter ausufernden totalitären Strukturen des global-kapitalistischen Systems einzuleiten.

Und die durch Angst und Propaganda weiterhin manipulierte Mehrheit der Menschen, an deren Gemeinsinn appelliert wird beim andauernden "Kampf" gegen "die Klimaapokalypse", die Affenpocken oder ein noch unentdecktes "Virus-X" und deren "Solidarität" (a.k.a. Parteinahme) gefordert wird im immerwährenden Krieg gegen "den bösen Russen", "die fiesen Chinesen" oder "die muslimischen Bestien" in Gaza, im Libanon, in Syrien oder sonstwo, ist in ihrer Apathie offenbar nicht mehr in der Lage, diese Entwicklung zu erkennen.

Eine Entwicklung, die u.a. durch zunehmenden Souveränitätsverlust der Nationalstaaten sowie die Übertragung von deren staatlicher Entscheidungsgewalt an Nichtregierungsorganisationen (UN, WHO, EU etc.) gekennzeichnet ist und die man durchaus erkennen könnte, wenn man denn nur genau hinsähe.

Stattdessen sind alle Augen auf die anstehenden "Wahlen" in den USA gerichtet, auch wenn deren Ausgang alles andere als gewiss ist – wenn sie denn überhaupt stattfinden. Im Prinzip würde der noch amtierenden Biden-Administration eine "False-Flag"-Aktion reichen oder die weitere Zuspitzung des USA/NATO-Russland Konflikts oder des USA-Iran Konflikts oder des ewigen Taiwan-Gezänks mit China, um zu erklären, dass sich die USA im Krieg befänden bzw. der Gefahr "terroristischer Angriffe" ausgesetzt sehen und somit die Präsidentschaftswahlen im November bis auf Weiteres verschoben werden. So geschehen bereits in der Ukraine — dort fielen im vergangenen Herbst die Parlamentswahl und Ende März die Präsidentschaftswahl aus. Aber das ist nicht der Punkt.

Der Punkt ist, dass im Trubel all dieser Ereignisse eines völlig unterzugehen scheint: Das global-kapitalistische System ist auf dem besten Weg, seine totalitären Strukturen immer weiter zu zementieren, während alle, und ich betone, ALLE "Mitspieler" dieses Systems – die USA als derzeitiger (noch-)Hegemon, China, Russland, die EU ... praktisch alle Staaten, die das kapitalistische Modell irgendwann adaptiert haben – dieses System am Laufen halten. Trotz aller Feindseeligkeiten, Kriege und Konflikte untereinander — die letztlich nichts anderes sind, als das "Konkurenzgerangel" völlig ruchloser Akteure um die Vormachtstellung auf einem globalen Marktplatz.

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Trotz des fortdauernden Gemetzels in der Ukraine und der längst zur Routine gewordenen Kriege im Nahen- und Mittleren Osten oder der drohenden Gefahr eines Dritten Weltkriegs — trotz eher diktatorischer Staatsstrukturen auf der einen und scheinbar demokratischer Varianten auf der anderen Seite; trotz manipulierter oder verschobener oder gänzlich ausgesetzter "Wahlen"; trotz von außen oder innen herbeigeführten Regimewechseln oder Militärputschen; ja sogar trotz eines völlig dementen "mächtigsten Mannes der Welt" und zweier "gescheiterter Attentate" auf seinen möglichen Nachfolger Trump; trotz Putin, Xi Jinping, Selenskij oder Netanjahu; trotz BRICS, dem "globalen Süden" oder deren Plänen für eine neue "multipolare Weltordnung" — "das System" funktioniert offenbar besser als je zuvor.

Oder sollte ich statt "trotz" besser "weil" sagen, weil sich im Schatten all dieser Kriege, Krisen und einer Proklamation ein globaler Totalitarismus – den dieses global-kapitalistische System gebiert – von der Mehrheit der Menschen offenbar gänzlich unbemerkt auf die Zielgerade schleicht.

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»Das große Karthago führte drei Kriege. Nach dem ersten war es noch mächtig. Nach dem zweiten war es noch bewohnbar. Nach dem dritten war es nicht mehr zu finden.« ~Bertolt Brecht

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Relevanter Artikel:

https://www.fischundfleisch.com/deepthought/pax-americana-oder-der-aufstieg-eines-supranationalen-global-kapitalistischen-imperiums-teil-1-85912

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