Screenshot | WikiLeaks auf "X"

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Der Journalist und WikiLeaks-Gründer Julian Assange hat sich am Montag offenbar mit der US-Regierung auf einen Deal geeinigt. Im Gegenzug für seine Freilassung aus dem Belmarsh-Gefängnis im Vereinigten Königreich bekennt er sich eines "Kapitalverbrechens im Zusammenhang mit der Weitergabe von Informationen zur nationalen Sicherheit" schuldig.

"Er wurde vom High Court in London gegen Kaution freigelassen und kam am Nachmittag am Flughafen Stansted an, wo er ein Flugzeug bestieg und Großbritannien verließ", so WikiLeaks. Und weiter: "Dies ist das Ergebnis einer weltweiten Kampagne, die von Basisorganisationen, Aktivisten für die Pressefreiheit, Gesetzgebern und Führern aus dem gesamten politischen Spektrum bis hin zu den Vereinten Nationen reichte."

Assange der mehr als 5 Jahre – davon 23 Stunden am Tag in einer kleinen Zelle im Hochsicherheitssknast der britischen Krone (HMP Belmarsh) – ohne Rechtsgrundlage, geschweige denn rechtsgültiges Urteil seiner Freiheit beraubt worden und permanenter psychischer Folter ausgesetzt war, bestieg am gestrigen Montag Nachmittag auf dem Londoner Flughafen Stansted ein Flugzeug, das ihn, wie später bekannt wurde, auf die Nördlichen Marianeninseln, ein nichtinkorporiertes Außengebiet (commonwealth) der Vereinigten Staaten im Pazifischen Ozean bringen soll. Ein entsprechendes Dokument wurde beim dortigen Bundesgericht eingereicht.

Im Rahmen der Vereinbarung, die noch von einem Richter gebilligt werden muss, strebt das US-Justizministerium eine 62-monatige Haftstrafe an, die der Zeit entspricht, die der 52-jährige Australier im britischen Gefängnis verbracht hat, während er gegen seine Auslieferung in die Vereinigten Staaten kämpfte.

Dort hätte ihm gedroht, den Rest seines Lebens in einem US-Gefängnis zu verbringen, wenn er wegen der Veröffentlichung von Verschlusssachen wie dem "Collateral Murder"-Video und den Protokollen des Afghanistan- und Irak-Krieges auf Basis des Espionage Act und des Computer Fraud and Abuse Act verurteilt worden wäre. Vor Belmarsh verbrachte er sieben Jahre in der ecuadorianischen Botschaft in London und "genoss" dort Asylschutz.

Die Nachricht von Assanges Freilassung wurde von Menschen auf der ganzen Welt gefeiert, die die USA seit langem heftig für ihr ruchloses Vorgehen gegen den Mensch kritisierten, der ihre Verbrechen öffentlich machte — und Großbritannien dafür, dass es sich zum Handlanger dieser Verbrecher machen ließ.

"Er wird bald wieder mit seiner Frau Stella Assange und den gemeinsamen Kindern vereint sein, die ihren Vater nur hinter Gittern kennen", hieß es bei WikiLeaks weiter. Und dass Assange nach dem (hoffentlich) letzten Gerichtstermin auf den Marianeninseln gemeinsam mit seiner Familie in sein Heimatland Australien zurückkehren werde.

In der Zwischenzeit sind alle Kriegsverbrecher, die in den von WikiLeaks durch Chelsea Manning aufgedeckten Akten zu finden sind, weiterhin auf freiem Fuß. Sie wurden nie vor Gericht gestellt oder geschweige denn bestraft. Ich spekuliere jetzt außerdem mal, dass der wahre Grund für den plötzlichen Gesinnungswandel bei Assanges Häschern wohl der sein dürfte, dass in den USA und Großbritannien demnächst Wahlen anstehen, bei denen der Demente aus Übersee und der englische Multimilliardär mit Migrationshintergrund schlechte Karten haben.

Was für eine schizophrene Welt, in welcher wir leben!

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»Wenn die Aufdeckung eines Verbrechens wie die Begehung eines Verbrechens behandelt wird, wird man von Kriminellen regiert!« -Edward Snowden

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Bleibt zu hoffen, dass nun endlich mehr Menschen aufwachen und erkennen, von welchen verabscheuungswürdigen Subjekten sie "regiert" werden.

Julian Assange und seiner Familie wünsche ich eine nun bitter nötige glückliche Zeit, um so gut es nur irgend geht die Wunden zu heilen, die ihnen von Menschen zugefügt wurden, die jegliche Menschlichkeit schon lange abgelegt haben.

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